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Jörg Dallmann & Robort Lehmann im Gespräch

Author: Redaktion Friday, October 20th, 2006 No Commented Under: Eisschnelllauf

“Das ist der einzig richtige Weg”

Die Saison rückt näher ” Grund genug für “Kufenflitzer” und desg.de, auch mal bei den Männern reinzuhören, die seit Sommer unter der Leitung von Bart Schouten gemeinsam trainieren. Wir sprachen mit Robert Lehmann (22) und Jörg Dallmann (27) vom ESC Erfurt.

Sie trainieren seit einigen Monaten bei Herren-Bundestrainer Bart Schouten, und das außerhalb der Lehrgangsmaßnahmen in der Regel in Berlin. Sind Sie denn beide schon Berliner?

Lehmann: Nein, ich bleibe im Herzen und auch im Startpass Thüringer, bin also meinem Erfurter Heimatverein treu. Und es gibt hier in Berlin auch keine Versuche, mich zu einem anderen Verein abzuwerben. Andererseits wurden wir hier sehr herzlich aufgenommen, seitens des Olympiastützpunktes wird alles getan, uns das bestmögliche Umfeld zu bieten, vom Essen bis zur Eisqualität beim Training. Und auch Herr Schouten tut einfach alles für uns.

Dallmann: Ich bin Erfurter mit Leib und Seele und werde nie Berliner werden. Klar wäre ich auch beim Training gern weiter in Erfurt, aber es war eben nicht möglich. Für mich stand nach der Olympiasaison die Frage, aufzuhören oder sich neue ehrgeizige Ziele zu stecken. Ich habe mich für letzteres entschieden, das ist aber nur in der jetzigen Konstellation möglich. So weiterzumachen wie in den zurückliegenden zehn Jahren, kam für mich in keinem Moment in Frage.

Kann man daraus schließen, dass das Zusammenziehen aller Männer unter Bart Schouten für die Männer der einzig richtige Weg ist?

Lehmann: Unbedingt, und ich glaube, das sehen alle Männer im Team so, egal, ob sie nun aus Berlin, Inzell, Grefrath, Chemnitz oder Erfurt kommen. Es hat viel zu lange gedauert, bis das endlich möglich war.

Dallmann: Genau. Den Wunsch, mehr zusammen zu trainieren, gibt es ja schon seit Jahren, aber erst jetzt wird das konsequent umgesetzt. Und es ist deutlich spürbar, dass es der richtige Weg zum Erfolg ist.

Das wird man hoffentlich bald in Ergebnissen ablesen können. Die gibt es aber noch nicht, woran spüren Sie denn, dass es richtig ist?

Lehmann: Ich war in den vergangen Jahren nie so motiviert wie jetzt. Alle sind motiviert, und in so einer Truppe macht es Spaß zu trainieren. Bart Schouten spricht viel mit uns, und sein Training ist komplett anders, aber macht Spaß. Es braucht seine Zeit, bis man sich daran gewöhnt hat. Im Training merkt man jetzt schon das man zu mehr imstande ist als je zuvor. Bis es sich eventuell in messbare Ergebnisse ummünzen lässt, könnte es zwar noch dauern, ich bin aber frohen Mutes!

Dallmann: Das Entscheidende ist aber wohl, dass wir auch leistungsmäßig spüren, dass es vorangeht. Wir laufen beim Training in der Gruppe Zeiten, die es auf diese Weise früher noch nie gab. Wir hoffen, das wird sich auch in Wettkämpfen niederschlagen. Allerdings darf man nicht zuviel erwarten. Wir sind jetzt vier Monate zusammen, und das Fernziel sind Medaillen 2010 in Vancouver. Ich finde es gut, dass die DESG Bart Schouten die dafür nötige Zeit einräumt und nicht auf sofortige Ergebnisse drängt. Die wären auch nicht möglich, der Abstand zur Weltspitze war ja erheblich.

Bekanntlich hat Bart Schouten auch Shorttrack ins Training eingeführt. Das ist ja praktisch eine ganz andere Sportart. Ist das nicht lästig?

Lehmann: Nein, keineswegs. Das macht Spaß, und es bringt auch was. Es ist natürlich eine Umstellung, aber speziell technisch beim Kurvenlaufen spürt man sofort, dass man auch auf der 400-Meter-Bahn ganz anders rumkommt.

Dallmann: Durch die andere Belastung und die ganz andere Laufweise tut es manchmal auch weh, aber im Wesentlichen macht es Spaß, und ich glaube, der Spaß wird von allen Männern geteilt. Und wir haben uns wohl auch nicht ganz dumm angestellt ” als in Oberstdorf die “richtigen” Shorttracker mit zum Training kamen, haben sie teilweise ganz schön gestaunt, wie wir uns anstellen.

Dann wünschen wir weiterhin viel Spaß beim Training und später Erfolg im Wettkampf ” und die nötige Geduld für das Erreichen der hochgesteckten Fernziele!

Gespräch: Matthias Opatz

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