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DESG-News vom 25.02.2004

Author: Redaktion Wednesday, February 25th, 2004 No Commented Under: Eisschnelllauf

Rund um den Inzeller Weltcup: Vom rotem Himmel bis zum Rekord

Die vorletzte der acht Weltcupstationen der Saison 2003/04, einer von zweien unter freiem Himmel, ist Geschichte. Inzell erlebte bis auf Niederschlag innerhalb von drei Tagen fast alles, was Freiluftbahnen bieten können: Frost und Föhn, Böen und Windstille, Sonnenschein und (sogar rot) verhangenen Himmel. Am Ende auch noch sportliche Höchstleistungen, als Lokalmatadorin Anni Friesinger den 18 Jahre alten Freiluft-Weltrekord der Dresdnerin Karin Kania-Enke über 1500 m knackte.

* * * * * Inzeller Eiskristalle * * * * *

ABSAGE.
Nach Christian Breuer (Grefrath) hat mit Dino Gillarduzzi (Inzell) ein weiterer deutscher Sprinter seine Teilnahme am Weltcup in Inzell absagen müssen. “Nach der Rückkehr aus Klobenstein wurde Dino von einem Magen-Darm-Infekt geplagt”, sagte der leitende DESG-Verbandsarzt, Dr. Volker Smasal (München). Trainer Markus Eicher: “Das ist um so ärgerlicher, da er der einzige deutsche Sprinter in der A-Gruppe ist und zuletzt in einer sehr guten Verfassung war.” Zuvor hatte nach anhaltenden Problemen mit der Lendenwirbelsäule bereits Christian Breuer seine Saison für beendet erklärt. Gillarduzzi gehört hingegen beim Weltcup-Finale in Heerenveen wieder zum deutschen Aufgebot.

NATURSCHAUSPIEL.
Aus Nordafrika in oberen Luftschichten über die Alpen getragener feiner Sahara-Wüstenstaub sorgte am Sonnabend für einen rot verhangenen Himmel. “Es ist ein Naturschauspiel, das wir aus dem Sommer kennen, das aber für diese Jahreszeit sehr außergewöhnlich ist”, sagt der in Inzell beheimatete DESG-Präsident Gerd Zimmermann, “zum Glück ist der Staub am Himmel geblieben und hat sich nicht aufs Eis gelegt, wie im Sommer auf parkende Autos.”

INTERESSE.
An den drei Weltcup-Tagen sind insgesamt fast 10000 Zuschauer in das Ludwig-Schwabl-Eisstadion gekommen, darunter zahlreiche Fans aus den Niederlanden. Damit zählt der Inzeller Weltcup in der laufenden Serie zu den bestbesuchten neben Erfurt und Heerenveen.

STADION-PLÄNE.
Inzell hofft auch weiterhin auf eine Eisschnelllauf-Halle. Bahnchef Gerd Zimmermann: “Im Moment ist das Projekt nicht finanzierbar, aber es ist immer gut, dass man für andere Verhältnisse schon einen Plan in der Schublade hat.” Der Inzeller sieht vor, auch eine Loipe für Skiläufer und Biathleten sowie Schießstände in die Halle zu integrieren, um eine bessere Nutzung zu erreichen und die laufenden Kosten auf mehr Schultern zu verteilen.

Weltcup-Finale in Heerenveen: Spannung bei den Langstrecken-Damen

Mit den Abschlusswettbewerben in sämtlichen Cup-Konkurrenzen von den 100-m-Sprints im K.-o.-System bis zu den 10 Kilometern der Herren erlebt der ISU-Weltcup von Freitag bis Sonntag im niederländischen Heerenveen sein Saisonfinale.

Die Deutsche Eisschnellauf-Gemeinschaft hat mit Anni Friesinger (3000 m, 1500 m) und Claudia Pechstein (3000 m) noch Chancen auf einen der mit jeweils 14’000 US-Dollar dotierten Weltcup-Gesamtsiege, aufs Treppchen können sich zudem Monique Garbrecht-Enfeldt (500 m), Gunda Niemann-Stirnemann (3000 m) und Jenny Wolf (100 m – theoretisch auch noch Siegchancen) laufen.

Weitere DESG-Vertreter, darunter Dino Gillarduzzi (100 m), Jan Friesinger (1500 m), Frank Dittrich (5000 m), Pamela Zoellner (500 und 1000 m) und Judith Hesse (100 m) können im Endklassement in die Top-Ten kommen. Das spannendste Rennen gibt es im 3000-m-Weltcup der Damen: Mit Pechstein, Friesinger und der Niederländerin Renate Groenewold liegen drei Damen punktgleich, in die Wertung kommen außer den 3000 m am Sonnabend mit verringerter Punktzahl auch die 5000 m am Sonntag.

