Nach den traditionellen Wettkampforten gibt der Weltcup nun sein Debüt im chinesischen Harbin (oder auch H’aerbin). Harbin ist in der europäischen Eisschnelllaufszene weitgehend unbekannt. Dabei hat die Stadt einiges zu bieten und ist vor allem in Japan als interessantes Reiseziel bekannt.

Harbin liegt in der nordöstlichsten Provinz von China und gehört zum nördlichen Gebiet der historischen und legendären “Mandschurei”. Harbin ist Hauptstadt der Provinz Heilongjiang. Der Namensgeber der Provinz ist einer der gröβten Flüsse der Welt. Bekannter ist er unter dem Namen Amur wie er auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion heiβt. Harbin selbst liegt am Fluβ Sungari (auch Songhua). Dieser ist der gröβte Nebenfluss des Heilongjiang, er entspringt in den Gebirgszügen von Changbaishan an der chinesisch-nordkoreanischen Grenze und mündet nach 1840 Kilometer im Kreis Tongjian in den Heilongjiang.

In der Stadt selbst leben ca. 2,6 Millionen Menschen. Hauptsächlich handelt es sich dabei um Han-Chinesen (Nachfolger der legendären Dynastie). Cirka 40 weitere ethnische Gruppen (Mandschuren, Russen, die muslimen Hui-Chinesen, Tibetaner, Koreaner usw.).

Der Heilongjiang Indoor Rink von auβen

Harbin gilt als eines der neuen wirtschaftlichen Zentren Chinas und strebt momentan einer guten Zukunft entgegen. Vor allem die Schwer- und die Pharmaindustrie hat einen weltweit guten Ruf. Harbin hat Flugverbindungen zu mehr als 30 Städten in der ganzen Welt, ein ausgezeichnetes Straβennetz und ist aus allen Richtungen mit der Eisenbahn erreichbar. Zudem floriert im Sommer auch der Schiffsverkehr. Über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist der Zhaolin Park. Früher Daoli Park genannt, erstreckt er sich über 7 Hektar. 1946 wurde er nach dem General Li Zhaolin benannt, der zum Helden im Krieg gegen Japan wurde und nach seiner Hinrichtung durch die Guomindang im Park bestattet wurde. Neben der berühmten Blumeninsel Taiyang gilt der Harbin Zoo als Kleinod der Stadt, Tiere wie den Nordost China Tiger oder den Sika findet man nur in sehr wenigen Zoos der Welt.

Den Wintersportfreunden ist Harbin und seine Umgebung bereits seit vielen Jahren bekannt. Während in den Gebirgen um der Stadt herum zahlreiche glänzende Skimöglichkeiten bestehen ist Harbin die “Stadt des Eises “. Im Winter ist es in der Regel etwas kälter als in Deutschland, die Gegend gilt als frost und schneesicher. Gegenwärtig liegen die Temperaturen bei -15 bis -25 Grad Celsius. Seit mehreren Jahren findet im Januar das “Eis- und Schneefestival” in der Stadt statt.

Die Weltmeister im Paarlaufen, Hongbo Zhao und Xue Shen sind im Moment die bekanntesten Einwohner Harbins. Aber auch die überragende Shorttrackerin Yang Yang A, die beste Eisschnellläuferin Manli Wang und die früherer Spitzenläuferin Wang Xialu stammen aus dem Skaterclub Harbin.

Mehr als 20 Jahre lang, hatte Harbin mit dem Heilongjiang Rink die schnellste künstliche 400 Meter Freiluftbahn Chinas. In Vorbereitung der Asienspiele 1996 wurde diese abgerissen und die neue Indoorhalle an die gleiche Stelle erbaut und am 18.11.1995 als erste Eisschnelllaufhalle Chinas eröffnet.

Der Heilongjiang Indoor Rink von innen

Die beeindruckende Halle ist 190 Meter lang, 86,3 Meter breit und 24 Meter hoch. Der Indoorrink liegt 125 Meter über dem Meeresspiegel. Neben den Asienspielen 1996 fand in Harbin die asiatische Weltmeisterschaftsqualifikation 2001 statt. Regelmäβig absolvieren die japanischen Athleten Training und Wettkämpfe in der Halle. Grund dafür sind die guten Rahmenbedingungen die Harbin bietet. 2000 Zuschauer, einschlieβlich 150 VIP Sitze finden in der Halle Platz. Konferenzzimmer in mehreren Gröβen, VIP Räume, Kampfrichterräume, Presseräume, 16 Räume für Athleten, Doping Labor, eine Garage, der Werkstattbereich und Räume für Nachrichtentechnik sind in der Halle integriert. Ein hochmodernes Kühlsystem ermöglicht schnelle Zeiten in der Halle.

Die Bahnrekorde liegen derzeit bei: