Claudia Pechstein rettete Meisterschaft
Deutschlands erfolgreichste Winterolympionikin Claudia Pechstein (Eisbärenjuniors) holte ihren sechsten Meistertitel im Eisschnelllauf-Mehrkampf der Frauen. Die Berlinerin siegte über alle vier Distanzen. 500m absolvierte sie in 39,91s, 1500 m in 1:58,54, 3000 m in 4:08,84 und ihre 5000-m-Spezialstrecke legte sie in 7:09,77 Minuten zurück. „Ich habe die Meisterschaft locker angehen lassen, bin aber mit meinen Zeiten zufrieden“, zog die 36-Jährige eine erste Bilanz. Ihr Bedauern drückte die Olympiasiegerin angesichts der mageren Teilnehmerzahl von lediglich acht Starterinnen aus: „Die Meisterschaften sollten als WM-Qualifikation ausgeschrieben werden. Wenn nicht, dann sollten die Gesetzten wenigsten zu Leistungsnachweisen verpflichtet werden.“
Hinter Pechstein mit einer Gesamtpunktzahl von 163,873 landete Isabell Ost (SC Berlin) mit 175,121 Punkten auf dem zweiten Rang. Dritte wurde Justine Zeiske (Erfurt) mit 178,482 Punkten. Die schwachen Zeiten ihrer mindesten um zwölf Jahre jüngeren Konkurrentin kommentierte die Starläuferin mit Nachsicht: „Die Mädchen geben sich bestimmt alle Mühe und versuchten, gute Zeiten zu erzielen. Aber die Schuld an dem schwachen Abschneiden muss wohl den Trainern gegeben werden. Hier sind wahrscheinlich trainingsmethodische Fehler gemacht worden.“
Tobias SchneiderBei den Herren setzte sich zum vierten Mal in Folge Tobias Schneider (Berliner Schlittschuhclub) durch. Mit 154,022 Punkte gewann er die Deutsche Meisterschaft vor dem Chemnitzer Marco Weber (155,884 Pkt.) und seinem Vereinskameraden Alexej Baumgärtner (159,225). „Auf der 500-m-Strecke läuft es immer besser. Mir gibt das die Zuversicht, bei der EM im Januar in Heerenveen unter die Top-8 laufen zu können“, sagt der Deutsche meister Tobias Schneider.
In Anbetracht der kleinen Felder meinte DESG-Präsident Gerd Heinze in einer Bilanz: „Wir werden über die Existenz der Deutschen Mehrkampf-Meisterschaften nachdenken müssen. Vielleicht konzentrieren wir uns in Zukunft auf die Einzelstrecken.“