DESG-Aufgebot für Heerenveen.
Damen: Monique Garbrecht-Enfeldt, Claudia Pechstein, Pamela Zoellner, Jenny Wolf, Lucille Opitz (alle Berlin); Gunda Niemann-Stirnemann, Judith Hesse, Daniela Anschütz (alle Erfurt), Anni Friesinger (Inzell)
Herren: Dino Gillarduzzi, Jan Friesinger (beide Inzell), Jan Waterstradt, Tobias Schneider (beide Berlin), Björn Oltmer, Stefan Heythausen (beide Grefrath), Andreas Behr, Rene Taubenrauch, Jörg Dallmann (alle Erfurt), Jens Boden (Dresden), Marco Weber, Frank Dittrich (beide Chemnitz).

Homepage Weltcupfinale: https://www.wcheerenveen.org/

ZEITPLAN:
Freitag (27 Feb): ab 12.30 Uhr 500 m (1.) Damen B-Gr., 500 m (1.) Herren B-Gr., 1500 m Damen B-Gr., 5000 m Herren B-Gr.; ab 18 Uhr: 500 m (1.) Damen A-Gr., 500 m (1.) Herren A-Gr., 1500 m Damen A-Gr., 5000 m Herren A-Gr. (vorgesehenes Ende gg. 22.15 Uhr).
Sonnabend (28 Feb): ab 8.30 Uhr 1000 m Damen B-Gr., 1000 m Herren B-Gr., 3000 m Damen B-Gr.; ab 12 Uhr: 1000 m Damen A-Gr., 1000 m Herren A-Gr., 3000 m Damen A-Gr., 10’000 m Herren A-Gr., 10’000 m Herren B-Gr. (vorgesehenes Ende gg. 19 Uhr).
Sonntag (29 Feb): ab 9.30 Uhr 500 m (2.) Damen B-Gr., 500 m (2.) Herren B-Gr., 1500 m Herren B-Gr., 5000 m Damen B-Gr.; ab 14 Uhr 500 m (2.) Damen A-Gr., 500 m (2.) Herren A-Gr., 1500 m Herren A-Gr., 5000 m Damen A-Gr., 100 m Damen und Herren (vorgesehenes Ende gg. 18.30 Uhr).

Frank Steiner überrascht bei den JWM

Während die deutschen Juniorinnen bei den Weltmeisterschaften in Roseville (USA) bei widrigen Bedingungen (phasenweise Wind und Hagel) die ohnehin nicht zu hoch gesteckten Erwartungen nicht erfüllten, sorgte bei den Jungen der 19jährige Dresdner Frank Steiner mit Platz sieben im Mehrkampf für eine positive Überraschung. Über 500 m wurde Steiner Neunter, über 1500 m Siebenter. Sein Abstand zu einer Medaille betrug nur 1,2 Punkte. Agnes Friesinger (Inzell) kam als beste deutsche Juniorin auf Platz 25. Sie lag schon nach drei Strecken (für die vierte Distanz war keine Deutsche qualifiziert) mehr als 8 Punkte hinter der Spitze. Im Mannschaftrennen kamen die Junioren auf Rang fünf.

Shorttrack: Dresden im Junioren-Titelkampf am erfolgreichsten

Bei den Deutschen Meisterschaften der Shorttrack-Junioren A bis D in Mannheim wurde der EV Dresden mit vier Titeln sowie drei Silber- und zwei Bronzemedaillen der erfolgreichste Verein, gefolgt von SLIC München (2-1-2), Turbine Rostock (1-1-3), EC Oberstdorf (1-0-0), EHC Klostersee Grafing (0-2-0) und Gastgeber Mannheimer ERC (0-1-1). Die Mehrkampf-Titel bei den A-Junioren gingen an Selina Muxel (München) und Paul Herrmann, bei den B-Junioren setzten sich Tina Grassow und Robert Seifert (alle Dresden) durch. Die schnellsten Zeiten des Tages liefen über 500 m Grassow (47,869) und Herrmann (45,133), über 1000 m Julia Riedel (Dresden/1:47,435) und Christoph Milz (Oberstdorf/1:35,577) sowie über 1500 m Muxel (2:40,791) und Seifert (2:29,659).

Senioren laufen in Inzell um WM-Titel

Der letzte Saisonwettkampf im Inzeller Ludwig-Schwabl-Eisstadion ist noch einmal ein internationales Kräftemessen: 212 Alterssportler aus 12 Nationen treten bei den 13. Masters Internationale Games, den inoffiziellen Mehrkampf-WM der Senioren, an.

Zeitplan.
Freitag 13 bis 20 Uhr, Sonnabend 10 bis 20 Uhr, Sonntag 10 bis 17 Uhr (jeweils verschiedenen Distanzen, geschlechts- und alterspezifisch).

