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DESG-Pressemitteilung

Author: SSN Thursday, March 23rd, 2006 No Commented Under: Eisschnelllauf

“Konstruktive Aufbruchstimmung” bei DESG-Strukturgespräch

Eine “konstruktive Aufbruchstimmung” registrierte DESG-Präsident Gerd Heinze bei der Tagung zur künftigen Struktur des Verbandes bis zu den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver. An der langfristig geplanten Zusammenkunft nahmen alle Chef- und Bundestrainer des Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft sowie Vertreter vom Bundesausschuss Leistungssport des Deutschen Sportbunds (DSB), des künftigen Deutschen olympischen Sportbunds (DOSB) teil, um “eine erste schonungslose Analyse des Leistungsstands und eine Weichenstellung für die Zukunft vorzunehmen”, wie es DESG-Sportdirektor Günter Schumacher ausdrückte.

“Top-Team Vancouver” eingeläutet

Nach einer allgemeinen Einführung von Wolfgang Kindinger, Ressortchef Wintersport im Leistungssport-Ausschuss des DSB (DOSB), und Lothar Spitz, DSB-Koordinator Eisschnelllauf, wurde der Wechsel vom “Top-Team Turin” zum Projekt “Top-Team Vancouver” vollzogen. Unter Berücksichtigung der Vorgaben von DSB (DOSB) bzw. dem Bundesinnenministerium diskutierten die Teilnehmer der Klausurtagung den Leistungsstand im deutschen Eisschnelllauf und Shorttrack und notwendige Schlussfolgerungen. Prinzipiell ist die Situation im männlichen Bereich Eisschnelllauf sowohl bei den Herren als auch im Nachwuchsbereich unbefriedigend, auch im weiblichen Bereich gibt es bei den jüngeren Damen und im Nachwuchs teilweise deutliche Defizite gegenüber der internationalen Spitze dieser Altersklassen. “Das Ziel ist nach wie vor die Weltspitze und eine Spitzenstellung unseres Verbandes bei den Winterspielen in Vancouver und darüber hinaus”, sagte Präsident Gerd Heinze, “das können wir auf lange Sicht nur mit einer neuen, effektiveren Struktur erreichen, was sowohl den Spitzen- als auch den Anschluss- und Nachwuchsbereich betrifft.”

Führung straffen – Stützpunkte stärken

Die diskutierten Veränderungen betreffen sowohl Inhalt als auch die Form der Arbeit. “Konkret wird eine neue Personalstruktur mit Straffung der Führungsebene und zugleich einer Stärkung des Stützpunktsystems kommen”, sagte Sportdirektor Schumacher, “inhaltlich wird es eine stärkere konstruktive Vernetzung zwischen Training, Wissenschaft/Forschung und Lehre geben, die verantwortlichen Trainingswissenschaftler vom IAT und die Materialentwickler vom FES werden noch stärker in die Praxis eingebunden, und neue Erkenntnisse flieβen unmittelbar in die Lehre/Ausbildung ein.” Die schlankere Struktur wird eine Verminderung der Anzahl der verantwortlichen Bundestrainer bringen, aber zugleich eine Erhöhung ihrer Richtlinienkompetenz und Verantwortung. In den nächsten Tagen werden die Stellenausschreibungen für diese Positionen veröffentlicht. Die Bewerbung soll bis 18. April erfolgen. Das betrifft auch alle jetzigen Bundestrainer, ihre Verträge laufen im Juni 2006 planmäβig aus. “Wir werden auf unserem Trainerseminar Anfang Juni im brandenburgischen Liebenberg schon mit den neuen Verantwortungsträgern arbeiten und planen”, so Schumacher.

Mehr Konkurrenz auch beim Training

Stärkere nationale Konkurrenz bei gemeinsamen zentralen Trainingsmaβnahmen soll motivierend und leistungsfördernd eingesetzt werden. Dabei wird es aber Mittel und Wege geben, um den bisherigen Leistungsträgern individuelle Maβnahmen für ihre persönliche Leistungsentwicklung zu ermöglichen, ohne dass die Entwicklungsstruktur in den Trainingsgruppen beeinträchtigt wird.

Ideen nicht neu – müssen nur umgesetzt werden

Markus Eicher, gegenwärtig Bundestrainer Mehrkampf weiblich, sagte zu der Strukturdebatte: “Die Ideen sind eigentlich nicht neu, es kommt darauf an, sie jetzt sinnvoll umzusetzen. Dass sich jeder Trainer neu bewerben muss, ist natürlich keine einfache Situation, die vielleicht nicht für jeden wunschgemäβ ausgehen wird. Jeder möchte natürlich an dem Platz arbeiten, den er sich vorstellt, auch ich. Aber wenn das nicht gelingt, sehe ich auch die Arbeit am Stützpunkt als eine wichtige und lukrative Aufgabe an. Am Ende müssen alle an einem Strang ziehen. Die Arbeit im Spitzenbereich kann nur so gut sein, wie die Arbeit, die zuvor am Stützpunkt geleistet wurde.”

Eichers Trainerkollege Achim Franke, Trainer von Claudia Pechstein, hob (gegenüber dem Sportinformationsdienst sid) hervor, dass es “vernünftige Gespräche” mit der Verbandsspitze gegeben habe: “Ich fahre mit einem guten Gefühl nach Hause.”

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