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Robert Lehmann im Interview

Author: Dirk Gundel Sunday, February 13th, 2011 No Commented Under: Eisschnelllauf
DESGphoto Robert Lehmann DESGphoto / L. Hagen

Der Erfurter Robert Lehmann sorgte am ersten Wettkampftag auf dem Weg zu seiner ersten 35er über die 500 Meter für den bisher einzigen Sturz bei dieser WM. Da der Laufgegner Alexis Contin aus Sicherheitsgründen kurzzeitig mit dem Laufen aufhörte, wurde der Sturz durch die Jury als Behinderung gewertet. Deshalb wurde Robert disqualifiziert und stand schon vor dem zweiten Lauf als Letzter dieser WM fest. Mit dem 27jährigen sprach www.speedskatingnews.info über den ersten Tag.

Robert, wie hast du dein 500 Meter Rennen gesehen?

Ich war ziemlich ruhig und konzentriert heute vor den 500m. Der erste Fehlstart ging auf meine Kappe, da ich das Gefühl hatte nicht richtig gut gestanden zu haben Der zweite Start war ziemlich optimal und die Angangszeit mit 10,05 sehr, sehr gut. Die Außenkurve und die Wechselgerade waren in Ordnung und ich war am Kurveneingang schon fast neben Contin. Die Innenkurve erwischte ich optimal und kam am Scheitelpunkt wie vorher trainiert an die Klötzchen. Dann rutschte ich mit dem linken Schuh ein wenig weg, kam aus dem Gleichgewicht und fand nicht mehr zurück in die Position bis zum Ausgang der Kurve als es mich dann umdreht und in die Bande haut. Zum Glück war ich weit genug vor Contin und behinderte ihn eigentlich nicht. Trotzdem disqualifizierten mich die Referees hinterher. Die Chance auf eine enorm gute Zeit war groß den Contin lief 36,6 und ich war einige Meter vor. Schade.

Hast du Blessuren beim Sturz erlitten?

Na ja, bei der Geschwindigkeit tut man sich schon ein bißchen weh, aber eine Verletzung habe ich mir nicht zugezogen. Auch meine Schlittschuhe haben glücklicherweise nicht viel abbekommen und wurde hinterher vom Niederländischen Materialmann gerichtet. Leider hat der Deutsche Verband nicht genug Geld jemanden zur WM mitzuschicken.

Dann die 5000 Meter, wie lief dieses Rennen?

Die 5000m kamen dann vielleicht eine Stunde zu spät. Nach dem Sturz war ich noch sehr lange unter Spannung. Ich war gar nicht böse oder traurig sondern weiterhin fokussiert. Aber nach etwa einer Stunde kam dann ein ganz schönes Down und die 5000m liefen nicht gut. Die Schlittschuhe waren nicht 100% in Ordnung, die Beine waren schwer und der Rücken ziemlich fest. Leider konnte mein Gegner zu keiner Zeit im Rennen auch nur ein wenig helfen schneller zu laufen. Die 12,5 Runden waren heute sehr lang, aber am Ende konnte ich nochmal ordentlich zulegen und rettete mich mit 6:29min in Ziel. Weit weg von der Bestzeit in Calgary.

Eigentlich war es wie immer, am Anfang blieben viele Läufer hinter den Erwartungen zurück und man denkt, dass Eis ist nicht so schnell. Aber am Ende kommen die Schnellsten, blasen alle Zweifel weg und hämmern unglaubliche Zeiten aufs Eis. Das Ziel ins Timeranking für Inzell zu laufen haben ich trotzdem geschafft!

Wie geht es am zweiten Tag weiter, was ist dein Ziel?

Nach der Disqualifikation gab es ja gar keine Möglichkeit mehr das Finale zu erreichen, auch nicht mir einer Top 5000 Meter Platzierung. Morgen starte ich gegen 13:20Uhr (21:20Uhr in Deutschland) im ersten Paar über 1500m auf der Außenbahn. Der Gegner ist ein Japaner der vermutlich nicht einmal im Rennen zu sehen sein wird, schade! Das Ziel hier ist es eine Topzeit vorzulegen, möglicherweise unter 1:47. Schauen wir mal wie es mir morgen geht und was der Körper und die Schlittschuhe sagen.

Danke für das Gespräch, wir wünschen dir viel Erfolg.

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