Ibiza – klingt nach Urlaub, Sonne, Strand… Von wegen! Ins Schwitzen kamen die Short Track Asse der DESG, weil sie auf der Balearen-Insel fleißig trainierten. Zehn Tage lang wurde auf den Rennrädern gekurbelt, auf dem von Bundestrainer Éric Bédard ausgearbeiteten Programm rund um den Club Cala Pada standen außerdem Imitation („Trockenübungen“ der spezifischen Bewegungen), Koordination und Kraft. „Das gute Wetter half uns, die harten Einheiten zu überstehen“, blickt Paul Herrmann zurück. Und Sebastian Praus ergänzt: „Motivationsprobleme kennt in diesem Jahr sowieso keiner, denn jeder weiß, um was es im olympischen Winter geht.“

Kaum zurück aus der Sonne von Ibiza, wurden die „Bananen“ (Kufen) für den ersten Eis-Lehrgang der neuen Saison gebogen und geschärft. Bis zum 19. Juli treffen sich die Sportlerinnen und Sportler nun beinahe täglich, um in Dresden unter Bundestrainer Éric Bédard an Technik, Tempo und Taktik zu feilen. Auf Wunsch des Kanadiers wurde die „Eiszeit“ um mehrere Wochen vorgezogen, um den Rückstand auf die Welt-Elite, die fast ganzjährig auf dem kalten Element ihre Runden dreht, weiter zu verkürzen. „Das ist super, absolut perfekt – zumal die Wettkampfsaison mit den Weltcups im September dieses Mal besonders früh beginnt“, schwärmt Athletensprecher Praus.

Möglich wurde dies durch die sportfachliche Unterstützung des DOSB sowie die schnelle Freigabe entsprechender Fördermittel durch das Bundesinnenministerium. Auch das Land Sachsen sowie die Landeshauptstadt Dresden haben sich als Förderer des Short Track-Sports erwiesen und so können die Schräglagen-Sprinter nun verbesserte Möglichkeiten nützen. Sebastian Praus jedenfalls tauscht gerne die Mittelmeer-Sonne gegen das „Kältetraining“ ein: „Ich habe mir diesen Sport schließlich ausgesucht, um aufs Eis zu gehen.“ Mit dabei ist die komplette Nationalmannschaft, fast alle wohnen inzwischen dauerhaft in Dresden. Aber auch der DESG-Nachwuchs profitiert von den hervorragenden Bedingungen in Elbflorenz, denn an den Wochenenden kommen die jungen Talente zum Zug. Ihre Betreuung übernimmt Miroslav Boyadzhiev, Assistent von Bédard und verantwortlich für die Junioren.