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WM-Vorbereitung mit Robert Lehmann

Author: SSN Friday, February 6th, 2009 No Commented Under: Eisschnelllauf
DESGphoto Robert Lehmann DESGphoto / L. Hagen

Hallo Robert. Die erste Frage natürlich, wie fühlst Du Dich und wie geht es Dir?

Mir geht es gut! Wir sind gestern (Mittwoch) hier angekommen und die erste Nacht in Hamar war ganz okay, aber die Betten sind etwas unangenehm. Wir waren heute morgen das erste Mal auf dem Eis und ich muss sagen, es ist eine schöne Halle, gutes Eis und die Atmosphäre wird sicherlich ziemlich gut am Wochenende.

Was hast Du Dir vorgenommen?

Ich möchte mich nicht auf ein genaues Ergebnis festnageln lassen. Mein Ziel ist es das Finale der besten 12 Läufer zu erreichen. In der vergangenen Saison habe ich das erste Mal an einer WM (Berlin) teilgenommen, aber die verlief leider nicht ganz so gut. Aber dieses Jahr bin ich gut drauf und habe in Erfurt auch noch einmal gezeigt, dass ich auf der Langstrecke (5km) sehr gut bin. Ich möchte einfach auch an diesem Wochenende wieder gut und vor allem schnell laufen und wenn ich einen kühlen Kopf bewahre, dann werden dabei auch gute Ergebnisse rauskommen.

Die Saison verlief bisher sehr erfolgreich für Dich. Sind das die Früchte des Trainings bei Bart Schouten oder worauf führst Du die neu gewonnene Stärke zurück?

Sicherlich ist meine Entwicklung in den letzten Jahren und in diesem Jahr vor allem auf die Umstrukturierung nach den Olympischen Spielen 2006 zurückzuführen. Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass dies der beste Schritt war. Bart Schouten ist ein sehr guter Trainer und auch das gesamte Trainergespann funktioniert sehr gut. Es gibt zwar immer wieder ein paar Stolpersteine, wie für mich im letzten Sommer mit der langen Krankheit. Aber ich habe mich danach aus eigener Motivation und mit eigenem Willen aus dem Loch rausgezogen und auch etwas abseits der Gruppe trainiert. Im Endeffekt muss ich sagen, dass die Krankheit mir neuen Mut und neue Kraft gegeben hat.

Die Saison verlief für mich bisher wirklich sehr sehr gut. Im Herbst war es nicht ganz so gut, aber trotzdem habe ich zu diesem Zeitpunkt schon angedeutet, dass ich dieses Jahr vielleicht besser werde als in den vergangenen Jahren. Die letzten Wochen sind jetzt einfach nur ein einziges Hochgefühl. Meine Form stimmt seit Dezember – aber ich bin trotzdem nicht übermütig. Ich weiß, dass es auch schnell wieder vorbei sein kann und ich muss sehr aufpassen, dass ich nicht krank werde. So wie es nun Daniela Anschütz-Thoms passiert ist, was mir auch sehr leid tut. Aber das zeigt auch wieder wie der Sport sein kann – nach einem Hoch kommt ein Tief und dann wieder ein Hoch. Ich sage einfach – ich nutze jeden Tag um mich zu verbessern.

Nach dem Erfolg bei der EM und dem guten Abschneiden beim Weltcup in Erfurt erfolgt nun der Start bei der Allround-WM. Welchen Stellenwert nimmt die WM für Dich ein?

Erst einmal möchte ich sagen, dass sich in den letzten Jahren viele Leute beschwert haben und sich nun freuen, dass es mich auch mal in einer dauerhaft lächelnden Version gibt. (lacht)

Bei dem Weltcup letzte Woche in Erfurt dachte ich mir: Hey du hast noch 4 Wettkämpfe, davon sind 2 Weltcups und 2 Weltmeisterschaften. Ist schon echt ein hartes Programm. Ganz klar ist Richmond (Einzelstrecken-WM) das “Non-Plus-Ultra” für uns, nach dem Abschneiden dort werden wir auch eingeteilt (Kader).

Der Teamwettbewerb dort steht für mich im Vordergrund, trotz meiner besser werdenden Einzelplatzierungen. Aber im Team haben wir die Möglichkeit eine Medaille zu holen. Dieses Wochenende gibt es kein Teamlauf, deshalb stehe ich jetzt für mich persönlich absolut im Vordergrund. Der Mehrkampf ist die Königsdisziplin im Eisschnelllauf, da kommt kein Einzelstart oder Teamwettbewerb ran. Das möchte ich natürlich nutzen. Ich kann alle Strecken ganz gut laufen und hier geht es wirklich zur Sache. Auch international ist die creme de la creme vor Ort und ich möchte einfach zeigen, dass ich mit dazu gehöre und dann werden wir weiterschauen.

Wie sieht die Wettkampfvorbereitung für eine Weltmeisterschaft bei Dir aus?

Grundsätzlich ist es so, dass wir einen relativ festen Rhythmus haben was die Vorbereitung auf den Wettkampf angeht. Wenn am Samstag der Wettkampf beginnt, dann ist am Montag ein freier Tag, Dienstag Ausdauertraining, am Mittwoch wird ein bisschen Geschwindigkeit gemacht, Donnerstag ist eigentlich Reisetag und am Freitag dann Wettkampfvorbereitung.

Dieses Mal sind wir einen Tag eher angereist und der freie Tag war dann der Mittwoch, weil ich in Erfurt dreimal gelaufen bin und damit ausreichend Geschwindigkeitstraining absolviert habe. Am Donnerstag waren wir dann hier auf dem Eis und es ging nur darum um ein bisschen Gefühl für das Eis zu bekommen. Man ruht sich vor dem Wettkampf mehr aus, man tippt ab und zu mal an (ein paar schnelle Runden auf dem Eis). Es geht vor allem darum ein Gefühl für das Eis zu bekommen, sich wohl zu fühlen und die Atmosphäre aufzunehmen.

Was möchtest Du den Zuschauern am Wochenende und den Lesern hier noch gerne mitteilen?

Die Unterstützung ist in den letzten Wochen und Monaten unglaublich gewachsen und das nicht zuletzt auch durch unsere neue Teamwebseite – men.icespeedskating.de. Das motiviert unheimlich! Es gibt mehr Interesse für uns und ich wünsche mir viel Feedback von außen. Wir haben die Chance am Wochenende auch wieder ins Fernsehen zu kommen. Wer zuschaut wird sehen – es wird bestimmt wieder ein großes Spektakel und ich möchte jeden dazu einladen.

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