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Shorttrack EM endet mit Enttäuschung

Author: Dirk Gundel Sunday, January 16th, 2011 No Commented Under: Short Track
DESGphoto Thibaut Fauconnet DESGphoto / L. Hagen

Zum ersten Mal seit 2003 hat das deutsche Team bei einer Europameisterschaft keine Medaille gewonnen. In den Staffelfinals bei den Titelkämpfen in Heerenveen mussten beide Teams in den letzten Runden abreißen lassen und waren letztlich ohne Chance.

In den Einzelrennen gab es zwar einige gute Platzierungen, doch niemand der DESG-Starter schaffte den Sprung in ein Finale. Jubel dagegen bei den Gastgebern, die zum ersten Mal überhaupt Gold gewannen und das gleich doppelt.

Der letzte Tag begann mit den 1000 Meter Rennen. Bei den Damen scheiterte Bianca Walter im Viertelfinale, für Christin Priebst kam das Aus im Halbfinale. Die Italienerin Arianna Fontana baute mit ihrem Sieg vor der Ungarin Bernadett Heidum ihre Führung in der Gesamtwertung deutlich aus. Während der Titel damit bereits vergeben war, versprach der Kampf um die Medaillen große Spannung. Die mitfavorisierte Britin Elise Christe scheiterte im Halbfinale und konnte sich überraschend nicht für den Finallauf qualifizieren.

Auch bei den Herren kam für den im Weltcup so starken Maxime Chataignier im Halbfinale das Aus, damit war auch der Franzose aus dem Medaillenkampf ausgeschieden. Ganz anders sein Landsmann Thibaut Fauconnet, der nach seinem dritten Streckensieg vorzeitig Europameister war. Harald Silovs sicherte sich als Zweiter eine gute Ausgangsposition für das Finale.

Die deutschen Herren waren allesamt im Viertelfinale ausgeschieden, und bestätigten insgesamt die Eindrücke der beiden Vortage. Insbesondere Paul Herrmann ist nicht weit weg von den Besten, im Moment fehlt aber noch ein wenig. Auch bei Robert Seifert besteht berechtigte Hoffnung, dass er bald wieder zu den Besten gehört, immerhin war der Wettkampf in Heerenveen sein erstes Rennen nach mehrmonatiger Verletzungspause.

Im 3000 Meter Finale der Damen sicherte sich Arianna Fontana ihren dritten Streckensieg. Dahinter kamen Titelverteidigerin Katerina Novotna und die Österreicherin Veronika Windisch auf die Plätze zwei und drei. Da jedoch die Ungarin Heidum Vierte und die Italienerin Valcepina Fünfte wurden, konnten sie ihren knappen Vorsprung in der Gesamtwertung ins Ziel retten. Am Ende siegte Fontana mit 115 Punkten vor Heidum (42) und Valcepina (39). Christin Priebst verfehlte den 10.Gesamtrang nur um eine Platzziffer und belegte am Ende Platz 12, Bianca Walter landete auf Rang 17.

Bei den Herren siegte Thibaut Fauconnet auch im vierten Rennen vor dem Russen Zakharov und dem Niederländer Knegt. In der Gesamtwertung siegte Fauconnet mit 136 Punkten, vor dem Letten Harald Silovs (50) und Sjinkie Knegt aus den Niederlanden (47).  Paul Herrmann kam in der Endabrechnung auf Platz 11, Torsten Kröger und Robert Seifert auf die Plätze 16 und 18. Titelverteidiger Rodigari (Platz 15) und Mitfavorit Chataignier (Platz 17) waren die großen Enttäuschungen.

In den anschließenden Staffelfinals lagen die Teams leistungsmäßig nicht weit auseinander, so dass die Entscheidungen jeweils erst in den Schlußrunden fiel. Bei den Damen gab es eine hauchdünne Entscheidung zwischen der Niederlande und Ungarn. Am Ende lagen die Gastgeberinnen 0,03 Sekunden vor Ungarn, schon 1,2 Sekunden zurück Italien. Die deutsche Damen konnten in den letzten Runden den Anschluß nicht halten und kamen mit einem Rückstand von 2,6 Sekunden auf Platz vier.

Bei den Herren war alles möglich, am Ende jubelten auch hier die Gastgeber. Das niederländische Team rang die Russen knapp nieder und gewann innerhalb von wenigen Minuten die zweite Goldmedaille. Das deutsche Team gab drei Runden vor Schluß den dritten Platz ab, den sich letztlich die Briten sicherten. Auch die deutschen Herren landeten so am Ende auf dem vierten Platz.

Insgesamt keine enttäuschende EM für die Deutschen, hatte doch kein anderes Team einen solch personellen Aderlass nach der Olympischen Saison zu verkraften. Andererseits wäre sowohl im Einzel, wie auch in der Staffel mit etwas mehr taktischem Geschick und manchmal auch etwas Glück, mehr möglich. Nun gilt die Konzentration auf die letzten beiden Weltcups, für die Deutschen wird ohne Frage das Weltcupfinale in Dresden ein absoluter Saisonhöhepunkt.

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