Neues Ziel für Jan Bos: London 2012
Heerenveen – Bei der Sprintweltmeisterschaft in Heerenveen hat sich Jan Bos vom Eisschnelllauf-Publikum verabschiedet. “Das war meine letzte grosse Meisterschaft in der Thialf-Halle”, sagte der 35 Jahre alte Bos während die 12.000 Zuschauer mit dem Eisschnelllaufslogan “Heia Jan Bos” (früher heia Jan Bols) den ersten niederländischen Sprintweltmeister verabschiedeten. 1998 in Berlin war er der erste, der für die “Oranjes” Gold im Sprintvierkampf holte. 13 Jahre später belegte er zufrieden den zwölften Rang.
“Ich habe noch eine kleine Chance, mich für die Einzelstrecken-WM in Inzell zu qualifizieren. Bei den Weltcups in Moskau und Heerenveen starte ich über 1000 m. Für Inzell muss ich in der Gesamtwertung der drittbeste Niederländer werden. Das wird schwer”, sagt er ruhig. “Ich habe den richtigen Zeitpunkt für meinen Abschied vom Eis gewählt. Es gibt kein zurück”.
Für diese Saison hatte der 1000 m-Olympiazweite von 1998 und 2002 kein neues Team mehr gefunden. Als Einzelsportler trainierte er gemeinsam mit den Italienern unter der Leitung ihres neuen Trainers Gianni Romme, der im vergangenen Jahr noch Anni Friesinger betreute hatte.
Erst 2012 will Bos endgültig keinen Hochleistungssport mehr betreiben. “Ich fühle mich fit. Ich habe ein neues Ziel, die Olympischen Spiele 2012 in London. Da will ich als Radrennfahrer starten. Ich weiss nur noch nicht, welche Strecke”, verrät er. Bei den Sommerspielen 2004 in Athen ist Bos als Bahnradrennfahrer im Teamsprint gestartet. “Teamsprint wird es nicht”, ist er sich sicher. Vermutlich wird Jan Bos seinen Bruder Theo im niederländischen Aufgebot wiedertreffen. Der jüngere Bos gewann als Sprinter auf der Holzbahn auch schon WM-Gold.