Lob für Chemnitz
Sektkorken sind nicht gleich in den sächsischen Himmel geknallt. Aber die Freude beim Eisschnelllauf Club Chemnitz war dennoch immens: Auszeichnung mit dem „Grünen Band“ für vorbildliche Talentförderung, seit 1986 vom deutschen Sport vergeben. Das DESG-Präsidium schickte spontan seine Botschaft an den ECC. „Wir wünschen dem Verein weitere Erfolge bei seiner zielstrebigen Arbeit, den Kinder- und Jugendsport weiter zu entwickeln und erfolgreiche Spitzensportler aus ihren Reihen hervor zu bringen.“
„Man füllt ein Antragsformular mit allen Informationen, vom Kleinkind bis zum Erwachsenen aus“, beschreibt Ingrid Maeser, seit 1970 für den Nachwuchs zuständig, das Prozedere. Unter 200 Bewerbungen erhielten 50 Vereine den „kleinen Oskar des Sports“, wie DOSB-Generalsekretär Michael Vesper erläuterte. Richtungweisend für ihn: „Die Qualität der Bewerbungen ist weiter gestiegen.“
Ingrid Maeser hatte einst auch Marco Weber um die Freiluftbahn in Chemnitz geschickt, mit Angie Fischer (20), Jennifer Blödel oder Alexej Baumgärtner (beide 21) kristallisieren sich weitere ECC-Talente heraus. „Und wir haben zahlreiche 14/15- bzw. 16/17-Jährige, die über das Zeug für eine Karriere verfügen.“ Ingrid Maeser ist zuversichtlich, dass auch künftig kleine Eispimpfe aus der Region den Weg zum Rund finden, selbst wenn die ausgeschriebenen Schnupperkurse nicht immer der große Magnet sind. Die Zusammenarbeit mit den Schulen und attraktive Angebote für Ice-Kids machen Chemnitz zur Hochburg, dort trainieren auch die Ihle-Brüder, kann Präsident Lutz Hentschel die ausgeschriebene Summe in Höhe von 5000 Euro für eine weitere Trainerstelle nutzen.
Ab August spannt sich das grüne Band um die kleine Eisbahn, Ende Oktober beginnt auf der großen Fläche die Saison. Vielleicht bittet der ECC einmal Fecht-Olympiasiegerin Britta Heidemann, Jury-Mitglied des DOSB, zu einer Stippvisite ins Stadion. Um zu demonstrieren, wie hieb- und stichfest die Nachwuchsförderung in Chemnitz funktioniert.