Damen doppelt Spitze / Schwarz im Plan
Die Sprint-Weltmeisterschaft macht Spaß: Jenny Wolf und Anna Friesinger führen nach dem ersten Wettkampftag, Heike Hartmann liegt auf einem glänzenden 9. Platz. Auch Samuel Schwarz (14.) überzeugte zur „Halbzeit“.
„Diese 1000 Meter haben mir richtig gut getan“, strahlte die Titelverteidigerin in Heerenveen, Anna Friesinger. In starken 1:15,58 Minuten legte sie über die zweieinhalb Runden die beste Zeit hin und verwies das holländische Trio Ireen Wüst, Marianne Timmer und Paulien van Deutekom auf die Plätze. „Geheimtipp“ Annette Gerritsen wurde nur Achte und muss sich in der Gesamtwertung als Dritte begnügen.
Doch es gab weitere Überraschungen. Dass Jenny Wolf vor Friesinger als Favoritin in den „Tag der Entscheidung“ starten würde, hatte sie wohl selbst nicht für möglich gehalten. „Jetzt wird’s richtig spannend“, freute sich die 28-jährige Berlinerin, nachdem sie über 500 m ihre Sprint-Klasse eindrucksvoll demonstrierte und sich über die ungeliebten 1000 m als Sechste mehr als achtbar schlug. „Wahnsinn, wie die Jenny abgeht“, staunte nicht nur Anni Friesinger über die Performance der Weltrekordlerin.
Über 1000 m hingegen war die Bayerin spitze. „Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen“, erklärte sie ihre Erleichterung, „ich hatte richtig Bammel vor dem Start, bei dieser tollen Kulisse. Jetzt habe ich die Aufregung abgelegt und kann angreifen.“ Die Voraussetzungen für einen deutschen WM-Erfolg im abermals ausverkauften Eisstadion Tjalf (12.000 Besucher) könnten dank der „DESG-Doppelspitze“ kaum besser sein. „Wenn Jenny morgen auf 500 m noch mal so einen drauflegt, dann wird es ganz schwer für mich“, blickt Friesinger voraus. Mitten drin in der Weltspitze: Heike Hartmann, die mit den Platzierungen 11 und 9 voll überzeugte. „Was soll ich sagen – ich bin rundum zufrieden“, meinte Damen-Bundestrainer Markus Eicher. Einen Gold-Tipp aber verkneift er sich. Nur soviel: „Die Holländerinnen sollen ruhig um Platz 3 kämpfen…“
Ein spannender Endspurt zeichnet sich auch bei den Männern ab. 500-m-Sieger Jeremy Wotherspoon musste sich im direkten Duell über die Tausend dem frenetisch bejubelten Holländer Jan Bos beugen. Trotzdem bleibt der Kanadier in der Gesamtwertung knapp vorn. Der koreanische Titelverteidiger Kyou-Hyuk Lee ist Dritter. Samuel Schwarz überraschte auf der 1000-m-Distanz als Achter. „Leider war Nico Ihle etwas nervös bei seinem ersten WM-Start“, weiß Trainer Bart Schouten, der nun darauf hofft, dass Samuel Schwarz am Sonntag seinen 14. Platz behauptet. Dann könnte die DESG im nächsten Jahr drei Athleten zur Sprint-WM nach Moskau schicken.