Viking Race in Heerenveen: Vier Deutsche in Führung
Am Freitag und Sonnabend findet in Heerenveen die 22.Ausgabe der Viking-Races statt. Dabei haben sich seit der ersten Ausgabe des Rennens im Jahr 1989 die Regeln nur unwesentlich geändert. Von 1989 bis 1993 liefen noch die Altersklassen 11-16 seit 1994 die Altersklassen 12-17. Auch die Streckenlänge hat sich in dieser Zeit nur unwesentlich verändert. Waren es bis 1991 nur Rennen zwischen den besten niederländischen, norwegischen und niederländischen Junioren, wurden die Wettkämpfe später mehr internationalisiert. Neben Finnland und Polen starteten seit 1992 auch deutsche Athleten. In der AK 11 siegte ein gewisser Jan Friesinger, seine Schwester Anni kam in der AK 15 zum Erfolg. Seit einigen Jahren starten in jeder Altersklasse jeweils 24 Athleten. Kann ein Land seine Teilnahmequote nicht erfüllen, rückt ein weiterer niederländischer Sportler nach.
Seit 1992 hat die DESG jeweils zwei Startplätze pro Altersklasse bei den Mädchen und Jungen, diese wurden bisher auch immer wahrgenommen. Die größten Erfolge der deutschen Athleten wurden bisher fast immer in den unteren Altersklasse erzielt. Aber einige herausragende Junioren konnten dann auch in den älteren Altersklassen triumphieren und später dann bei den Junioren-Weltmeisterschaften auftrumpfen.
So mancher Turbo zündete aber auch erst später. Der Niederländer Sven Kramer lief in den unteren Jahrgängen stets hinterher, in der AK 17 war er dann schon Zweiter, hinter Landsmann Michael Kaatee. Ein Jahr später Vizeweltmeister der Junioren, ehe er mit 19 Jahren den Sprung in die absolute Weltspitze vollzog und sich auch den Titel bei den Junioren sichern konnte.
So gesehen ist der Weg für viele der aktuellen Starter in Heerenveen noch weit. Immerhin vier Spitzenpositionen können die deutschen Junioren nach dem ersten Tag vermelden. Dabei hat Louise Baumann in der AK 12 nach zwei deutlichen Siegen bereits einen beruhigenden Vorsprung auf die Polin Kaja Ziomek. Louise verfehlte ihre beeindruckende Bestzeit über 500 Meter (44,33) allerdings deutlich. Ihrer Favoritenrolle gerecht wurden auch Joshua Anderson (AK 12) und Andreas Höfer (AK 13), die beide mit der deutlich besten Vorleistung angereist waren. Dagegen liegen Lea Dommerich und Lena Hochreiter (beide AK 13) nach dem ersten Tag nur auf dem zweiten und dritten Rang, nachdem die Niederländerin Myron Koops in beiden Läufer um etwa eine halbe Sekunde unter ihrer alten Bestzeit blieb.
Vera Knapp konnte sich gegenüber den Deutschen Meisterschaften noch einmal verbessern und liegt somit auf dem fünften Rang in der AK 14. An der Spitze liegt das große österreichische Talent Vanessa Bittner, die durchaus Chancen hat ihren Vorjahreserfolg zu wiederholen. Allerdings liegen dahinter drei niederländische Mädchen in Lauerstellung, die ihre Bestzeiten pulverisierten. Auch Lisa-Sophie Gericke konnte in der AK 15 überzeugen und belegt nach neuer 1000 Meter Bestzeit den sechsten Platz. Bei den Jungen konnte Tim Dommerich in der AK 14 seine Bestleistungen nicht erreichen und liegt ebenfalls auf dem sechsten Rang, beeindruckend hier der Niederländer Wesly Dijs. Noch stärker als Dijs präsentierte sich sein Landsmann Kai Verbij in der AK 15. Verbij lief 37,75 und 1.13,80 auf den Sprintstrecken und geht mit einem Riesenvorsprung in den zweiten Tag. Für die deutschen Jungen gab es in der AK 15 und AK 16 nichts zu holen.
Das mit Spannung erwartete Duell zwischen der besten Schweizer Eisschnellläuferin Kaitlyn McGregor, und der besten deutschen Juniorin Doreen Lamb hielt am ersten Tag alles was man sich erhofft hatte. Über 500 Meter liefen beide Athleten eine neue Bestzeit, 40,76 sec lief dabei Doreen Lamb. Über 1000 Meter drehte Kaitlyn den Spieß um und stellte in 1.20,42 min einen neuen Schweizer Landesrekord auf. Doreen sicherte sich dank einer weiteren Bestzeit (1.20,92 min) die Führung nach dem ersten Tag.
Miriam Neumann konnte ihre Bestleistungen aus der Vorwoche in der AK 17 nicht ganz erreichen, liegt aber als Sechste noch gut im Rennen. Die Estin Saskia Alusalu stellte auf beiden Strecken neue Landesrekorde auf, wobei sie über 1500 Meter gleich um fünf Sekunden unter der alten Bestmarke blieb. Bei den Jungen überzeugte Philipp Steinert mit zwei neuen Bestzeiten und fünften Gesamtrang.
Damit liegen die Niederländer in sechs Altersklassen an der Spitze, Deutschland in vier, sowie Österreich und Norwegen jeweils in einer. Der Wettkampf wird am Samstag Vormittag fortgesetzt.