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Olympiastimmung in Montreal: Auch Heung knackt Norm

Author: Gastauthor Monday, November 9th, 2009 No Commented Under: Short Track
DESGphoto Tyson Heung DESGphoto / L. Hagen

Ein Vierteljahr vor den Olympischen Winterspielen in Vancouver probte Kanada schon einmal olympische Stimmung. Tausende Zuschauer machten beim Weltcup in Montreal die Maurice-Richard-Arena zum Tollhaus und trieben Lokalmatador Charles Hamelin am Samstag und Sonntag viermal aufs Siegerpodest: Der 24-Jährige gewann die 500 und 1500 Meter, lief mit Kanadas Staffel auf Platz zwei und wurde über 1000 Meter Dritter. Die Arena hat tatsächlich auch schon olympische Geschichte geschrieben: 1976 holte hier kubanische Ausnahme-Boxer Teofilo Stevenson einen seiner drei Olympiasiege im Schwergewicht, im Weltergewicht triumphierte Jochen Bachfeld aus Schwerin.

Für (vor-)olympische Achtungszeichen sorgten jetzt an dieser Stätte auch die deutschen Shorttracker. Nach Aika Klein (Rostock), die am Sonnabend das 500-m-Viertelfinale erreicht hatte, knackte am Sonntag auch Tyson Heung die Olympianorm des deutschen Olympischen Sportbunds. Er erreichte das Viertelfinale über 1000 Meter und kam auf dieser Distanz auf den elften Platz. »Tolle Leistung von Tyson, der überhaupt einen tollen Weltcup gelaufen ist«, meinte DESG-Teamleiter Matthias Kulik.

Einmal allerdings war Tyson Heung auch der Pechvogel. Nachdem er im Staffel-Viertelfinale mit einem fulminanten Überholmanöver gegen Frankreich maßgeblich zum Erreichen des Halbfinals beigetragen hatte, stürzte er dort nach einem missglückten Wechsel von Robert Seifert. Das war nach der Hälfte der Distanz von 45 Runden. Bis dahin war das deutsche Quartett das Tempo des späteren Weltcupsiegers Südkorea und der USA-Staffel voll mitgegangen, konnte dann aber das Loch nicht mehr schließen. »Wir wissen auch nicht genau, warum das passiert ist«, sagt Kulik, der den Lauf allerdings auf Video dokumentiert hat. »Vermutlich haben sich die Schlittschuhkufen der beiden berührt, wir werden das noch genau auswerten.«

»Mein Einzelplatz ist jetzt gesichert, jetzt liegt mein Fokus nur noch auf der Mannschaft«, sage Tyson Heung, “jetzt gilt nur noch das. Ich werde mein Bestmögliches tun, um auch meine Kameraden zu den Olympischen Spielen zu bringen.« Montreal war auch für ihn ein »besonderes Pflaster«, denn hier hat er jahrelang trainiert, hat hier Freunde und Verwandte. »Einen besonderen Erwartungsdruck deswegen habe ich aber nicht gespürt«, so Heung. Die schwierigen Eisbedingungen in Montreal − weiches Eis in vergleichsweise warmer Halle − kannte er seit Jahren und konnte sich so gut darauf einstellen.

Die Olympiafavoriten kommen wie erwartet aus Nordamerika und Asien.  China sicherte sich in Montreal drei Siege, Kanada und Südkorea je zwei und die USA einen. Europäische Shorttracker kamen auf keiner Distanz unter die ersten drei. Mit mehreren Finalteilnahmen liefen sich allerdings vor allem die Italiener in eine Favoritenrolle für die Europameisterschaften vom 22. bis 24. Januar in Dresden.

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