Vorolympische Notizen
Spätestens seit den olympischen Spielen in Calgary wissen die deutschen Zuschauer, dass die Kanadier ein sportbegeistertes Volk sind. Dies und die Tatsache, dass es den Kanadier weder bei den Spielen in Montreal noch in Calgary gelang Goldmedaillen im eigenen Land zu gewinnen, lässt den Druck erahnen unter dem die Sportlerinnen und Sportler unter dem Ahornblatt derzeit stehen.
Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass die kanadische Teamleitung ihren Sportlern jetzt einen “medialen Maulkorb” verpasst hat. Ab sofort darf keiner der Athleten im Anschluss an die Trainingseinheiten im Richmond Olympic Oval mit Medienvertretern mehr sprechen. Der kanadische Nationaltrainer Marcel Lacroix sagte dazu: “Das Medieninteresse ist so groß wie noch nie. Kanada erwartet einige Medaillen von den Eisschnellläufern. Pressekontakte erhöhen den Druck. Das lenkt nur ab. Die Sportler sollen sich auf das Wesentliche, den Sport konzentrieren”.
Lediglich am 9. Februar stehen die Akteure im Rahmen einer Pressekonferenz im olympischen Dorf Rede und Antwort. Danach werden die Sportler erst wieder nach ihren Wettkämpfen für die Medienvertreter ansprechbar sein.
Hughes trägt kanadische Fahne
Eine ganz besondere Ehre wird der kanadischen Eisschnellläuferin Clara Hughes zu Teil. Wie das Olympische Komitee Kanadas bei der Vorstellung seines 206 Sportler umfassenden Aufgebotes mitteilte, wird sie bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele in Vancouver am 12. Februar die kanadische Fahne tragen.
“Das ist ohne Zweifel die größte Auszeichnung meiner Laufbahn”, sagte die 37-Jährige, die bereits als Radfahrerin bei den Sommerspielen in Atlanta 1996 zweimal Bronze und bei den Winterspielen 2006 in Turin Gold über 5000 m im Eisschnelllauf gewann.