“Ohne Sorgen an den Start”
Christian Breuer vertritt ehrenamtlich die Aktiven im DOSB
Der Grefrather Christian Breuer (31) übernimmt das Amt des Aktivensprechers beim DOSB. Als Eisschnellläufer mit drei Olympiateilnahmen, fünf Top-Acht-Plätzen bei Weltmeisterschaften und 15 deutschen Meistertiteln gilt er als durch und durch kompetenter Mann in dieser verantwortungsvollen Funktion.
Worin sehen Sie zunächst Ihre Hauptaufgabe?
Christian Breuer: „Auf diesem Posten ist schwer, sicher zu reiten. Ich habe das Amt von Claudia Bokel übernommen, weil sie sich als Fechterin intensiv auf Peking vorbereiten will. Wir sechs Mitglieder der Athletenkommission wollen vor allem der Stimme unserer Athleten noch mehr Gehör verschaffen.“
Wie soll das funktionieren?
Christian Breuer: „Wenn ein Athlet bei Olympia in Peking oder bei einer internationalen Meisterschaft auf dem Startblock steht, muss er das innere Gefühl haben, dass für ihn alles unternommen wurde, damit er maximale Leistungen vollbringen kann. Mit anderen Worten: Er muss ohne Sorgen an den Start gehen können.“
Wie vereinbaren Sie die neuen Anforderungen mit ihrem Studium an der Bundespolizei Hochschule in Lübeck?
Christian Breuer: „Für alle Maßnahmen im DOSB und in der DESG gebe ich meine Urlaubstage her. Der Zeitaufwand ist allerdings nicht so riesig, dass mein gesamter Urlaub draufgeht. Mit der Wildwasser-Kanutin Silke Kassner haben wir als Athletenkommission eine Referentin erhalten. Damit ruht nicht mehr die gesamte Arbeit auf uns Ehrenamtlichen.“
Welche Rolle spielt das Dopingproblem in ihrer Kommission?
Christian Breuer: „Das Thema ist ständig auf der Tagesordnung. Hockeyspielerin Marion Rodewald ist für uns im Kuratorium der NADA. Sie unterrichtet uns, welche Maßnahmen getroffen werden. Wir analysieren diese dann aus Sicht der Aktiven. Ich gehe davon aus, dass 99 Prozent unserer Sportler sauber sind. Wir unterziehen uns trotzdem freiwillig schärfsten Eingriffen in die Grundrechte. Wir würden uns freiwillig Fußfesseln anlegen lassen, damit wir immer erreichbar sind. Unterstellungen lehnen wir jedoch strikt ab. Auch die NADA muss wissen, dass sie bei uns Athleten mit Menschen arbeitet und nicht mit Maschinen.“
Wie geht es Ihrer Familie?
Christian Breuer: „Sehr gut. Unsere Tochter Lynn ist ein Jahr alt. Sie blüht und gedeiht. Meine Frau Katja stammt vom Niederrhein und ist Reiterin. Sie kann sich also in mich als Sportler und in meine neue Aufgabe als Aktivensprecher sehr gut hineindenken.“
Welche Eisschnelllauf-Wettkämpfe werden Sie in dieser Saison besuchen?
Christian Breuer: „Die Mehrkampf-WM in Berlin, das Weltcup-Finale in Heerenveen und die Deutschen Meisterschaften der U13 in Grefrath.“