ngx [.info]

Just another WordPress site

Stenogramme aus Heerenveen und Seinäjoki

Author: Redaktion Sunday, February 20th, 2005 No Commented Under: Eisschnelllauf

Junioren-WM, Seinäjoki, 1.+2. Tag

Bei den Junioren-Weltmeisterschaften im finnischen Seinäjoki haben sich zwar alle sechs deutschen Starter für die letzte Distanz qualifiziert, vom Eingreifen in den Medaillenkampf sind sie aber deutlich entfernt. Für die beste Streckenplatzierung sorgte Franziska Petereit (Berlin) als Fünfte über 500 Meter. Auf der Freiluftbahn gab es bei Temperaturen etwas unter dem Gefrierpunkt teilweise Wind und Schneefall. “Das war aber nicht ergebnisentscheidend, sondern für alle ähnlich”, sagt Junioren-Cheftrainerin Dr. Isolde Weidner, “also kein Grund für Ausflüchte. Fakt ist, das wir von der weltspitze der Junioren deutlich entfernt sind und dass das einer intensiven Ursachenforschung bedarf. Zufrieden sind wir mit dem Ergebnis jedenfalls nicht.”

Homepage

Weltcup-Finale in Heerenveen, 1.-2. Tag

Pech für Anni Friesinger und Monique Garbrecht, aber ausgezeichnete Leistungen der anderen deutschen Damen bot bisher das Weltcup-Finale in Heerenveen. Claudia Pechstein kann nach ihrem Sieg über 3000 Meter auch noch den Gesamt-Weltcup auf den langen Strecken gewinnen, vor dem letzten Rennen beträgt ihr Rückstand auf die führende Niederländerin Renate Groenewold nur 15 Punkte. Daniela Anschütz überzeugte mit Platz zwei über 1500 und Platz drei über 3000 Meter. Im 1500-m-Weltcup kam sie auf Platz zwei. Sabine Völker konnte über 1000-m-Platz zwei jubeln, über 1500 m wurde sie Fünfte. Auch Katrin Kalex, Pamela Zoellner, Lucille Opitz und Monique Angermüller zeigten starke Auftritte. Beste der deutschen Männer waren Marco Weber als Zweiter der B-Gruppe über 5000 m (mit 6:32 wäre er in der A-Gruppe unter den ersten 12 gewesen), Christian Breuer und Tobias Schneider als B-Gruppen-Vierte (1000 bzw, 5000 m) sowie der 5000-m-13. Rene Taubenrauch,

Zuschauen muss Anni Friesinger, was angesichts ihrer ausgezeichneten Weltcup-Position vor dem Finale (3.Platz 1500 m, 2. Platz 3000/5000 m) um so bitterer ist. Sie hatte sich am Freitag beim Einlaufen am linken kleinen Zeh verletzt, der so anschwoll, dass Friesinger keinen Schlittschuhs anziehen konnte. Sie wird Verbandsarzt Dr. Volker Smasal zufolge erst in einigen Tagen wieder auf Kufen trainieren können – ein Rückschlag in Richtung Weltmeisterschaft. Pech hatte auch Monique Garbrecht, die über 500 m gleich auf den ersten Metern stürzte.

Stimmen:

Claudia Pechstein:
“Ich wusste, dass ich gut drauf war. Aber ich war mir nicht sicher, dass ich hier gewinnen könnte. Das war die beste Antwort, die ich in der Diskussion um die Mannschaftsbesetzung geben konnte.”

Anni Friesinger:
“Natürlich ist das sehr ärgerlich. Ich fühlte mich in Topform:”

Dr. Volker Smasal (Leitender DESG-Verbandsarzt) zu Friesinger-Verletzung:
“Ich habe jetzt die Röntgenbilder gesehen, es ist nichts gebrochen. Sie hat eine Prellung und eine Kapselverletzung. Der Bluterguss schillert in allen Farben, der Fuß ist so geschwollen, dass er in keinen Schuh passt und ein Einsatz in Heerenveen völlig ausgeschlossen ist. Der Start bei den WM steht aber nicht in Frage. Voraussichtlich kann sie in fünf Tagen wieder mit dem spezifischen Training beginnen.”

Monique Garbrecht:
“Das war mein erster Sturz seit 1997. Ich habe mit dem Schlittschuh das Eis gerammt und bin kurz auf die Seite gefallen. Da habe ich ganz kurz überlegt, ob ich überhaupt weiterlaufen soll, dann habe ich aber Gas gegeben.”

