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Nur den Lorbeer nicht im Griff

Author: Gastauthor Monday, January 21st, 2008 No Commented Under: Eisschnelllauf
DESGphoto Jenny Wolf DESGphoto / L. Hagen

Geschafft. Die Erleichterung nach dem unerwarteten Titelgewinn bei der Sprint-Weltmeisterschaft in Heerenveen und dem damit verbundenen Rummel um ihre Person war Jenny Wolf anzumerken. Fast schien es, als habe die Siegerehrung, das unendliche Autogramme schreiben und Fotolächeln mehr geschlaucht als das harte Wettkampfprogramm. Bei der Siegerehrung rutschte ihr der Lorbeerkranz über die Hüften, doch die neben ihr auf dem Sockel mit der „2“ stehende Anni Friesinger fing das gute Stück auf und half der Berlinerin bei der Prozedur, drückte ihr auch noch den Blumenstrauß in die Hand und rückte die Siegerschleife zurecht. „Sie war einfach die Bessere an diesem Wochenende“, zollte die Bayerin der „Preußin“ fair Tribut.

DESGphoto Jenny Wolf DESGphoto / L. Hagen

Spätestens bei der traditionellen Kutschfahrt muss Jenny Wolf gespürt haben, dass sie beim fachkundigen holländischen Publikum als Liebling angekommen ist. Mit zwei Bahnrekorden über 500 m versetzte sie 12.000 Zuschauer ins Staunen und es nahm ihr wohl niemand krumm, dass sie es zusammen mit der DESG-Kameradin Friesinger den holländischen Damen so richtig zeigte. In der kleinen Gesprächsrunde, als die Putzkolonnen im Eisstadion Thialf längst das Regiment übernommen hatten, setzte Jenny Wolf dann ihr schönstes Lächeln auf. Denn „ich bin glücklich, dass dies mein letztes 1000-m-Rennen in dieser Saison gewesen ist“.

Nach kurzer Entspannungspause zu Hause in Berlin geht es schon am Samstag und Sonntag in Hamar aufs Weltcup-Eis. Ihr nächstes großes Ziel ist die Einzelstrecken-WM in Nagano (6. bis 9. März), die sie nach diesem unerwarteten Titel „mit noch mehr Selbstbewusstsein“ angehen kann. Doch trotz ihrer starken Vorstellungen auch auf der längeren Sprint-Distanz in Heerenveen, erkennt sie in den 1000 Metern keine Versuchung für die Zukunft. „Nee, um einen sechsten Platz zu laufen, das ist mir zu wenig.“ Jenny hat höhere Ansprüche, und sie beherzigt die Devise „Schuster, bleib’ bei deinen Leisten“. Sie will Gold über 500 Meter. Wer sollte ihr das auch streitig machen?

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