Gedenken an Jan Charisius
Ein ganz Großer war Jan Charisius auf seinen Schlittschuhen nicht. Zwar wurde er Friesischer Meister und Dritter bei der Niederländischen Mehrkampfmeisterschaft 1951, war Teilnehmer an den Olympischen Spielen 1952 in Oslo (500 m) und holte Platz 3 beim legendären „Elfstedentocht“, der Elf-Städte-Tour 1954. Doch noch mehr bewirkte Charisius nach seiner aktiven Karriere hinter den Eisschnelllauf-Kulissen, als Sportsmann denn als Sportler. Mit 81 Jahren verstarb der Niederländer in seiner Wahlheimat Norwegen.
„Wir trauern um einen langjährigen Freund, der als Sportler, Teamleader, ISU-Referee, Vorsitzender der Technischen Kommission und später Ehrenmitglied der ISU ein Stück Eisschnelllauf-Geschichte mit geschrieben hat“, kondolierte DESG-Präsident Gerd Heinze an Charisius’ Ehefrau Romkje. „Sein Engagement für die nationale und internationale Entwicklung des Eisschnelllaufens, seine Fairness und seinen Humor haben wir sehr geschätzt und wird unvergessen sein.“
Tatsächlich lebte Charisius für „seinen“ Sport. Noch 2007, als 80-Jähriger, wirkte er in der Funktion als Vorsitzender der Rekordkommission beim niederländischen Verband KNSB. Zweimal – 1964 und 1968 – fungierte er außerdem als Mannschaftsleiter bei Olympischen Spielen. Später blieb Jan Charisius mehr als zwei Jahrzehnte lang als Schiedsrichter dem Eisschnelllauf treu. „Die ISU bedankt sich für die großartige Arbeit Jan Charisius’“, schreibt Weltverbands-Präsident Ottavio Cinquanta.