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Stenogramme vom 3. Shorttrack-Weltcup in Madison

Author: Redaktion Sunday, November 28th, 2004 No Commented Under: Eisschnelllauf

Staffel Damen

Die deutsche Shorttrack-Staffel der Damen hat beim dritten von sechs Weltcups in Madison (USA) sensationell die Silbermedaille erlaufen. Zwar von China klar geschlagen, distanzierten sie ihrerseits Japan. Kanada war nach einem Sturz zurückgefallen und wurde zudem wegen Behinderung disqualifiziert. Dramatik pur gabs schon im Halbfinale: Bei ihrem zweiten Platz im Halbfinale liefen Aika Klein (Rostock), Yvonne Kunze, Christin Priebst und Tina Grassow (alle Dresden) in 4:19,281 Minuten neuen Deutschen Rekord und warfen um drei Tausendstelsekunden nach Zielfotoentscheid Gastgeber USA aus dem Rennen. Die alte nationale Bestmarke vom Oktober 2002 in Peking hatte bei 4:20,531 gestanden.

Das offizielle Zielfoto vom Staffel-Halbfinale der Damen in Madison: Um eine Schlittschuspitze schlägt Deutschland (links hinten Christin Priebst) die USA (links vorn Kim Hyo-Jung) im Kampf um Platz zwei und den Einzug in den Endlauf (rechts Halbfinalsieger Kanada mit Alanna Kraus). — Foto: ISU/Finishlynx

Staffel Herren

Das Quartett mit Sebastian Praus (Mainz), Thomas Bauer (München), Arian Nachbar und Andre Hartwig (beide Rostock) hatte formell schon für das Halbfinale qualifiziert, wurde aber zur Überraschung der Beteiligten wegen Kreuzens der Bahn einer anderen Mannschaft disqualifiziert. “Die Schiedsrichter haben uns noch nicht einmal verraten, in welcher Runde der Vorfall passiert sein soll”, so Dennhardt, “ich hoffe, dass es fairer zugeht, wenn es in einem Jahr um Olympiatickets geht.” Im Kampf um die Qualifikation für die WM im März 2005 in Peking (Top-Acht im Weltcup) liegen die deutschen Männer aber nach zwei fünften Plätzen noch gut im Rennen. Den Endlauf entschied Kanada vor China und Japan für sich.

1500 m Damen:

Während die Doppel-Olympiasiegerin Yang Yang A (China) nach einjähriger Shorttrack-Abstinenz und anderthalb Jahre nach ihrem bislang letzten internationalen Sieg (500-m-Weltmeisterin 2003) eine glänzende Rückkehr in die Weltspitze feierte, agierten die deutschen Damen glücklos. Yvonne Kunze stand so gut wie sicher schon im Halbfinale, als sie auf der letzten Runde ihres Vorlaufs stürzte. Aik Klein war als 20. beste Deutsche und sammelte damit immerhin noch genug Weltcuppunkte, um damit nach drei Stationen auf Rang acht zu klettern. Im 1500-m-Weltcup in Führung liegt Wang Meng (China).

1500 m Herren:

Sebastian Praus (Mainz) einen neuen Deutschen Rekord über 1500 m aufgestellt. Bei seinem Vorlaufsieg in 2:15,778 min war der 24jährige mehr als eine Sekunde schneller als vor einem Jahr in Peking. Insgesamt belegte er auf dieser Distanz Platz sieben, den Sieg holte sich Olympiasieger Apolo Ohno (USA) vor Mathieu Turcotte und Charles Hamelin (beide Kanada). Im Gesamt-Weltcup führt Ohno, als Vierter liegt Sebastian Praus jetzt so weit vorn wie nie ein Deutscher vor ihm.

