Mattscherodt auf dem Podest
Am Samstag warfen die befürchteten Wetterkapriolen beim Weltcup auf der Freiluftbahn in Baselga di Pinè noch alles durcheinander, am Sonntag dann feierten die DESG-Athleten bei regulären äußeren Bedingungen einen versöhnlichen Abschluss und können die nächsten Herausforderungen nun optimistisch in Angriff nehmen.
Vorteil Lucille Opitz: Die Berlinerin gewann das „Ausscheidungsrennen“ um das vierte Ticket zur Mehrkampf-Weltmeisterschaft gegen ihre „Stall-Konkurrentin“ Alexandra Lipp über 1500 und 3000 m und darf sich nun auf ein WM-„Heimspiel“ in Hohenschönhausen (9./10.2.) freuen. Sie wird das DESG-Damenquartett mit Claudia Pechstein, Daniela Anschütz-Thoms und Katrin Mattscherodt komplettieren. Die Erfurterin Anschütz-Thoms zog die Vorbereitung auf heimischem Eis in Thüringen einem Wettkampf in Südtirol vor.
Am Sonntag spielte der Alpen-Wettergott mit, und das 3000-m-Rennen – ohne Kanadas Asse – brachte Claudia Pechstein und Katrin Mattscherodt wichtige Erkenntnisse. Sie erkämpften hinter der Tschechin Martina Sablikova die Plätze 2 und 3, der Ausflug in die Berge hat sich also gelohnt. Pechstein weiß jetzt, „dass die Form für den Höhepunkt auf meiner Bahn in Berlin stimmt. Ich bin optimistisch und hoffe auf eine Medaille.“ Auch Katrin Mattscherodt bestätigte ihre steil aufsteigende Performance mit dem ersten Weltcup-Podestplatz, auch wenn sie auf ihren Schlittschuhen fast vom Treppchen schlitterte – aller Anfang ist schwer. Die 19-jährige Erfurterin Stephanie Beckert überraschte mit Rang 8.
Am Samstag konnte es nicht laufen wie gewünscht. Schneetreiben und raues Eis machte vielen Läuferinnen und Läufern einen Strich durch die Rechnung. Anni Friesinger (Platz 9) und Claudia Pechstein (8.) kämpften bei irregulären Bedingungen über 1500 m vergeblich gegen die Uhr und nahmen’s sportlich locker, Pechstein bezeichnete das Wochenende als „gelungenes besseres Training für Berlin“. Monique Angermüller wurde 7. über 1500 m.
Pech für die DESG-WM-Starter Robert Lehmann und Tobias Schneider bei ihrem avisierten 5000-m-Test in Baselga: „Mit jedem Paar wurden die Zeiten um zehn Sekunden langsamer, es machte keinen Sinn mehr und das Rennen wurde annulliert“, erklärte Teamleiter Helge Jasch. Im letzten Paar vor dem Abbruch lief Schneider in einer Zeit, die normalerweise Jugendliche erreichen. „Ich fragte Tobias, wann er das letzte Mal 7:39 Minuten gelaufen ist. Seine Antwort: noch nie“, so Jasch, der es mit Galgenhumor nahm: „Eigentlich haben nur noch die Langlaufstöcke gefehlt…“