Mister Shorttrack wird 70 – Glückwunsch!
Der Mann, der den deutschen Shorttrack seit seiner Etablierung in Deutschland vor einem Vierteljahrhundert begleitet und ihm in dieser Zeit wichtige Impulse gegeben hat, wird bei den bevorstehenden Olympischen Winterspielen 2006 in Turin zum dritten Mal Mannschaftsleiter der Shorttracker sein: Horst Klehr. Doch insgesamt erlebt “Mister Shorttrack” schon zum 24. Mal Olympische Spiele live (darunter viermal als Chef de Mission des NOK). Heute, genau 50 Jahren nach seinem ersten olympischen Erlebnis bei den Winterspielen von Cortina d’ Ampezzo (damals noch als Fan), wird der umtriebige Mainzer Apotheker 70 Jahre alt. Herzlichen Glückwunsch!
Der gelernte Leichtathlet (1955 Pfälzer Meister im 400-m-Lauf) entdeckte in den 60er Jahren seine zweite Liebe Eissport und gründete 1966 den Mainzer Eissport-Club, dem er 23 Jahre lang vorstand. 1990 setzte er diese Tradition mit der Gründung des EV Olympia Mainz fort (dem u. a. Shorttracker Sebastian Praus angehört).
Als 1970 im internationalen (und auch bundesdeutschen) Sport der Antidopingkampf eine größere Rolle zu spielen begann, war Klehr Gründungsmitglied der Antidopingkommission des Deutschen Leichtathletik-Verbands und wurde erster Antidopingkommissar der Bundesrepublik. 1972 war er im Auftrag des IOC Dopingkontrolleur bei den Winterspielen von Sapporo, 1976 war er maßgeblich an der Aufstellung der ersten Doping-Nomenklatur beteiligt, des weltweit ersten Verzeichnisses aller Arzneien, die Dopingsubstanzen enthalten. Bis 1978 war er bei zahlreichen internationalen Veranstaltungen (darunter EM und WM) im Rollsport, Judo, Eissport und der Leichtathletik als Dopingkontrolleur tätig.
Ab 1981 richtete Klehr in Frankfurt unter der Bezeichnung “Olympischer Tag” zehnmal internationale Eisschnelllauf-Meetings aus. Doch schon in dieser Zeit erkannt er, dass das seit 1977 offiziell von der ISU anerkannte Shorttrack eine große Zukunft hat. Seit 1981 ist er Shorttrackwart in der DESG. 1983 initierte Klehr, der von 1982 bis 1984 DESG-Vizepräsident war, in Mannheim die ersten Deutschen Meisterschaften. In den 90er Jahren hat Klehr das seitdem jährlich ausgetragene Shorttrack-Meeting “Olympischer Tag” in Dresden etabliert.
“Horst Klehr ist ein engagierter Streiter für die Sache, der in unserem Verband viele Dinge vorangebracht hat”, sagt Günter Schumacher, Sportdirektor der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft, “in seiner Sturm-und-Drang-Zeit manchmal zu stürmisch und deshalb manchmal unbequem, aber sein Engagement galt immer der Sache des Sports.”