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Deutsche Meisterschaften in Inzell, 2. Tag

Author: Redaktion Thursday, December 30th, 2004 No Commented Under: Eisschnelllauf

Postkartenwetter mit blauem Himmel und Sonnenschein – Sportler und Zuschauer waren nach der verschneiten ersten Halbzeit mit den Bedingungen am zweiten Tag zufrieden. Zunächst war das Eis noch hart, doch Stück für Stück tauchte das Inzeller 400-m-Oval aus dem Schatten auf und ließ teilweise recht schnelle Zeiten zu.

Auf der dritten Strecke der Sprinter war Jenny Wolf in 39,64 Sekunden als einzige Starterin schneller als bei ihren 500 m am Vortag. Die Berlinerin setzte sich im direkten Duell gegen Sabine Völker durch, Judith Hesse wurde Dritte. Bei den Männern gewann Christian Breuer in 37,12 Sekunden und steuert auf einen Vier-Strecken-Sieg zu.

Bei den Mehrkämpfern sorgte über 1500 m Daniela Anschütz (2:01,88) mit dem Sieg im direkten Duell gegen Anni Friesinger (2:01,96) für eine kleine Überraschung. Dritte wurde Lucille Opitz. Bei den Männern wuchs Stefan Heythausen über sich hinaus, bot Sieger Jan Friesinger (1:52,88) einen großen Kampf, kam nur drei Hunderstel dahinter ins Ziel und behauptete nach drei Strecken die Mehrkampf-Führung vor Friesinger und Jörg Dallmann.

Auf der vierten Sprint-Strecke gab es keine Überraschungen mehr, Sabine Völker gewann die 1000 Meter (1:20,04) und blieb damit auch im Sprint-Vierkampf vorn. Silber und Bronze gingen an Jenny Wolf und Judith Hesse. Christian Breuer gewann mit 1:12,88 über 1000 Meter auch die vierte Strecke und damit den Vierkampf vor Samuel Schwarz und Anton Hahn.

Bei den Mehrkampf-Damen waren Gold und Silber praktisch weg, den Einlauf Anni Friesinger vor Daniela Anschütz gab es über 5000 Meter zum dritten Mal. Nach ihren verpatzten 1500 Metern sicherte sich Katrin Kalex mit einer starken Abschlussleistung noch Bronze und das EM-Ticket.

Stimmen vom 2. Tag

Daniela Anschütz: “Für mich waren diese 1500 Meter noch einmal ein Härtetest für Heerenveen, ich habe alles gegeben und bin selbst überrascht von der guten Zeit. Dass ich dann noch Anni Friesinger schlage, das hätte ich vorher erst recht nicht gedacht.”

Anni Friesinger: “Ich wollte auf den 1500 Metern drei gleichmäßige Runden laufen, aber das war bei dem harten Eis die falsche Taktik. Ich habe die erste Runde ziemlich verpatzt. Doch Respekt für Daniela, sie ist sehr stark gelaufen.”

Jan Friesinger: “Die 10’000 Meter laufe ich nicht, egal was die anderen sagen. Das war vorher so geplant, das hat für mich keinen Sinn.”

Stefan Heythausen: “Ich habe jetzt mein EM-Ticket, dazu Weltcup-Startplätze über 1500 und 5000 Meter – ich bin froh, dass ich endlich zeigen konnte, was ich drauf habe. Ich bin in der Form meines Lebens und hoffe, das auch in Heerenveen zeigen zu können. Daher spare ich meine Kräfte und lasse die 10’000 Meter in Absprache mit den Trainer weg. Ich war schon im Herbst in guter Form, als mich eine Krankheit anderthalb Wochen vor den Einzelstrecken-DM zurückwarf. Jetzt haben wir die Form neu aufgebaut, zuletzt in Lanzarote, es lief von Training zu Training besser. Aber dass es so gut ist, wie sich hier in Inzell gezeigt hat, hat mich auch ein wenig überrascht.”

Jens Boden: “Irgendwie ist bei mir der Wurm drin. Wenn ich nur wüsste, woran es liegt, dann wüsste ich, was ich ändern muss. So bin ich ein bisschen ratlos. Mal sehen, ob ich wenigstens über 10’000 Meter noch was reißen kann.”

