ESL-Weltcup Heerenveen 1/9
Starke Frühform: Anni Friesinger eilt von Sieg zu Sieg
Auch beim ersten Aufeinandertreffen der Weltspitze blieb die Siegesserie von Anni Friesinger (Inzell) makellos: Bei bisher zwölf Saisonstarts (6x Vorbereitungsrennen, 3x DM, 3x Weltcup) verließ sie zwölfmal das Eis als Sieger. In Heerenveen gewann sie zum Auftakt die 1000 m, dann die die 1500 m und am Schlusstag nochmals die 1000 m – jeweils knapp vor Christin Nesbitt (Kanada). Für ausgezeichnete Resultate aus DESG-Sicht sorgten zudem Jenny Wolf (Berlin) und Daniela Anschütz-Thoms (Erfurt). Wolf belegte in den beiden 500-m-Rennen Platz zwei und Platz drei. Anschütz-Thoms wurde Fünfte über 1500 m sowie Vierte über 3000 m. Mit Tobias Schneider und Samuel Schwarz (beide Berlin) sorgten auch Vertreter der Herrenriege für Top-Ten-Platzierungen. Schneider kam über 5000 m mit neuer persönlicher Bestleistung auf Rang sieben, nachdem er tags zuvor über 1500 m die B-Gruppe gewonnen hatte, Schwarz wurde Zehnter und Neunter in den beiden 1000-m-Wettbewerben.
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500 m Damen (Freitag): Mit für die Bahn starken 38,23 Sekunden setzte sich die erst 17jährige Südkoreanerin Lee Sang-Hwa vor der Berlinerin Jenny Wolf (38,60) und Wang Beixing (China/38,70) durch. Die Erfurterinnen Pamela Zoellner (38,43) und Judith Hesse (39,67) kamen auf die Plätze 13 und 17, Monique Angermüller (Berlin/39,92) wurde 21., Gabi Hirschbichler (Inzell/40,88) 25. 500 m Damen (Sonnabend): Auch im zweiten rennen schaffte es Jenny Wolf mit der drittbesten Zeit (38,41) aufs Treppchen, nur Wang (38,26) und Lee (38,33) waren schneller. Auch Pamela Zoellner (39,34/12.) und Judith Hesse (39,64/17.) bestätigten ihre Vortagesleistungen und verbleiben in der A-Gruppe. Monique Angermüller (40,03) und Gabi Hirschbichler (49,92) mussten mit den Rängen 23 und 28 zufrieden sein. Weltcup nach zwei Distanzen: 1. Lee, 2. Wang, 3. Wolf, 11. Zoellner, 19. Hesse, 23. Angermüller, 31. Hirschbichler.
1000 m Damen (Freitag): In starken 1:15,89 min verwies Anni Friesinger die Kanadierin Christzine Nesbitt (1:16,08) um zwei Zehntel auf Platz drei, Dritte wurde Ireen Wüst (Niederlande/1:16,63). Pamela Zoellner wurde 13. (1:19,07); Judith Hesse 20. (1:19,36); Anke Hartmann (Erfurt/1:20,62) 25. und Agnes Friesinger (Inzell/1:20,79) 26. Anni Friesinger: “Der Start und die ersten 600 Meter waren sehr gut. Ich habe meine gute Form aus der Vorsaison bestätigt und weiß jetzt, wo ich international stehe. Die Veränderungen in meinem Umfeld haben mir gut getan” (Quelle: sid). 1000 m Damen (Sonntag): Anni Friesinger ließ ihren beiden Siegen vom Vortag auch noch den dritten Streich folgen: In 1:15,93 verweis sie erneut Nesbitt (1:16,15) und Wüst (1:16,92) auf die weiteren Podestplätze. Judith Hesse (1:18,44) wurde 16., Pamela Zoellner (1:19,24) 23., Agnes Friesinger (1:20,61) 25. sowie Anke Hartmann (1:21,04) 28. Weltcup nach zwei Distanzen: 1. Anni Friesinger, 2. Nesbitt, 3. Wüst, 18. Zoellner, 19. Hesse, 29. Agnes Friesinger, 33. A. Hartmann.
1500 m Damen (Sonnabend): Im letzten Paar sicherte sich Anni Friesinger “mit einer taktischen Meisterleistung sowohl gegenüber Konkurrentin Ireen Wüst als auch hinsichtlich der vorgelegten Zeit von Nesbitt” (O-Ton Teamleiter Helge Jasch) in 1:56,90 min den Sieg vor Nesbitt (1:56,95) und Wüst (Niederlande/1:57,31). Daniela Anschütz-Thoms (Erfirt) wurde mit einer starken Leistung (1:58,24) Fünfte, Claudia Pechstein (Berlin/1:59,63) mit noch angekratzter Gesundheit Neunte.
