Ein Mann, sechs Mädels, 273 Kühe
Nicht nur die Senioren kamen diesen Sommer ordentlich ins Schwitzen, auch die Junioren-Nationalmannschaft trainierte in zahlreichen Lehrgängen hart und unter optimalen Bedingungen, um den gesteckten Saisonzielen einen Schritt näher zu kommen. Daher ging es im Juli für alle C-Kader zur Grundsteinlegung nach Kienbaum, im August für die JWM-Kader und solche, die es werden wollen, nach Erfurt zum Rollschwerpunkt für die Mädels und nach Berlin aufs Eis für unsere Jungs. Eigentlich sollten wir den weiteren Weg nun gemeinsam als vollständiges Team bestreiten, doch zu unser aller Bedauern wurde festgelegt, dass die Jungs (Korvin Hertel, Simon Moor, Franz Weickert, Felix Rockstroh, Lukas Tauchmann) sich eine weitere Woche in Berlin, diesmal auf den Rollen, vergnügen sollten, während wir Mädchen allein nach Collalbo aufbrachen.
Wir, das waren folgende sechs Grazien: Julia Plendl, Monique Metz, Charleen Marhold, Jennifer Bay, Roxanne Dufter, Michéle „Inge“ Metz. Das Kommando gehörte wie immer unserem Bundestrainer Peter Wild.
Vom 26.08. bis 10.09.2009 liefen wir insgesamt 245 Rollkilometer, absolvierten einige Maximalkrafteinheiten und erarbeiteten uns, wenn auch etwas spät, eine perfekte Strandfigur dank der umfangreichen allgemeinen Kraft.
Ein Höhepunkt war sicherlich unser erstes Radtraining, das uns an der Weinstraße entlang nach Merano brachte und zur Belustigung aller durch die Bewässerungsanlagen der Apfelplantagen führte. Anspruchsvollster Part unseres Südtirol-Aufenthalts war jedoch ohne Zweifel das Radtraining auf der Strecke von Bozen bis Collalbo: 15 Kilometer und 1000 Höhenmeter später waren vor allem die Flachländer unter uns mächtig kaputt, aber jede auch extrem stolz auf sich.
Mit den Regenfällen, die für einen Tag die Rollbahn unbefahrbar machten, hatte nur unser Trainer Herr Wild anfänglich Probleme. Doch eine Alternativlösung wurde schnell gefunden: eine Wanderung zum Rittner Horn von der Talstation aus. Der Großteil von uns war zwei Stunden bergan unterwegs für die 700 Höhenmeter.
Der Weg führte uns querfeldein über Weiden und im Slalom um Kuhfladen. Obwohl uns fast die Puste wegblieb – vielleicht von der atemberaubenden Aussicht –, fanden wir noch etwas Puste für lustige Gesangseinlagen. Einzig Michi war uns voraus, die in ihrem jugendlichen Eifer allen davon marschierte. Während wir uns nach schweißtreibendem Anstieg oben ein Stück Apfelstrudel gönnten, rief Herr Wild leicht verärgert an. Er wartete bereits zwei Stunden auf der Terrasse der Bergstation auf uns. Wir waren jedoch „falsch“ abgebogen, nämlich auf den Gipfel, wobei wir doch nur bis zur Station hätten marschieren müssen. Na toll!
Unsere Unterkunft war wieder das Hotel Dolomiten, wo wir mit „Schmankerln“ verwöhnt wurden. Dessert-Empfehlung von Roxanne und Jenni: Halbgefrorenes mit Honig oder Zimt. Ein Traum. Wir fanden auch einen entzückenden Wellnessbereich vor, den wir gerne zur Regeneration nutzten. Vielen Dank an unseren Trainer, für den es bestimmt nicht einfach war, fünf Wochen lang nur mit „Weibern“ zu überstehen. Ein großes Dankeschön auch der DESG, die uns diese Lehrgänge ermöglicht hat!