DESG-Nachrichten vom 26. Mai 2007
Impressionen vom Sommertraining: Schweiß fließt für den Winter
Die Binsenweisheit “Gute Wintersportler werden im Sommer gemacht” gilt selbstredend auch für Eisschnellläufer und Shorttracker. Seit April schwitzen sie bereits in der Saisonvorbereitung 2007/2008 ” joggend, radfahrend, eislaufend, am Ball oder im Kraftraum. Während die Top-Eisschnellläufer bereits Trainingslager auf Mallorca und in Oberstdorf bestritten haben, trainieren die Shorttracker noch in ihren Stützpunkten, ehe sie vom 4. bis 15. Juni einen Rad-Lehrgang in Bad Endorf bestreiten. Impressionen vom Sommertraining:
Die Trainingsgruppe von Gianni Romme, unter anderem mit Anni Friesinger und ihren Geschwistern Agnes und Jan (alle Inzell) sowie Anton Hahn (Erfurt), hat ein Trainingslager auf Mallorca bestritten. “Hier wurden viele Radkilometer gemacht, aber auch spezifische Einheiten wie Sprünge, Zirkeltraining und Kurvenseil waren ein wichtiger Bestandteil dieser harten Trainingstage”, meinte Gianni Romme, “die Teilnehmer waren sehr motiviert, und für mich war es wichtig, das Potential der Sportler auszuloten und zu sehen, wo sie sich vielleicht in der kommenden Saison verbessern können.”
Viel Shorttrack stand auf dem Trainingsplan von Damen-Bundestrainer Markus Eicher sowie Herren-Bundestrainer Bart Schouten, die seit dem 14. Mai in Oberstdorf trainieren, so mit 500-Meter-Weltmeisterin Jenny Wolf, Team-Olympiasiegerin Lucille Opitz (beide Berlin) und der fast kompletten Herrenriege. “Das Training läuft sehr gut”, sagte Eicher, “am Anfang waren einige skeptisch, was Training in Oberstdorf bringen soll, aber die Tage hier haben eigentlich fast alle überzeugt. Neben Radfahren steht fast täglich Shorttrack auf dem Programm, um die Technik zu verbessern.” Die Damen wohnen übrigens ebenso wie die Herren im 1400 m hoch gelegenen Berghaus Schönblick. Der Lehrgang endet am 26. Mai, die nächste gemeinsame Trainingsmaßnahme nach zwei Wochen Heimtraining wird der Rad-Lehrgang in Livigno (Italien) vom 11. bis 28. Juni sein, an dem auch die Team-Olympiasieger Daniela Anschütz-Thoms und Anni Friesinger teilnehmen werden.
“Ich finde den Lehrgang in Oberstdorf richtig gut, die Jungs sind sehr motiviert, es macht Spaß und ich kann die technische Fortschritte beim Shorttrack gegenüber dem Vorjahr sehr gut sehen”, sagte Herren-Bundestrainer Bart Schouten, “im vorigen Jahr wussten die Sportler nicht genau, was die neuen Trainingsformen bringen, aber nach einem Jahr sind sie nun davon überzeugt und ziehen um so besser mit.” Die Männer trainieren noch bis zum 31. Mai in Oberstdorf, im Juni ist gemeinsames Training in Berlin geplant, wo Inlineskating und wiederum Shorttrack im Mittelpunkt steht, ehe ab 9. Juli die vereiste 400-m-Bahn zur Verfügung stehen.
Die Shorttrack-Kaderläufer (Senioren und JWM) trainieren ab dem 4. Juni gemeinsam in Bad Endorf. “Bis dahin trainieren die Sportler an den Stützpunkten, aber weitgehend nach meinen Trainingsplänen”, so Bundestrainer Markus Tröger, “es sind soweit alle gesund, auch die zuletzt wegen Krankheit ausgefallene Rostockerin Aika Klein steht wieder im Training, wenn auch noch nicht mit 100 Prozent.” Tröger zufolge sind die Ergebnisse der bereits durchgeführten Leistungsdiagnostik vielversprechend, “jedenfalls bei den meisten, bei einigen wurden Reserven aufgezeigt, woran wir arbeiten müssen.” Nicht mehr zum Kaderkreis gehört Olympiateilnehmer Andre Hartwig (Rostock), nachdem er im Vorjahr wegen seines Studiums eine sportliche Auszeit genommen hatte. “Es ist sicher sehr schwer, nun wieder den Anschluss zu finden”, meinte Tröger, “aber jeder, der mit der entsprechenden Leistung aufwartet, kann sich unabhängig vom Kaderstatus für die Auswahl empfehlen.”
DIES & DAS
EHRUNG. Horst Klehr, der bis 2006 Shorttrackwart der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft war und als solcher auch der Entwicklung des internationalen Shorttracks wichtige Impulse gegeben hat, wurde vom Weltverband ISU für seine langjährige internationale Tätigkeit mit dem “Diploma of Service” ausgezeichnet.
PECHSTEIN FIT. Für Team-Olympiasiegerin Claudia Pechstein (Berlin) läuft die Saisonvorbereitung nach Aussagen ihres Trainers Joachim Franke sehr gut. “Bis auf einen Infekt nach dem Radtraining auf Mallorca konnte sie sehr gut trainieren. Seit dem 12. Mai trainieren wir in Berlin Kraft, Rad und Rolle, und das sieht sehr gut aus”, sagte Franke.
STATISTIKEN. Dank der umfangreichen und gewissenhaften Arbeit von DESG-Statistiker Alferd Zickow stehen auf der DESG-Homepage umfangreiche Statistiken zur abgelaufenen Saison und zur Geschichte zur Verfügung, und zwar die kompletten Bestenlisten 2006/07 aller Strecken nach Altersklassen, die altersklassenübergreifenden Top-50-Listen, die Übersicht über alle aktuellen Deutschen Rekorde sowie eine Übersicht wichtiger Eisschnelllauf-Statistiken von 1891 bis 2007.
PLÄNE. Derzeit laufen im Inzeller Eisstadion nicht nur viele Gespräche wegen der geplanten Überdachung der Eisbahn, Stadionchef Hubert Graf steht auch vor einer Saison mit hochkarätigen Veranstaltungen. Höhepunkt ist nach einem Jahr Pause der Zuschlag für einen Weltcup im Ludwig-Schwabl-Stadion. Am 16. und 17. Februar 2008 wird es einen Sprintweltcup in Inzell geben. Mehr dazu in den Rosenheimer Nachrichten.
NEUE BANDE. Die 400-m-Bahn der Berliner Eisschnelllauf-Halle hat eine komplett neue Bande bekommen. Der Ersatz der alten Bande ist Bestandteil der Sanierung der Halle in Vorbereitung auf die Mehrkampf-Weltmeisterschaften am 9. und 10. Februar 2008. “Diese Bande ist das beste, was er derzeit auf der Welt gibt”, sagt Herren-Bundestrainer Bart Schouten, “sie bietet größtmöglichen Schutz vor Verletzungen bei Stürzen mit Aufprall an die Bande.”
ROLLBAHN. Die Eisschnellläufer des TSV Vorwärts Mylau haben mit der neu erreichteten Rollschuhbahn am Mylauer Freibad erstmals eine eigene Trainingsstätte für das Sommertraining auf Inlinern. Erster Höhepunkt auf der neuen Bahn sollen am 8. Juni die Vogtlandspiele im Rollsport/Inlineskating sein.