Jörg Dallmann: “Aufgrund einer Adduktorenzerrung ging beim Start gar nichts, das war meine schlechteste Startzeit in diesem Jahr, sonst wäre über 1500 Meter mehr drin gewesen. Über die 10’000 Meter habe ich mich noch einmal von meiner besten Seite gezeigt, schade, dass die 5000 gestern so verschneit waren.”

Samuel Schwarz: “Mit dem zweiten Platz bin ich sehr zufrieden. Insgeheim habe ich noch damit geliebäugelt, Christian Breuer einmal über 1000 Meter zu schlagen, aber er war diesmal einfach zu stark.”

Christian Breuer: “Hier in Inzell hat einfach alles gepasst, ich habe vier gute Läufe erwischt, was will ich mehr? Jetzt ändert sich aber erst einmal der Maßstab, denn die Sprint-WM ist eine andere Liga. Da sind wir momentan von der Spitze noch entfernt.”

Sabine Völker: “Dass ich den Meistertitel habe, ist schön, mit meinen Zeiten bin ich aber nicht so recht zufrieden. Da hatte ich mir mehr vorgenommen.”

Judith Hesse: “Ich habe nach meiner Verletzung erst einmal gezeigt, dass ich wieder da bin. Allerdings habe ich mein Ziel verfehlt, Jenny Wolf im Sprint-Vierkampf zu schlagen, die entscheidenden Zehntel habe ich heute auf den 500 Metern gelassen.”

Katrin Kalex: “Nach den vergeigten 1500 Metern kann ich jetzt nur sagen: Ende gut, alles gut. Keine Ahnung, was über 1500 los war. Zum Glück konnte ich das über 5000 wieder ausbügeln.”

Marco Weber: “Für mich ist der Deutsche Meistertitel sehr viel wert, zumal ich gegenüber dem Vorjahr aus einem relativ großen Loch komme. Am meisten freue ich mich aber darüber, dass ich nun die EM-Qualifikation geschafft habe.”

Robert Lehmann: “Die 10’000 Meter waren okay, mit dem Mehrkampf war ich insgesamt aber nicht so zufrieden. Ich hatte mir ein EM-Ticket zum Ziel gesetzt.”

Rene Taubenrauch: “Die 10’000 liefen für mich wesentlich besser als gestern die 5000. Nach einem Bandencrash im Training hatte ich neues Material, auf das ich mich gestern noch nicht richtig eingestimmt hatte. Im Mehrkampf hatte ich mir ohnehin keine großen Chancen ausgerechnet, meine Saisonplanung ist in diesem Jahr nur auf Einzelstrecken ausgerichtet, und ich denke, dass ich im Blick auf die ausstehenden Weltcups und die WM auf einem guten Weg bin.”

Trainer Markus Eicher: “Nach diesen Leistungen von Anni Friesinger bin ich sehr zuversichtlich für die Europameisterschaften in Heerenveen. Etwas anderes als der Titel kann nicht das Ziel sein.”

Nominierung EM Heerenveen:
Damen: Anni Friesinger, Daniela Anschütz, Claudia Pechstein, Katrin Kalex (Reserve: Lucille Opitz)
Herren: Stefan Heythausen, Marco Weber, N. N. (Jan Friesinger oder Robert Lehmann)

Nominierung Sprint-Weltcups Calgary und Erfurt:
Damen: Monique Garbrecht-Enfeldt, Sabine Völker, Jenny Wolf, Judith Hesse, Pamela Zoellner.
Herren: Dino Gillarduzzi, Christian Breuer, Jan Friesinger (nur Calgary), Samuel Schwarz (nur Erfurt), Anton Hahn (nur Erfurt).

Sprint-WM in Salt Lake City:
Damen: Monique Garbrecht-Enfeldt, Sabine Völker, Pamela Zoellner, N. N. (Jenny Wolf oder Judith Hesse).
Herren: Dino Gillarduzzi, Christian Breuer (Reserve: Samuel Schwarz)

Weltcup Baselga de Pine:
Damen: Anni Friesinger (1500, 3000), Daniela Anschütz (1500, 3000), Claudia Pechstein (1500, 3000), Sabine Völker (1500), Katrin Kalex (3000), Lucille Opitz (1500, 3000) – Starter Mannschaft werden noch benannt.
Herren: Jan Friesinger (1500), Stefan Heythausen (1500, 5000), Jörg Dallmann (1500), Marco Weber (5000, evt. 1500/oder Christian Breuer) Robert Lehmann (5000), Rene Taubenrauch (5000), Danny Leger (5000).

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