Keine Angst vor Schweinegrippe
Tennisprofi Tommy Haas, Handball-Nationalspieler Dominik Klein, Turner Philipp Boy – immer häufiger schafft es die Porzine Influenza, die so genannte „Schweinegrippe“, auf die Sportseiten der Zeitungen und wirbelt Spieltage in Mannschaftssportarten durcheinander. Auch für Wintersportler ist die über Tröpfcheninfektion ansteckende Krankheit ein diskutiertes Thema, hinsichtlich der Olympics in Vancouver stehen schließlich viele Jahre Vorbereitung auf dem Spiel. „Wir stehen permanent in Kontakt mit Dr. Bernd Wolfahrt, dem Olympia-Arzt des DOSB, sowie mit dem Robert-Koch-Institut“, erläutert DESG-Mannschaftsarzt Dr. Gerald Lutz. Bislang wurden bei der DESG keine Maßnahmen ergriffen, um per Medikament die Athleten vor Ansteckung zu schützen. „Wir halten es wie die Niederländer und viele andere Europäer“, so Lutz. Denn die Auswirkungen einer Impfung im Leistungssport seien einfach noch nicht absehbar. „Möglicherweise folgt lediglich eine kurze Schwächephase von zwei, drei Tagen. Vielleicht aber auch mehr.“ Ein unnötiges Risiko könne man in der Vorbereitung auf das Highlight an der Pazifikküste aber nicht eingehen. Deshalb wollen die Mediziner „die Folgen der ersten Impfphase abwarten“. Ins gleiche Horn stößt Jerzy Rokita, Vater und Coach der österreichischen Sprinterin Anna Rokita. „Dieses Thema ist in unserem Verband und bei unserem olympischen Komitee bislang nicht näher erörtert worden“. Anders in Kanada. Vermutlich auch, weil die Schweinegrippe in Nordamerika heftiger grassiert als auf dem Alten Kontinent, haben sich die „Ahornblatt“-Athleten bereits pieksen lassen. Tobias Schneider rät, nicht panisch zu reagieren. Und Pamela Zoellner sieht die ganze Thematik „zweischneidig. Es gibt zu viele Meinungen, ob eine Impfung Sinn macht. Ich glaube, dass wir Sportler gut beraten sind und unseren Ärzten absolut vertrauen können.“ Schon vor den Spielen reisen die Kufenflitzer nach Nordamerika. Die Weltcups Nr. 4 und 5 gehen in Calgary/Kanada (4.-6. Dezember) und Salt Lake City/USA (11.-13. Dezember) über die Bühne. Doch, rein medizinisch, ohne „Bauchschmerzen“