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Zahlreiche Überraschungen beim Weltcupauftakt im Shorttrack

Author: Dirk Gundel Sunday, October 24th, 2010 No Commented Under: Short Track
DESGphoto Thibaut Fauconnet DESGphoto / L. Hagen

Die Shorttrackwelt ist beim Weltcupauftakt in Montreal mächtig durchgeschüttelt worden, zu denen die durch das Sieb fielen  gehörten leider auch die Deutschen.

In Anbetracht der fehlenden Seriensieger vergangener Tage hatten sich vor allem die Gastgeber einen erfolgreichen Weltcupstart versprochen. Dies gelang nur bedingt, die eine oder andere Enttäuschung mussten die Kanadier hinnehmen.

Und auch für die Chinesen wachsen die Bäume nicht in den Himmel, einige aus der zweiten Reihe der Großmacht im Shorttrack liefen der Weltspitze noch hinterher. Gar nur interessiere Beobachter waren die Südkoreaner. Die überragende Shorttracknation der vergangenen Jahre schickte nicht einmal die zweite Reihe nach Nordamerika.

Für das deutsche Team gab es nach der letzten Saison einen großen Aderlass, hörten doch vier Athleten der erfolgreichen Mannschaft des Vorjahres auf. Hinzu kamen Verletzungspech (Robert Seifert) und ausbildungsbedingte Trainingsausfälle (Paul Herrmann).

Da auch noch der Steuermann des Teams fehlt (bis heute konnte kein neuer Cheftrainer verpflichtet werden) war die Ausgangslage für das DESG-Team recht dürftig. Das aber bei den kleinen Teilnehmerfeldern die Ränge 17  für Christoph Milz und Julia Riedel über 1500 Meter und Platz 18 für Josephine Meschnik über 1000 Meter am Ende die besten Ergebnisse waren, ist für das Team enttäuschend, wenn auch für Josephine und Christoph persönlich ein achtbares Ergebnis.

Die drei Staffeleuropameisterinnen Julia Riedel, Bianca Walter und Christin Priebst konnten den erhofften Leistungssprung noch nicht nachweisen, Paul Herrmann ist nach seinem Trainingsrückstand derzeit ein Schatten seiner letzten Saison und dem deutschen Meister Robert Becker fehlt international noch das Selbstverständnis, mit dem er bei den Deutschen Meisterschaften dominierte.

In der ersten Entscheidung über 1500 Meter hatte die US-Meisterin Lana Gehring am Ende eine minimalen Vorsprung vor Yang Zhou aus China und Valerie Maltais aus Kanada. Auf den Plätzen vier, fünf und sieben landeten die besten Europäerinnen, während Julia Riedel auf Rang 20 die stärkste des DESG-Trios war.

Über die 1000 Meter spielten die Europäerinnen keine Rolle, der Sieg ging an Katherine Reutter aus den USA, St-Gelais aus Kanada und Liu aus China wurden Zweite und Dritte. Josephine Meschnik verpasste nur hauchdünn den Einzug in das Viertelfinale und belegte am Ende Rang 18.

Auch bei den Herren dominierten zum Auftakt über 1500 Meter die Nordamerikaner,  Jeff Simon siegte vor Simon Cho (beide USA) sowie dem Kanadier Bastille. Christoph Milz schied im Halbfinale aus und kam auf Platz 17.

Über 1000 Meter gab es einen Paukenschlag, der Franzose Thibaut Fauconnet siegte sensationell vor dem kanadischen Meister Michael Gilday und US-Champion Travis Jayner. Torsten Kröger schied im Halbfinale des Hoffnungslaufs aus und kam am Ende auf Platz 21.

Am zweiten Tag kamen dann auch die Gastgeber zum Zuge. Marianne St-Gelais siegte über 500 Meter vor der Italienerin Arianna Fontana und Valerie Lambert aus Kanada. Die Deutschen Damen waren alle frühzeitig ausgeschieden, Josephine Meschnik auf Rang 24 war noch die Beste.

Über 1500 Meter sicherte sich Katherine Reutter aus den USA ihren zweiten Sieg, die Kanadierin Drolet und die Chinesin Zhou wurden vor den beiden Niederländerinnen ter Mors und van Doorn Zweite und Dritte. Julia Riedel scheiterte im Halbfinale und kam auf Platz 17.

Und auch bei den Herren gab es einen kanadischen 500 Meter Sieg, Charles Hamelin verwies den Amerikaner Cho und den Chinesen Liang auf die Ränge Zwei und Drei. Stark präsentierte sich der Taiwanese Blackburn, für den es zum sechsten Platz reichte.  Die deutschen Läufer scheiterten alle im Viertelfinale der Hoffnungsläufe, am Ende belegte Hannes Kröger Platz 26.

Überraschend siegte der Kanadier Bastille auf der letzten Einzelstrecke über 1500 Meter, vor dem US-Amerikaner Travis Jayner und dem Franzosen Maxime Chataignier. Bester Deutscher hier Paul Herrmann auf Platz 27.

Nur acht Staffeln bewarben sich bei den Damen um den Sieg, neben Südkorea hatten auch Ungarn und Großbritannien auf eine Staffel verzichtet. Für die deutschen Damen gab es trotzdem nichts zu holen, am Ende wurde es der letzte Platz. Der Sieg ging an die Chinesinnen, die in einem spannenden Finale die USA und Kanada hinter sich ließen.

Bei den Herren belegte die deutsche Staffel Platz sieben, allerdings auch durch das Fehlen einiger Staffeln und dem Penalty für China im Halbfinale begünstigt. Im B-Finale musste sich die DESG-Staffel den Teams aus Italien und den Niederlanden geschlagen geben. Im A-Finale siegte Favorit Kanada vor den erneut sehr starken Franzosen, die zwei Runden vor Schluss an den US-Boys noch vorbeizogen.

In der Nationenwertung siegte USA mit vier ersten, fünf zweiten und einem Dritten Rang vor Kanada (4/4/3), China  (1/2/2) und Frankreich (1/1/1).

Der zweite Weltcup wird bereits am kommenden Wochenende im kanadischen Quebec ausgetragen.

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