Silber und Bronze für deutsche Damen
Das 5000 Meter Rennen der Damen verlief bei der Eisschnelllauf Einzelstrecken-WM als Kopie des Weltcups in Salt Lake City, nur waren die Akteurinnen in Inzell etwas langsamer unterwegs. Die große Favoritin aus Tschechien Martina Sablikova setzte sich im vorletzten Paar mit einem eindrucksvollen Lauf und einer Zeit von 6.50,83 min deutlich an die Spitze und unterbot die Berlinerin Claudia Pechstein (7.00,90) um mehr als 10 Sekunden.
Vor dem letzten Paar stand somit bereits fest, dass es mindestens eine Medaille für Deutschland gibt. Die Japanerin Eriko Ishino ging an einem für Japan so dramatischen Tag zu schnell an und es wurde schnell klar, dass sie Claudia Pechstein nicht gefährden kann. Stephanie Beckert wiederum lag in ihren Zwischenzeiten deutlich hinter der Tschechin und deutlich vor Claudia Pechstein. Diese Position hielt die Erfurterin bis zum Ziel und sicherte sich in 6.54,99 min Silber. Die 22jährige brachte dabei einmal mehr das Kunststück fertig zwischen der langsamsten und der schnellsten Runde lediglich eine Differenz von 0,7 Sekunden zu haben. Diesmal konnte die Tschechin dies aber toppen und lief alle Runden fast im Gleichmaß zwischen 32,3 und 32,6 Sekunden.
Während Stephanie Beckert ihre zweite Medaille bei der Einzelstrecken-Weltmeisterschaft gewann, war es für Claudia Pechstein bereits die 24te Plakette bei diesen Titelkämpfen.
Die Japanerin Masako Hozumi lag lange auf Kurs Bronze, musste dann aber in den Schlussrunden ihrem Tempo Tribut zollen und belegte den vierten Platz. Die Berlinerin Katrin Mattscherodt konnte nicht an ihre Leistungen aus den beiden 5000 Meter Rennen im Weltcup anknüpfen und belegte nach 7.18,01 min den 14.Platz.
Obwohl die Niederländer leer ausgingen, erreichte die Stimmung beim 5000 Meter Rennen seinen Höhepunkt. Die beiden besten Läuferinnen der letzten beiden Jahre holen Gold und Silber und Rückkehrerin Pechstein Bronze. Damit konnten auch die Niederländer gut leben.
Stimmen :
Martina Sablikova: Ich bin höchst zufrieden. Auch mit Silber über 3000 Meter war ich schon zufrieden. Ich hatte meine Zeit vorgelegt, wusste aber, dass Beckert immer gefährlich ist. Pechstein ist so gut in Fahrt nach zwei Jahren Pause. Ich bin sicher, sie wird im nächsten Jahr noch stärker.
Stephanie Beckert: Es war ein schweres, aber ein gutes Rennen. Meine heutige Leistung ist toll. Mehr war allerdings aufgrund meines Trainingsausfalles durch die Rückenverletzung nicht drin. Auch Claudia hat eine starke Leistung gezeigt.
Claudia Pechstein: Ich bin überwältigt, dass ich nach diesen beiden für mich schwierigen Jahren heute eine Medaille gewinnen konnte. Das ist der Wahnsinn. Und das ist die schönste Bronzemedaille meiner Karriere. Hut ab vor meiner japanischen Gegnerin Shiho Ishizawa, dass sie sich trotz der Katastrophe in ihrer Heimat dem heutigen Wettkampf gestellt hat.