Mit Bronze glücklich und zufrieden
Die Sprint-WM-Dritte Sabine Völker (Erfurt) im desg.de-Gespräch
Riesen-Glückwunsch zur Bronzemedaille!
Danke, ich bin glücklich und zufrieden, zumal diese Medaille nicht unbedingt zu erwarten war.
Aber ein winziger Hunderstelpunkt trennt Sie von Silberplatz. Trauern sie diesem verlorenen Hunderstel nach?
Nein. Es wäre etwas anderes wenn ich dadurch eine Medaille verloren hätte, aber so bin ich alles andere als traurig. Vor ein paar Wochen war an so ein Ergebnis noch nicht zu denken, und auch nach Calgary war durchaus unklar, ob ich in die Medaillen laufen könnte. In der jetzigen Situation wäre auch ein fünfter oder sechster Platz keine Enttäuschung gewesen, obwohl man natürlich immer voll motiviert an den Start geht und alles will.
Darf man trotzdem fragen, wo diese Winzigkeit geblieben sein könnte?
Die Antwort ist einfach: auf der letzten Strecke. Chiara Simionato und ich sind beide nur mäßige 1000 Meter gelaufen, nachdem Simionato gestern haarscharf am Weltrekord vorbeigelaufen war. Wir waren beide unheimlich angespannt, es ging um die Wurst. Da fehlte die Lockerheit, wir waren beide langsamer als gestern.
War die Ansetzung ein Nachteil für Sie?
Nein, überhaupt nicht, das war gut so. Nachdem Chiara am ersten Tag so schnell war, war dies genau der richtige Maßstab für mich. Und es tut gut, dass ich sie im direkten Duelle geschlagen habe.
Wie wird jetzt gefeiert?
Keine Ahnung, vorbereitet ist nichts. Aber wir werden ganz bestimmt nicht gleich ins Bett gehen, sondern in der Mannschaft auf den Erfolg anstoßen.
Ist die Medaille ein gutes Omen für die Einzelstrecken-WM in Inzell?
Ich hoffe doch. Es ist ja noch ein wenig Zeit. Vielleicht kann ich bis dahin noch ein wenig aus mir rauskitzeln.
(Gespräch: Matthias Opatz)