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Medien-Seminar = Info-Injektion

Author: Dirk Gundel Thursday, November 1st, 2007 No Commented Under: Eisschnelllauf

Rund 30 Medien-Vertreter nahmen am trad itionellen Journalisten-Seminar der DESG statt. Und profitierten in Erfurt vom Infotainment rund um Personen, Kufen und Konzepte.

Zu erfahren gab es:

…dass Männer-Bundestrainer Bart Schouten seine Schützlinge täglich nach einem wechselnden Thema trimmt. Und das große Ziel “Medaillen in Vancouver” lautet. Seiner Truppe ist nicht bange vor dem wachsenden Anspruch. “Für uns gibt es kein Zurück mehr, wir blicken nach vorne”, so Samuel Schwarz, deutscher Meister über 1000 m und 1500 m. Den Jungs könnte die Zukunft gehören, sodass sich Stefan Heythausen darüber amüsiert, wenn er mit seinen 26 Jahren bereits als “Senior” der Jungtruppe bezeichnet wird.

…dass Helge Jasch (Koordinator Trainer-Kommission) die Entwicklung der Rekordzeiten im Eisschnelllaufen “atemberaubend” findet. Als wahre “Kaskade” beschreibt er die Einführung des Klappschlittschuhs vor zehn Jahren, der rund vier Zehntelsekunden pro Runde einspart. Technik, Entwicklungen in der Trainingswissenschaft sowie zunehmend trockenere Hallen mit Luftfeuchtigkeiten von nur noch 15 Prozent hätten sich als Katalysatoren erwiesen.

…dass Anni Friesinger zunehmend vom Alter spricht? Die 30-jährige Inzellerin, bislang als Vielstarterin bekannt, will sich künftig mehr spezialisieren. Die Sprint-Weltmeisterschaft in Heerenveen und die Einzelstrecken-WM in Nagano sind ihre Ziele in diesem Winter, aber das sei keinerlei Affront gegen Berlin, Ausrichter der Allround-Titelkämpfe.

…dass Jenny Wolf für ihr Autokennzeichen die Zahlen ihres 500-m-Weltrekordes (37,04 Sekunden) nutzen wollte – aber das klappte leider nicht. Egal, die Berlinerin empfindet den WM-Titel nicht als Last, sondern Ansporn und Bestätigung. “Früher wusste ich, dass ich unter die Top-Ten laufen konnte. Jetzt weiß ich, dass Treppchenplätze möglich sind.”

…dass sich die “Kufenflitzer des Jahres” nicht ausschließlich vom Eis blenden lassen. Jenny Wolf ist seit ihrem Besuch in St. Petersburg ein Russland-Fan – und möchte bald andere Städte kennen lernen. Die Alternative: USA. Ihren Studiengang Literatur wählte sie im übrigen nicht, um später als Kinderbuchautorin zu schreiben, sondern “weil der Professor gut aussah”. Kollege Tobias Schneider hat nicht nur den Vorteil auf schnellen Kufen, fast jeden Dieb einzuholen. “Ich habe früher Aikido betrieben. Zur Selbstverteidigung, mit Vollkontakt.”

…dass die Mehrkampf-Weltmeisterschaft im Februar ein Highlight versprechen. Die Halle in Berlin-Hohenschönhausen erfährt bis zum Tag X (16. Februar) weitere kosmetische Veränderungen. “Und wir hoffen natürlich auf Medaillen für die DESG”, so Dr. Isolde Weidner, die die Fäden im OK zusammenhält.

…dass die weltbesten Eisschnellläufer weitere Stippvisiten auf deutschen Bahnen unternehmen. Erfurt bittet Mitte Dezember zum Sprint-Weltcup – und kalkuliert in der Gunda-Niemann-Stirnemann-Halle mit 1500 Zuschauern. Ende Februar trifft sich der Tross in Inzell, zum traditionellen Outdoor-Event in Oberbayern.

…dass die Chancen für eine überdachte Halle in Inzell steigen. OK-Chef Hubert Graf präsentierte eine Erklärung aus der Politik, die zu Hoffnung Anlass gibt – unabhängig davon, ob München den Zuschlag für die Winterspiele 2018 erhält. Sollten Träume wahr werden, will sich Inzell um die Einzelstrecken-WM 2011 bewerben.

…dass Shorttrack ein Juwel hat: Die moderne, vor wenigen Wochen feierlich eröffnete Eishalle in Dresden könnte die gesamte Sportart zu neuen Ufern bringen, so DESG-Vizepräsident Miroslaw Kulik. “Und der Verband wird gut beraten sein, künftig neben dem Eisschnelllaufen auch auf die Basis Shorttrack zu setzen.” Auch für die Speed-Truppe gilt die Vision: Treppchenplatz 2010.

…dass DESG-Präsident Gerd Heinze eine erfolgreiche Saison prophezeit. Der Berliner erwartet vor allem vom “starken Geschlecht” einen weiteren Schub Richtung Weltklasse – und kann sich auf “seine” Frauen, auch in neuer Umgebung, verlassen.

…dass Sportdirektor Günter Schumacher die langfristigen Pläne per Powerpoint-Präsentation verdeutlicht. Erfasst wurde jedes Detail, die Gesamtstruktur des in den vergangenen Jahren so erfolgreichen Verbandes gleicht einem ausgeklügelten Geflecht von Personen, Daten, Zeiten und Resultaten. Darunter prangt die Zielvorgabe mit präzisen Erwartungen für Vancouver – und Ansätzen zum Generationswechsel im Hinblick auf Sotschi 2014. “Wir möchten auch dort eine gute Rolle spielen”, so der langfristige Ausblick.

Seminarspruch

“Das Eis gleitet. Und wenn man das nicht nutzt, läuft man sich nur kaputt.” (Bart Schouten, Bundestrainer Männer)

Auf Wiedersehen beim Medien-Meeting 2008!

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