Stenogramme aus Salt Lake City
Sprint-WM in Salt Lake City (Kearns), 1. Tag
Schnelles Eis und eine unglaublich eng beieinanderliegende Weltspitze resümierten die Beobachter nach dem ersten Tag der Sprint-WM. So blieb Chiara Simionata (Italien) in 1:13,89 min über 1000 m als dritte Frau der Welt (nach Chris Witty und Sabine Völker) unter 74 Sekunden und verfehlte Wittys Weltrekord um ganze sechs Hunderstel. Nach zwei Strecken liegen bei den Damen die fünf Erstplatzierten ganze 19 Hundertstel auseinander und könne alle fünf noch Aussichten auf dem Weltmeistertitel: Jennifer Rodriguez (USA) führt vor Anshelika Kotjuga (Russland), Sayuri Yoshii (Japan), Chiara Simionata und Sabine Völker.Die Erfurterin war mit diesem Ergebnis absolut zufrieden: “Es lief ausgezeichnet, ich merke, es geht mit der Form weiter aufwärts. Über 500 Meter habe ich beim Start eine Winzigkeit verschenkt, aber in der Kurve lag ich wieder super. Auch wenn es keine Medaille werden sollte, ich bin an der Spitze dran, und das macht mich optimistisch für die Einzelstrecken-WM.”
Von den anderen deutschen Damen überzeugte Jenny Wolf als Achte über 500 Meter, über die 1000 Meter war sie erwartungsgemäß nicht so stark, sie liegt nach Halbzeit auf Rang 22. Für Monique Garbrecht und Pamela Zoellner (alle Berlin) gab es zwar persönliche Jahresbestleitungen auf beiden Strecken, was in dem starkem Feld bei Halbzeit aber nur zu den Plätzen 9 und 20 reichte.
Pechvogel des Tages war Dino Gillarduzzi (Italien). Nachdem er schon nach den ersten 100 Meter auf einen Begrenzungspuck gelaufen war, verschob er im Ziel die Zeitmessanlage, die seinen Gegner Even Wetten (Norwegen) behinderte. Wetten durfte nocheinmal laufen. Gillarduzzi wurde disqualifiziert. Christian Breuer liegt auf Platz 28 des von Jeremy Wotherspoon (Kanada) angeführten Feldes. Mit nur 5 Hundertstel Rückstand liegen ihm Erben Wennemars (Niederlande) und Masaaki Kobayashi (Japan) punktgleich auf den Fersen.
Sprint-WM in Salt Lake City (Kearns), 2. Tag
Sabine Völker sorgte mit einer eher unerwarteten Medaille für Jubel im deutschen Sprinter-Team. Am zweiten Tag lief die Erfurterin die schnellsten 500 Meter und distanzierte über 1000 Meter in direkten Vergleich Chiara Simeonato, die über die ersten 1000 Meter knapp am Weltrekord vorbeigeschrammt war. Am Ende trennten Völker und die neue Vizeweltmeisterin Anshelika Kotjuga (Russland) gar nur ein Hundertstel. Souverän Weltmeisterin wurde Jennifer Rodriguez (USA). Monique Garberecht musste mit Rang neun zufrieden sein, hatte aber am Ende als 1000-m-Vierte noch einen Hoffnung machenden Auftritt. Jenny Wolf wurde 18., womit sie sich noch an Pamela Zoellner (19.) vorbeischob. Detail am Rande: Sowohl Wolf als auch Garbrecht liefen über 500 Meter bis aufs Hunderstel exakt die gleiche Zeit, die sie am Vortag gelaufen waren.
“Schade, schade, dieses Hundertstel. das an Silber fehlt, hätte Sabine auf den 1000 Meter dreimal rausholen können”, sagt Völker-Trainer Stephan Gneupel, “es ist ja nicht das erste Mal, dass es bei Sabine so knapp zugeht, und immer fehlt das Hundertstel. Vor vier Jahren an dieser Stelle kostete das den WM-Titel. Aber irgendwann, irgendwann bekommt sie diese Hunderstel zurück!”
Bei den Männern holte Erben Wennmars (Niederlande) den Titel vor Jeremy Wotherspoon (Kanada) und Joey Cheek (USA). Christian Breuer wurde 26.