3000 m Damen (Sonntag): Ganze 12 Hundertstel fehlten Daniela Anschütz-Thoms (4:07,01) am dritten Platz und 45 Hundertstel am zweiten – das war knapp! Dennoch ein ausgezeichneter vierter Platz für die Team-Olympiasiegerin, der ihre direkte Gegnerin Lucille Opitz nach ihrem Trainingsausfall (Schnittverletzung) auf den letzten Runden keine Hilfe mehr sein konnte. Den Sieg holte Renate Groenewold (Niederlande/4:05,45) vor Ireen Wüst (4:06,56) und Junioren-Weltmeisterin Martina Sablikova (Tschechien/4:06.89). Die noch von den Folgen einer Infektion geschwächte Claudia Pechstein wurde in 4:09,83 Achte, Lucille Opitz (Berlin) kam in 4:11,26 auf Rang 12. Feiner Weltcup-Einstand für die 18jährige Stephanie Beckert. Die Erfurterin kam in der neuen persönlichen Bestzeit 4:11,70 auf Platz 14 und behauptete sich damit auf Anhieb in der A-Gruppe. In der B-Gruppe gelang Katrin Mattscherodt in 4:15,36 ebenfalls persönliche Bestzeit (3. Platz).
500 m Herren (Freitag): Für einen asiatischen Dreifach-Triumph sorgten der Japaner Nagashima Keiichiro (35,10) und die Südkoreaner Lee Kang-Seok (35,25) und Lee Kyou-Hyuk (35,31). Der Erfurter Anton Hahn (36,45) war als 23. bester deutscher. In der B-Gruppe kamen die Chemnitzer Ihle-Brüder Nico (36,56) und Denny (36,94) auf die Plätze 6 und 8. 500 m Herren (Sonntag): Nagashima entschied sich in 35,24 auch das zweiten Rennen für sich, auf den Plätzen Lee Kyou-Hyuk (35,31 – exakt wie am Freitag) und der Finne Pekka Koskela (35,40). Anton Hahn lief in 36,13 über drei Zehntel schneller als am Freitag und wurde damit 19. In der B-Grippe wurde Nico Ihle in 36,52 Dritter, Bruder Denny (37,09) kam auf Platz 8. Weltcup nach zwei Distanzen: 1. Nagashima, 2. Lee K.-H., 3. Lee K.-S., 25. Hahn, 31. N. Ihle.
1000 m Herren (Sonnabend): Der Südkoreaner Lee Kyou-Hyuk (1:09,01) verwies die niederländischen Lokalmatadoren Beorn Nijenhuis (1:09,21) und Erben Wennemars (1:09,37) auf die weiteren Medaillenränge. Toller Auftritt von Samuel Schwarz (Berlin): Mit der persönlichen Bestzeit von 1:10,14 kam er auf Platz zehn. In der B-Gruppe starke Leistung von Jan Friesinger (Inzell) mit 1:11,64 und Platz zwei, was Aufstieg in die A-Gruppe bedeutet. Stefan Heythausen (Grefrath/1:12,82) kam auf Platz 11 der B-Gruppe. 1000 m Herren (Sonntag): Während Olympiasieger Shani Davis (1:09,17), Lee Kyou-Hyuk (1:09,26) und Denny Morrison (Kanada/1:09,35) die ersten drei Plätze unter sich ausmachten, überzeugte Samuel Schwarz erneut. Der Berliner bestätigte in 1:10,25 seine Vortagsleistung und wurde Neunter. Jan Friesinger kam in 1:11,52 auf Platz 25. In der B-Gruppe bedeuteten Stefan Heythausens 1:12,66 Platz 12. Weltcup nach zwei Distanzen: 1. Lee K.-H., 2. Davis, 3. Wennemars, 11. Schwarz, 25. Friesinger.
1500 m Herren (Freitag): Erben Wennemars (Niederlande/1:45,96), Shani Davis (USA/1:46,45) und Jan Bos (Niederlande/1:46.76) belegten die Plätze eins bis drei. Der Deutsche Meister Samuel Schwarz kam als einziger Deutscher in der A-Gruppe in 1:50,55 auf Platz 19. Der Aufstieg in die A-Gruppe gelang Tobias Schneider (Berlin) mit überzeugenden 1:48,95, was klar den Sieg in der B-Gruppe bedeutete. Stefan Heythausen wurde in 1:50,57 B-Gruppen-Vierter.
5000 m Herren (Sonnabend): Für die größte Überraschung im deutschen Herrenteam sorgte Tobias Schneider, der mit der persönlichen Bestzeit von 6:25,09 eine Zeit vorlegte, die der sich mancher Mitfavorit (so Olympiasieger Shani Davis und der Olympiavierte ßË?ystein Gr߸dum) die Zähne ausbiss und die an Ende Platz sieben bedeutete. Die Medaillen holten Sven Kramer (Niederlande/6:16,64), Carl Verheijen (Niederlande/6:18,81) und Eskil Ervik (Norwegen/6:20,46). DESG-Teamleiter Helge Jasch: “Die Zeit von Tobias ist wirklich wertvoll, weil heute nicht so schnelles Eis war. Das hat der ganzen Mannschaft gutgetan.” Tobias Schneider: “Es lief heute einfach super, das Rennen hat trotz aller Schmerzen irgendwie Spaß gemacht. Und es tat natürlich gut, dann bei den nachfolgenden paaren zu sehen, was diese zeit wert war und für welchen Platz sie langte. Nun hoffe ich, dass ich diese Leistung beim Heim-Weltcup in Berlin bestätigen kann.” Die weiteren DESG-Starter Jens Boden (Dresden/6:42,63), Marco Weber (Chemnitz/6:43,10) und Robert Lehmann (Erfurt/6:49,48) kamen auf die Plätze 23, 25 und 28.
Samuel Schwarz.