Shorttrack-WM 2010: Erste deutsche Medaille der WM-Geschichte
Die deutschen Herren haben ihr Ziel erreicht und als Dritter die erste deutsche Medaille der Shorttrack-Geschichte errungen. Im Finale setzte sich Favorit Korea gegen die USA durch, knapp dahinter belegten Tyson Heung, Paul Herrmann, Sebastian Praus und Robert Seifert den dritten Rang. Ab der dritten Runde hatten die Koreaner die Führung übernommen gaben diese nur kurzzeitig an die USA ab und erhöhten zum Rennende immer mehr das Tempo. Die Chinesen lagen von der ersten Runde an auf dem letzten Platz und verloren nach einem Sturz in der 17.Runde den Anschluss an die TOP 3.
Die deutschen Herren mussten nach einem schlechten Wechsel in Runde 30 einen Lücke reissen lassen, die sie bis zum Ende nicht mehr schließen konnten, sonst wäre sogar Silber möglich gewesen.
Auch bei den Frauen siegte Korea vor Kanada und den USA, Olympiasieger China musste sich mit Rang vier zufrieden geben.
Über 1000 Meter hatte zuvor die Chinesin Wang erwartungsgemäß den Titel geholt, Silber ging an die Koreanerin Cho vor Reutter aus den USA. Die clevere Britin Christie hatte sich zuvor als Vierte für das Finale qualifiziert. Sie schaffte es bereits mehrmals in dieser Saison, unter anderem in Dresden, durch geschicktes Verhalten Disqualifikationen der Gegnerinnen zu erzwingen und sich selbst in die nächste Runde zu katapultieren. Ein Beweis, dass Taktik im Shorttrack durchaus eine große Rolle spielt.
Das zeigten dann auch die Koreanerinnen über 3000 Meter, Park sicherte sich hier den Sieg und damit auch noch die Gesamtwertung vor der Chinesin Wang. Durch ihren zweiten Platz über 3000 Meter kam die Koreanerin Cho in der Gesamtwertung noch auf den Bronzerang. Julia Riedel und Bianca Walter kamen auf die Plätze 27 und 36.
Bei den Herren gewannen die Koreaner Lee und Kwak Gold und Silber über 1000 Meter, Bronze ging an den US-Amerikaner Celski. Überraschend waren alle drei kanadier zusammen mit den deutschen Läufern im Viertelfinale ausgeschieden. Tyson Heung kam auf Platz 11 und Paul Herrmann auf Rang 16.
Auch über 3000 Meter hiess die Reihenfolge Lee vor Kwak und Celski und damit sicherte sich der Koreaner Lee den Titel in der Gesamtwertung vor seinem Landsmann Kwak und dem Chinesen Liang. Die beiden deutschen Teilnehmer konntem am Ende die Plätze 14 (Tyson Heung) und 15 (Paul Herrmann) belegen und damit ein überzeugendes Ergebnis erlaufen.
In der Endabrechnung gingen somit alle Titel nach Asien, Südkorea gewann sieben Gold, China drei Goldmedaillen. Für das deutsche Team steht das beste Ergebnis aller Zeiten zu Buche, vor allem bei den Herren ist der Sprung nahe an die absolute Weltelite gelungen.
Am kommenden Wochenende endet in Bormio mit den Teamweltmeisterschaften eine lange Saison. Deutschland ist mit einem Damen und Herrenteam vertreten und will dann och einmal für Aufsehen sorgen.