500 m Damen:

In dem wiederum von Yang Yang A gewonnenen Wettbewerb erreichte Christin Priebst das Viertelkfinale und war als Elfte beste Deutsche. Im Gesamt-Weltcup liegt sie damit auf Platz sechs, ganz vorn rangiert die Chinesin Fu Tianyu. Yvonne Kunze verpasste den Einzug ins Viertelfinale in einem schweren Lauf (Yang Yang A, Jewgenia Radanowa, Kim Hyo-Jung) nach langer Führungsarbeit auf der Schlussrunde.

500 m Männer:

Die Vorrunde überstanden alle drei Deutschen, Arian Nachbar aber kämpfte sich bis in die vierte Runde sprich Halbfinale, wo er eine Runde vor Schluss sogar geführt hatte. Er musste sich am Ende aber dem späteren Sieger Turcotte und Weltrekordhalter Charles Hamelin (Kanada) geschlagen geben. Hamelin war erst eine Woche vor dem Madison-Weltcup bei den kanadischen Trials in Calgary mit 41,035 s über 500 m sowie 1:24,432 min über 1000 m neue Weltrekorde gelaufen. Ob die ISU diese Zeiten anerkannt (weil in einem nicht angemeldeten Wettbewerb gelaufen), ist noch unsicher – Bestand haben wird aber sicher der neue Deutsche Rekord: Nachbar lief im Vierrelfinale 41,815 s, womit er seinen zwei Jahre alten Rekord von Bormio um 13 Hundertstel verbesserte.

1000 m Damen:

Als einzige Deutsche überstand Aika Klein die Vorläufe, über diese Distanz belegte sie Platz 15. Den Endlauf gewinnt die koreastämmige US-Amerikanerin Kim Hyo-Jung. Im Weltcup führt bei Halbzeit Wang Meng (China), Yvonne Kunze ist Fünfte.

1000 m Herren:

Auch auf der dritten Männer-Einzelstrecke gab es einen neuen Deutschen Rekord. Arian Nachbar, der das Viertelfinale erreichte und 13. wurde, lief in 1:28,237 min 23 Hunderstel schneller als Sebastian Praus im Februar in Bormio. Auch Praus und Andre Hartwig kamen bis ins Viertelfinale, sie landeten auf den Plätzen 14 und 12. Endlaufsieger Apolo Ohno führt auch im Weltcup, in dem sich Andre Hartwig überraschend auf Platz drei wiederfand.

Mehrkampf Damen:

Yang Yang A konnts sich den Schongang und Platz acht über 3000 m leisten (hier gewann ihre Lansmännin Wang Meng), den Mehrkampfsieg konnte ihr niemand mehr nehmen, die nächsten Plätze gingen an Wang und Kim. Christin Priebst war als 15. beste Deutsche.

Mehrkampf Herren:

Ohno holte über 3000 Meter seinen dritten Streckensieg und riß seine 1500 Fans (wie schon an den Vortagen) wiederum zu Ovationen hin. Der 1500-m-Olympiasieger verwies die Kanadier Mathieu Turcotte und Charles Hamelin auf die Medaillenränge. Sebastian Praus, der als einziger Deutscher drei Einzestrecken bestritt (was Voraussetzung für die Mehrkampf-Wertungist), wurde Neunter.

Anmerkung 1:

Bei diesem Weltcup fehlte mit Südkorea die weltführende Shorttrack-Nation. Der Verband hatte seinen Start in den USA nach Bekanntwerden schwerer Vorwürfe von Sportlerinnen gegen ihre Trainer zurückgezogen. Hintergründe zu diesem Sachverhalt hier: www.ilmferien.de/sudkorea.htm

Anmerkung 2:

Die guten bis sehr guten Platzierungen der deutschen Läufer im Weltcup nach drei Rennen basieren zum einen auf den starken Leistungen der deutschen Läufer haben aber noch andere begünstigende Faktoren: Nicht alle Spitzenläufer (und die Südkoreaner sowieso nicht) haben, wie die vorn platzierten Deutschen, schon drei Wettbewerbe bestritten. Sie können aber noch vorbeiziehen, denn von sechs Wettbewerben kommen am Ende nur die vier (bei mehr als vie Teilnahemn die punktbesten) in die Wertung.

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