Homepage

Junioren-WM, Seinäjoki, 3. Tag

Am Schlusstag sorgten die junge Erfurterin Stephanie Beckert mit Platz sechs über 3000 Meter und die deutschen Juniorinnen mit Bronze im Mannschaftswettbewerb für einen versöhnlichen Abschluss der aus deutscher Sicht nicht zufriedenstellenden Junioren-Weltmeisterschaften in Finnland. Bei den Junioren, wo sich mit einem Drei-Strecken-Sieg Favorit Sven Kramer (Niederlande) durchsetzte, kamen Frank Steiner (Dresden), Nico Ihle (Chemnitz) und Arne Becker (Berlin) im Mehrkampf-Klassement auf die Plätze 17, 18 und 22. Souveräne Weltmeisterin der Juniorinnen wurde Irene Wüst (Niederlande), das deutsche Trio Stephanie Beckert (Erfurt), Franziska Petereit (Berlin) und Karoline Zillmann (Erfurt) schloss die WM auf den Plätzen 18, 19 und 23 ab. Bei den WM nahmen mit 25 Ländern so viele wie noch nie teil, erstmals auch Läufer aus Indien. Die beiden Inder bezahlten aber erst einmal Lehrgeld, so waren die meisten 5000-m-Teilnehmer schneller im Ziel als Aditya Pun über 3000 Meter …

Die 16jährige Stephanie Beckert sorgte als drittjüngste Teilnehmerin überhaupt für das wertvollste deutsche Resultat. Als Sechste mit geringem Rückstand erzielte sie über 3000 Meter ein Resultat der erweiterten Weltspitze. Weniger als die bei nicht optimalen Bedingungen gelaufenen Zeit von 4:29,55 min machen die indirekten vergleiche Hoffnung auf die Zukunft. So war Beckert nur 2,7 Sekunden hinter der Junioren-Weltmeisterin und Mehrkampf-WM-Fünften Irene Wüst, die in Moskau auf dieser Distanz Platz vier belegt hatte.

Im Mannschaftsrennen der Damen musste sich das Trio Beckert – Petereit – Zillmann nur den Niederländerinnen und den Südkoreanerinnen (die immerhin Bronze sowie Platz 5 und 6 holten!) geschlagen geben. Die Jungen mussten hingegen mit Rang acht Vorlieb nehmen.

Homepage

Weltcup-Finale, Heerenveen, 3. Tag

Toller Abschlusstag für die deutschen Eisschnellläuferinner: Erst machte Claudia Pechstein mit dem 5000-m-Sieg ihren Gesamt-Weltcup-Sieg auf den langen Strecken perfekt, bei dem Daniela Anschütz Vierte in Heerenveen und Gesamt-Dritte wurde, dann kletterte auch Jenny Wolf noch zweimal aufs Treppchen: 100-m-Sieg in Heerenveen, zweiter Platz im 100-m-Weltcup. Pech hatte Christian Breuer, ihm brach ein Schlittschuh. Jörg Dallmann konnte wegen eines Infekts ebenfalls nicht antreten.

Stimmen

Claudia Pechstein:
“Das war eine Super-Leistung. Ich habe doch noch gewonnen. Ich bin sehr glücklich.”

Daniela Anschütz:
“Es läuft in dieser Saison einfach sehr gut für mich. Da kann die WM ja getrost kommen!”

Sabine Völker:
“Nach zwei Seuche-Jahren gibt es jetzt echte Lichtblicke. Jetzt will ich auch in Inzell auf das Treppchen.”

Stephan Gneupel:
“Ein Super-Weltcup für Daniela Anschütz, die natürlich jetzt auch in Inzell aufs Treppchen will. Doch das wird ganz, ganz schwer, da werden auch Hughes und Friesinger wieder zur Stelle sein, die in Heerenveen fehlten.”

DESG-Arzt Dr. Volker Smasal:
“Stand der Dinge in Sachen Anni Friesinger: Sie hat am Freitag beim Warmmachen, ganauer beim Springen, an einem Pfosten verletzt, die linke kleine Zeh ist schwer geprellt plus Kapselriss. Heute kam Anni nach Behandlung erstmals wieder in den Schlittschuh, aber Belastung auf dem Eis wird erst wieder ab Mitte der Woche möglich sein.
Zudem hat die Grippewelle auch um die Sportler keinen Bogen gemacht, so litt Robert Lehmann noch an den Nachwirkungen, und Jörg Dallmann hat es vor dem Heerenveen-Weltcup voll erwischt. Er konnte aber jetzt fieberfrei die Heimreise antreten, aber die sache hat natürlich hinsichtlich der WM Kraft gekostet.”

Homepage

WM im Blickpunkt

Voraussichtliche Deutsche WM-Starter:
Damen:
500 – Garbrecht, Wolf, Zoellner (Res. Völker)
1000 – Garbrecht, Völker, A. Friesinger/Zoellner
1500 – Friesinger, Anschütz, Völker (Kalex)
3000 – Pechstein, Anschütz, A. Friesinger
5000 – Pechstein, Anschütz, A. Friesinger/Kalex
Mannschaft – Friesinger, Anschütz, Völker; Pechstein, Kalex, Opitz

Herren:
500 – Gillarduzzi
1000 – Breuer
1500 – J. Friesinger, Breuer, Dallmann
5000 – Weber, R. Taubenrauch (möglicher Nachrücker: Schneider)
10’000 – Weber (möglicher Nachrücker: R. Taubenrauch)
Mannschaft – J. Friesinger, Dallmann, Heythausen; Breuer, Lehmann, Schneider

Stand Vergabe WM-Plätze lt. ISU-Qualifikation
WM-Homepage

Comments are closed.