Japan und Korea sind die ersten Olympiasieger im Massenstart
Zum ersten Mal in der Olympischen Geschichte wurde der Massenstart der Damen und Herren ausgetragen. So galt es dann heute auch beim letzten Tag der Eisschnelllaufwettkämpfe die ersten Olympischen Gewinner zu krönen.
Der Austragungsmodus bestand dabei aus zwei Halbfinals, wobei die Top-8 der jeweiligen Läufe im Finale standen. Um es vorweg zu nehmen: die Olympiasieger im Massenstart heißen – Nana Takagi (JPN) und Seung-Hoon Lee (KOR). Für Südkorea brachte somit der allerletzte Lauf im letzten Wettkampf dieser Spiele die so lange erhofte und verdiente erste Goldmedaille.
Massenstart Damen
Nana TakagiDas erste Halbfinale der Massenstartrennen der Damen begann mit einer faustdicken Überraschung, Ivanie Blondin aus Kanada und eine der Favoritinnen über diese Strecke, konnte sich durch einen Sturz im nicht für den Endlauf qualifizieren. Im Finale setzte sich Saskia Alusalu (EST) gleich zu Beginn deutlich vom Feld ab und konnte somit alle 3 Zwischensprints für sich entscheiden. In die Medaillenränge läuft man zwar so nicht, aber ein souveräner und sehr respektabler 4. Platz kam am Ende für die Estin heraus.
Durch das sehr langsame Tempo des Hauptfeldes setzten die Amerikanerinnen den Akzent und versuchten mit Mia Manganello den Sprint für Heather Bergsma zu eröffnen. Diesem hohen Tempo fielen leider sowohl Bergsma als auch Claudia Pechstein zum Opfer. Sie landete am Ende auf Platz 13.
Im Endsprint den Irene Schouten (NED) in der letzten Runde anzog, setzte sich Nana Takagi (JPN) von Bo-Reum Kim (KOR) und Schouten durch.
Bemerkenswert war am Ende des Rennens die Geste der Koreanerin, die sich vor dem Publikum auf dem Eis knieend verneigte, um so Abbitte und ihre Entschuldigung zum Ausdruck zu bringen. Kim hatte sich nach dem verpatzten Team Pursuit abfällig über eine Mitstreiterin geäußert, was zu heftigen Rekationen der Zuschauer und Fans führte.
Massenstart Herren
Seung-Hoon LeeDie letzte olympische Distanz von Pyeonchang stand ganz unter dem Zeichen der Quereinsteiger. Insgesamt 10 der 16 startenden Herren, die sich für das Finale qualifiziert hatten, kommen ursprünglich vom Inline-Skating. Hinzu kommt noch der Topfavorit aus dem Land des Gastgebers Seung-Hoon Lee – einst ja Shorttracker.
Linus Heidegger (AUT) und Livio Wenger (SUI) sicherten sich den ersten Sprint und damit am Ende eine der begehrten Top-8 Platzierung. Im zweiten Sprint griff Viktor Hald Thorup (DEN) an und sicherte sich gemeinsam wiederum mit Wenger die Punkte. Das Feld kontrollierte den Abstand zu den beiden Ausreißern bis zum dritten Sprint. Alle Sportler des Feld versuchten also auf Medaillenjagd zu gehen. So gingen die weiteren Sprintpunkte wiederum an Wenger und Thorup und damit am Ende Platz 4 und 5 für Wenger und Thurop.
Dann, 2,5 Runden vor Schluss, wurden die Ausreißer durch Sven Kramer gestellt, der nicht in den Endsprint eingreifen konnte. Dennoch führte er für Koen Verwej (NED) das Feld zu den Ausreißern. Am Ende setzt sich Seung-Hoon Lee (KOR) im Zielsprint vor Bart Swings (BEL) durch, der damit seine erste ersehnte Olympiamedaille holte. Bronze geht an die Niederlande und Koen Verwej.
Die kleinen Nationen zeigten sich im Massenstart mit Platz 4 Schweiz-Wenger, Platz 5 Dänemark-Thurop und Platz 6 Österreich-Heidegger. Für Deutschland fehlte in dieser Reihe hier ein Felix Rhijnen, der auf den Rollen in diesem Jahr Weltmeister im Punkterennen wurde und sicherlich physisch stärker einzuschätzen ist, als die drei oben genannten.
Insofern gilt es DESG-Sportdirektor Robert Bartko zu widersprechen, der im ARD Interview äußerte, dass “Die Inlineskater die wir hier sehen, sind auch beim skaten alle in der Weltspitze und die Deutschen sind dort doch auch ein stückweit von entfernt”.
Kleiner Hinweis: Felix Rhijnen und Simon Albrecht sind amtierende Weltmeister von 2017 und Laetitia Schimek gewann ebenfalls eine Medaille. Aber das sei nur am Rande erwähnt…
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