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Nach der WM ist vor der WM…

Author: Gastauthor Saturday, February 9th, 2008 No Commented Under: Eisschnelllauf
DESGphoto Claudia Pechstein DESGphoto / L. Hagen

Seitenweise hatte die Presse im Vorfeld der Allround-WM in Berlin über Claudia Pechstein berichtet. Ein tschechischer Reporter war acht Stunden mit dem Bus aus Brünn angereist, um über die fünfmalige Olympiasiegerin zu berichten. Die Latte hatte auch die erfolgsverwöhnte Sportlerin selbst hoch gelegt. „Eine Medaille, egal welche, ich habe ja schon alle Farben im Schrank.“ Doch dann ein „rabenschwarzer Tag“ , wie DESG-Teamleader Helge Jasch erkannte. Im Radsport nennt man solche Phasen „jour sans“ (Tage ohne). Wenn gar nichts läuft. „Ich habe gekämpft, das hat man sicher gesehen, versuchte anzugreifen. Und jetzt bin ich selbst restlos überfragt, woran es lag.“ Abhaken will Claudia Pechstein am zweiten Tag die Baisse. Nochmals alles geben – und nach der WM ist vor der WM. Anfang März steigen in Nagano die Titelkämpfe der Einzelstrecken.

Mit Platz 8 als bestplatzierte deutsche Läuferin hat Daniela Anschütz-Thoms noch Chancen, sich bei den abschließenden Rennen über 1500 und 5000 Meter weiter nach vorne zu schieben. WM-Küken Katrin Mattscherodt zeigte sich zufrieden von ihrem ersten Rendezvous mit der absoluten Weltspitze („mein Lampenfieber hatte ich schon auf dem Weg zur Halle abgelegt“). Während Lucille Opitz den Trainingsrückstand aufgrund von Krankheiten nicht ausgleichen konnte.

Der Blick geht nach vorne – auch bei den „Jungs“, denen in Berlin mehr Aufmerksamkeit denn je zuteil wurde. Zu Recht. Tobias Schneider versteht es, Kontakt zum Publikum aufzubauen, seine Emotonen zu zeigen. Trotz eines schwierig zu „meisternden“ Eises, das von den Läufern alles abverlangt. „Ich habe keine Fehler gemacht, fühlte mich gut – aber bin nicht zufrieden. Über 5000 Meter hatte ich mir mehr ausgerechnet. Die Fans jedoch waren riesig. Dank ihrer Unterstützung bin ich wahrscheinlich zehn Sekunden schneller gelaufen.“

Wie man sich vor dem zweiten Stress-Tag mit den Distanzen 1500 und 10.000 m trimmt resp. regeneriert, verrät der Berliner auch. Ein Bierchen zum Einschlafen? – „Nein. Obwohl das Abschalten schwer fehlt. Man legt sich ins Bett und dreht weiter seine Kreise. Mineralwasser und Tee müssen den Flüssigkeitsverlust ausgleichen. Dazu Nudeln und Salat.“

Männer-Bundestrainer Bart Schouten jedenfalls setzt sein Duo Schneider/Lehmann nochmals unter Druck: „Bis 3000 Meter ging es bei beiden gut, dann weniger.“ Der Coach verlangt eine weitere Steigerung.

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