Homepage des Ausrichters: https://www.eisstadion-inzell.de/

Teamrennen sollen zu Olympia – 100 Meter vor WM-Debüt

Die im Weltcup 2003-04 teils offiziell, teils als Demonstration ausgetragenen neuen Disziplinen, namentlich Mannschaftsverfolgung, 100 Meter, Staffel und Massenstart-Marathon, haben nach Einschätzung von Günter Schumacher, Vorsitzender der Coaches Commission des Weltverbandes ISU, “unterschiedliche Resonanz ausgelöst, bei den Sportler und Trainern aber überwiegend positive. Und aus Sicht der Medien haben zumindest die 100 m in Klobenstein für Aufmerksamkeit gesorgt.” Die Trainerkommission hatte die Neuerungen maßgeblich angeregt. Schumacher: “Ob und welche Disziplinen künftig auch bei Weltmeisterschaften ausgetragen werden, entscheidet der ISU-Kongress im Juni im holländischen Scheveningen. Es liegen Anträge sowohl für die 100 Meter als auch für das Teamrennen.” Während die 100 Meter betrachtet möglicherweise schon in Inzell 2005 zum WM-Programm gehören könnten, wird die Mannschaftsentscheidung gegebenenfalls im Rahmen eines anderen Ereignisses ausgetragen.

Das Mannschaftsrennen hat sogar olympische Ambitionen. “Wettbewerbe für Nationalmannschaften haben im IOC gute Chancen auf Anerkennung”, sagt DESG-Präsident und ISU-Vizepräsident Gerd Zimmermann, “zudem könnte die Aufnahme der Mannschaftsentscheidung ohne Streichung einer bisherigen Olympiadisziplin und ohne einen zusätzlichen Wettkampftag erfolgen, da die olympische 500-m-Entscheidung künftig an einem statt an zwei Tagen ausgetragen wird.” Denkbar sei sogar eine Aufnahme schon 2006 in Turin. Darüber berät kommende Woche das Executive Board des IOC, dem ISU-Präsident Ottavio Cinquanta (ITA) angehört.

A/B-Junioren um Einzelstrecken-, C-Junioren um Sprinttitel

Die Münchener Eisschnelllaufbahn in der Staudinger Straße erlebt Freitag und Samstag Deutsche Einzelstrecken-Meisterschaften der A- und B-Junioren sowie Titelkämpfe im Sprint der C-Junioren. Mit den spezialisierten Titelkämpfen schon im Nachwuchsbereich (bis 2002 gab es bei den Junioren ausschließlich Mehrkampfmeisterschaften) will die DESG schon früh Talente speziell für den Kurz- oder Langstreckenbereich entdecken und fördern. Für München haben bei den A/B-Junioren (AK 16 bis 19) 21 Mädchen und 26 Jungen für die neun Einzelstrecken- Entscheidungen gemeldet. Um die vier Sprinttitel bewerben sich in den AK 14 und 15 je 9 Jungen und 10 Mädchen. Die Teilnahmeberechtigung erfolgte über Normzeiten.

Homepage des Ausrichters: https://www.mev-eisschnelllauf.de/

Eisschnelllauf im Fernsehen

Sonnabend (28 Feb) 9.05-18.00 Uhr ZDF: “Sport extra” u. a. mit ESL-Weltcup-Finale. Reporter: Wolf-Dieter Poschmann. Moderation: Michael Steinbrecher (voraussichtlich ab 17.05 Uhr)

Sonntag (29 Feb) 10.15-17.00 Uhr ZDF: “Sport extra” u. a. mit ESL-Weltcup-Finale. Reporter: Wolf-Dieter Poschmann. Moderation: Michael Steinbrecher (voraussichtlich 14.50-15.50 Uhr)

Sonntag (29 Feb) 17.10-17.40 Uhr ZDF: Sportreportage u. a. mit Zusammenfassung ESL-Weltcup Heerenveen, Moderator: Rudi Cerne

Freitag (12 Mar) 10.30-13.00 Uhr ZDF: “Sport extra” u. a. Eisschnelllauf-WM mit Wolf-Dieter Poschmann (Zusammenfassung aus Seoul/Südkorea) voraussichtlich ab 12.30 Uhr

Sonnabend (13 Mar) 8.35-16.00 Uhr ZDF: “Sport extra” u. a. Eisschnelllauf-WM mit Wolf-Dieter Poschmann (Zusammenfassung aus Seoul/Südkorea) voraussichtlich ab 9.45 Uhr

Sonntag (14 Mar) 11.30-17.00 Uhr ZDF: “Sport extra” u. a. Eisschnelllauf-WM in Seoul/Südkorea mit Wolf-Dieter Poschmann voraussichtlich live ab 11.30 Uhr

Sonntag (14 Mar) 17.10-18.00 Uhr ZDF: ZDF-Sportreportage u. a. mit Zusammenfassung ESL-WM in Seoul/Südkorea, Moderation: Kristin Otto

Freitag (19 Mar) 16.30-19.00 Uhr Eurosport: Übertragung von der Shorttrack-WM in Göteborg, 1. Wettkampftag, Kommentar: Gottfried Weise

Sonnabend (20 Mar) 14.45-16.30 Uhr Eurosport: Übertragung von der Shorttrack-WM in Göteborg, 2. Wettkampftag, Kommentar: Gottfried Weise

Sonntag (21 Mar) 15.50-17.45 Eurosport: Übertragung von der Shorttrack-WM in Göteborg, 3. Wettkampftag, Kommentar: Gottfried Weise

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