Time to say good bye
Der Frühling steht vor der Tür, wieder ist eine Saison vorbei für die DESG Eisschnelllauf-Junioren. Jennifer Bay, nicht nur läuferisches, sondern auch „journalistisches Nachwuchstalent“, hat die Ereignisse der vergangenen Wochen zu Papier, besser: Laptop gebracht und eröffnet Einblicke in das Sportler-Leben der jungen Mannschaft – auf und neben dem eisigen Oval. Hier ihre Erlebnisse:
Für die DESG-Junioren geht nun eine teils sehr erfolgreiche Saison zu Ende. Sie begann für viele überraschend gut, beim ersten Junioren-Weltcup in Inzell, wo Patrick und Katja im Vorfeld wahrscheinlich schon mit einem Podestplatz geliebäugelt hatten (es wurden schließlich Platz 2 und 1), Sebastian und Jennifer jedoch mit ihren Platzierungen vom Hocker gerissen wurden (Platz 3 und 2). Freudig überrascht waren wir Mädels (Julia Plendel, Karolin, Jennifer) auch nach dem 1. Platz im Team Pursuit; die Jungs (Hubert, Patrick, Niclas) vielleicht eher ein klein wenig unzufrieden mit Platz 2, wo sie doch die Norweger bezwingen wollten!? Neben diesen Platzierungen dürfen die vielen gelaufenen Bestzeiten aber nicht vergessen werden! Mit Inzell wurden in unseren Köpfen Türchen aufgemacht. Wir sahen, dass wir nicht unbedingt die Topspitze der Juniorenwelt bilden (da Holland, USA und Kanada fehlten), aber dass wir auf jeden Fall mithalten und auch mitmischen können!
Im Grunde hoch motiviert ging es eine Woche später ins norwegische Asker. Warum hier nur Patrick mit seinem 3. Platz über 5000 m die deutsche Fahne „hochhalten“ konnte (Hubert und Sebastian liefen haarscharf am Podest vorbei), wussten wir selbst nicht so genau. Lag es an der Kälte, am Eis – woran lag es bei uns? Was auch immer es war (Technik, Kraft- oder Stehvermögen…); wir haben fleißig daran gearbeitet und das konnte man dann beim 3. Weltcup in Collalbo (Italien) sehen. Wieder einmal purzelten die Bestzeiten! Nach den kalten nordischen Bedingungen von Asker wurden wir hier mit gutem Wetter und gewohnten Eisqualitäten belohnt. Jenni gelang bei den abschließenden 3000 m (für sie wieder ganz überraschend) sogar der Sprung aufs Treppchen mit einem 2. Platz. Patrick durfte verletzungsbedingt nicht starten – schade, auch weil er deshalb nicht am Trainingslager teilnehmen konnte.
Nachdem die Deutschen Meisterschaften als Qualifikation für die JWM gemeistert waren, ging es zur Vorbereitung nochmals ins Trainingslager nach Collalbo und dann, voller Zuversicht und ganz gespannt auf das vor uns Liegende, nach Zakopane (Polen). Sicherlich sind dort nicht alle Rechnungen aufgegangen, nur so viel: Roxanne hat sich als „Küken“ (nur altersbezogen) klasse integriert und wacker geschlagen; Katja belegte den 6. Platz auf 500 m; Jenni lief sich über 3000 m auf Platz 7 und Patrick belegte einen (ich sage jetzt guten) 5. Platz auf 5000 m, auch wenn er selbst etwas traurig war, weil es nicht zur erhofften Medaille gereicht hatte.
„Doch was wir alleine nicht schaffen, dass schaffen wir dann zusammen…!“ Unter diesem Motto und mit einer einmaligen Taktik liefen sich unsere Jungs beim Team Pursuit zum Vizeweltmeister! Mann, waren wir stolz auf Hubert, Nici und Patrick! Hoch motiviert vom Vorlauf der Jungs liefen wir Mädels (Xeni, Karo, Jenni) um unser Leben und um Bronze. Doch leider verloren wir das B-Finale gegen Korea. Aber, ein 4. Platz bei der JWM ist doch auch nicht schlecht, nächstes Jahr greifen wir wieder an! Dank Hubert wussten dann alle anderen Nationen, dass sie “2nd in the world“ geworden waren! So etwas darf ja auch erzählt werden J
Je länger die Saison wurde, desto mehr gingen uns die Kräfte aus, doch wir konnten sie noch einmal sammeln – für das Weltcup-Finale eine Woche nach der JWM in Groningen. Unsere Top-Platzierungen waren hier der ganz knappe 4. Platz von Katja und Sebastian auf 500 m in der Gesamtweltcupwertung (GWW), der 3. Platz von Jenni auf 3000 m in der GWW, Patricks 2. Platz auf 5000 m und somit ebenfalls ein 3. Platz in der GWW. Der Schwerpunkt lag, wieder einmal, auf den Teamläufen. Wir Mädels (Xeni, Karo, Jenni) konnten hier Japan bezwingen, die zur JWM noch 2. geworden waren; liefen uns auf den 3. Platz und landeten (mit einem kleinen „leider“) in der Gesamtwertung nur 5 Punkte hinter den holländischen Mädels auf Platz 2! Unsere Jungs waren froh, dass ihre Taktik noch einmal aufging; mussten sich nur Team Holland geschlagen geben und wurden somit Sieger im Gesamtweltcup! Einsame Spitze!
Ich denke, dass dies eine sehr aufregende Saison war, sowohl für uns Sportler als auch für die Trainer, da es erstmals die Juniorenweltcupserie gab. Wir konnten so viel besser internationale Vergleiche sehen, Rückschlüsse ziehen und vor allem schon einmal die Luft von solchen Top-Events schnuppern! Außerdem waren diese Wettkämpfe mit viel Spaß und Aufregung verbunden; jeder hat mehr oder weniger auch internationale Kontakte geknüpft – entweder innerhalb Europas oder, wem das noch nicht langte, über den großen Ozean hinweg!
Doch nun heißt es nicht nur „Winter ade“ für uns; jetzt sind auch einige aus dem Juniorenalter raus und wir müssen uns voll Wehmut von einer Hälfte des Teams verabschieden, welches im Laufe der Saison immer mehr zusammengewachsen ist – wir waren echt toll!!! Ich wünsche all denjenigen, dass sie den Anschluss zu den „Großen“ gut meistern!
Und ich möchte mich, im Namen des JWM-Teams, bei allen Trainern bedanken, die dieses Jahr vielleicht stärker als gewohnt zusammenarbeiten mussten, uns so stabil durch die Saison gebracht haben und die Weltcups und die JWM mit uns so erfolgreich gemeistert haben! Dankeschön!