Weltcupstart in Obihiro
Die ellenlange Reise, via Tokio, Sapporo und noch Stunden mit dem Bus verdauen – dann den Jetlag wegstecken. Das waren die Umstände, die Team GER vor dem Eisschnelllauf-Weltcup-Auftakt in Obihiro zu verkraften hatte. Angenehm: gepflegtes Essen, kurze Wege vom Hotel in die Halle. Alle aus dem elfköpfigen DESG-Aufgebot sind wohl auf. Es kann losgehen (am Freitag). “Die Mehrheit unserer Sportler läuft in der B-Gruppe und hat international noch viele Schritte zu gehen,” so Erik Bouwman, nach den Deutschen Meisterschaften für die Nominierung mitverantwortlich. Er ordnete die DM-Leistungen als ”positiv” ein, “das allgemeine Niveau wurde angehoben und dennoch gibt es noch viel Luft nach oben und das ist auch notwendig.”
Verantwortlich für den Perspektikader, notierte er den Aufwärtstrend der jungen Wilden. Zum Beispiel Manuel Gras, der sich in Inzell enorm verbesserte und – über 1500 m hinter Patrick Beckert – seinen ersten Worldcup-Zyklus perfekt machte. Oder: Felix Maly, dessen zwei Silbermedaillen (5/10 km) sich für Bouwman “wie ein Sieg anfühlte” und der sich “souverän” qualifizierte. “Dann noch ein Debütant: Hendrik Dombek lief über 500 und 1000 m Meter persönliche Bestzeiten und hat den nächsten mentalen Schritt gemacht.” Übrigens: der junge Münchner betritt in Japan zwar absolutes Neuland, war mit den Junioren aber schon in China – auch für ihn stellt der Jetlag kein Problem dar.
In Obihiro baut die DESG natürlich auf die Leistungsträger wie Claudia Pechstein, Nico Ihle, Patrick Beckert und Joel Dufter. Mit “Respekt” verfolgte Bouwman deren Auftritte bei den “Deutschen”. Der Mix aus Erfahrung und jugendlichem Elan soll zum Beispiel im Team Pursuit der Damen (Michelle Uhrig wurde dafür nominiert) zu guten Zeiten führen, gleiches gilt für den Team Sprint der Herren.
Nach Obihiro reist das deutsche Team zum zweiten Weltcup auf eine Freiluftbahn in der Nähe von Sapporo – dann weiß man mehr über den allerersten status quo in der nacholympischen Saison. Der Neustart wurde von der DESG-Spitze mit einer Kommunikations-Offensive unterstützt. DESG-Präsidentin Stefanie Teeuwen und der neue Sportdirektor Matthias Kulik absolvierten nach der DM eine Art Medien-Woche. Das Fernsehen filmte in der Geschäftsstelle in München – und holte sich O-Töne der Verantwortlichen. Die Agenturen, Zeitungen und Radiosender erhielten Antworten auf ihre Fragen nach der Zukunft der DESG. Beispiel: Stefanie Teeuwen im Deutschlandradio: “Das Ziel ist zu zeigen, dass die Kurve wieder hoch geht.”
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