Südafrika – Sonne, Regen und viele neue Impressionen mit alten Problemen
(von Marco Weber) Wer wollte dies nicht in diesen Tagen, dem Schnee entkommen und Sonne tanken im Süden der Weltkugel. Aber das ganze hier ist kein Urlaub. Oberstes Gebot für mich war es hier in Südafrika nochmal Form aufzubauen und die Weltcups zu vergessen, die ich auf der Hinserie gelaufen bin.
Mit der Anreise tauchte aber schon Problem Nummer eins auf – der Schnee. Ich dachte, ich hatte mir genug Zeit vorgenommen bis zum Abflugzeitpunkt. Falsch gedacht, 10 Stunden Autofahrt von Chemnitz nach München mit einigen Telefonaten und dem Radiodienst, der mir mitteilte: Flughafen München fallen viele Flüge aus. Für mich war es zunächst egal was passiert, weil ich erst nach München kommen musste. Als es dann klar war, dass ich es nicht mehr schaffe und dazu klar war das der Flug nicht mehr abhebt, war eine Suche nach einem Bett auf dem Programm. Dies war auch nicht so einfach, weil viele dem Wetter unterlegen waren und einfach das Nachtlager aufsuchten. Am nächsten Tag war ich dann am Flughafen angekommen und trotzdem war warten auf dem Programm. 24 Stunden später als geplant war der Abflug dann möglich. Den Tag haben wir aber nicht nur auf dem Flughafen verbracht, sondern haben uns nochmal den Weihnachtsmarkt in München angeschaut. Am Abend den 02.12. ging es dann in den Süden. Wir hatten ausreichend Platz auf dem Flug, so dass die Tortur nicht ganz so gesteigert wurde. Eine Nacht im Flugzeug ist nicht gerade ein Highlight. Bei der Ankunft in Johannesburg hat uns etwas erwartet, womit ich nicht gerechnet habe, es hat genieselt. Vor uns stand dann noch ein Autofahrt von fast 2 Stunden und endlich angekommen, in Potchefstrom war es warm und sonnig.
In den nächsten Tagen sind wir mit viel Sonne verwöhnt wurden. Für mich war es auch manchmal schon etwas viel und ganz schnell stellten sich bei mir Magenprobleme ein, was nicht gerade lustig ist, wenn man an der Trainingsschraube dreht.
Der Hauptschwerpunkt für mich war es in der Sonne noch ein paar Kilometer auf dem Rad zu absolvieren. Und an Basics im Eisschnelllaufen zu arbeiten, wie Kraft und Koordination. Tag ein, Tag aus heisst es Frühstück-Training-Mittagessen-Training-Abendessen-Schlafen. Alles so unter Motto:“Und täglich grüßt das Murmeltier“.
Der erste Sonntag stellte für uns eine Besonderheit dar. Wir machten einen Ausflug in einen Safari Park. Er war nicht gerade groß und hatte nicht viel mit Wildlife zu tun. Ein paar Tiere haben wir dann doch gesehen und so war es mit dem hervorragenden Abendessen als Abschluss ein gelungener Ausflug.
In der zweiten Woche machten wir dann Erfahrung was es heißt Sommerzeit ist gleich Regenzeit in Südafrika. Aber Regen ist nicht gleich Regen hier, die meiste Zeit ging mit dem Regen ein Gewitter einher. Blitze und Donner in großer Lautstärke machten dem ein oder anderen hier ein mulmiges Gefühl. Am Trainingsplan konnten wir weitestgehend festhalten, nur das Inlineskaten auf einem Flugplatz brachte Schwierigkeiten. Dieses wird aber nicht das Gelingen der Trainingsarbeit beeinflussen, es musste nur Fingerspitzengefühl an den Tag gelegt werden. Wir sind aber nicht nur auf der Rollbahn gerollt, sondern haben auch eine Art Mannschaftszeitfahren da absolviert.
Die anderen Sportanlagen, die wir hier nutzen, sind hervorragend. Ein großräumiger und gutausgestatteter Kraftraum bringen jedem Sportler fast Tränen in die Augen, vor Freude und dem möglichen Schmerz, mit dem man sich da versorgen kann. Unglaublich aber wahr ist auch die Laufbahn. Es ist keine Asche- oder Tartanlaufbahn, sondern Rasen aber mit Bahnbegrenzungen. Die Orthopäden freuds. Jeden Tag wird Rasen gemäht, so dass es nicht nur auf der Laufbahn flott vorwärts gehen konnte, sondern auch das eine oder andere Fußballspiel auf der Rasenfläche Spaß bereitete.
Jetzt sehne ich mich nach der Heimat um endlich auch so richtig in Weihnachtsstimmung zu kommen. Meine Arbeit hier ist getan und ich hoffe, dass sich die Quälerei auch auszahlt. Bald heißt es Tasche packen, den Mitarbeitern der Universität für die tolle Unterstützung zu danken und dann ab in den Flieger nach Deutschland, um dann in einer hoffentlich kürzeren Autofahrt nach Hause zu kommen.
Bis bald auf den Eisbahnen in Deutschland
Marco