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Ivan Skobrev mit Gewaltakt zum Titel

Author: Dirk Gundel Sunday, January 9th, 2011 No Commented Under: Eisschnelllauf
DESGphoto Ivan Skobrev DESGphoto / L. Hagen

Was für eine dramatische und spannende Entscheidung bei der Mehrkampf Europameisterschaft der Herren. Die Bedingungen auf der Freiluftbahn waren nicht mit denen der letzten EM zu vergleichen, so dass es teilweise extrem große Abstände gab. Über 10000 Meter waren die Paare unmittelbar nach der Eisbereitung in Vorteil, das Eis zog doch relativ schnell an und wurde deshalb etwas langsamer.

Vor dem Finale über die 10000 Meter hatte Ivan Skobrev gerade einmal 0,48 Sekunden Vorsprung auf den Niederländer Jan Blokhuijsen. Zwar ist Skobrev normalerweise der deutlich bessere 10000 Meter Läufer, aber nach drei anstrengenden Tagen auf schwerem Eis, wurden die Karten noch einmal neu gemischt. Håvard Bøkko musste als erster der Favoriten auf das Eis, lief eine deutliche Bestzeit in 13.51,16 min und musste nun abwarten was die Konkurrenz leistet.

Nach der Eisbereitung liefen dann Wouter olde Heuvel und Jan Blokhuisen.  Überraschend bestimmte Jan Blokhuijsen über weite Teile das Tempo, erst in der Schlussrunde zog olde Heuvel vorbei. Und beide blieben deutlich unter der 10000 Meter Zeit von Bøkko, 13.40,18 min für olde Heuvel und Jan Blokhuijsen übernahm nach 13.41,44 min die Führung in der Gesamtwertung.

Die Konstellation für das letzte Paar war nun klar, Skobrev musste 13.41,91 für die Goldmedaille laufen, Verweij 13.39,47. Und schnell schien es, als wenn beide Läufer keine Chance haben die Vorgaben zu erfüllen. Zwar zog Skobrev etwa 4 Kilometer vor dem Ziel das Tempo an, aber drei Runden vor Schluss lag der Russe noch über 4 Sekunden hinter Blokhuijsen.

Doch in diesen drei Schlussrunden zeigte Skobrev eine ganz große Show. Eine 31,9 Sekunden Runde ließ er zum Schluß gar eine 30,9 und eine 30,8 folgen und das auf diesem Eis. In 13.39,80 min siegte Skobrev am Ende noch auf dieser Strecke und verdiente sich damit die Goldmedaille redlich. Anschließend rutschte er überglücklich auf dem Bauch über das Eis. Die letzte russische Goldmedaille hatte Dmitrij Sjepel vor 10 Jahren errungen, auch auf einer Freiluftbahn, allerdings in Baselga.

Grund zum Jubel hatte auch Koen Verweij. Der 20jährige verteidigte mit 14.47,79 min einen knappen Vorsprung auf olde Heuvel und sicherte sich die Bronzemedaille.

Riesenenttäuschung dagegen bei Håvard Bøkko, der als Favorit angereiste Norweger blieb als Fünfter ohne Medaille. Ganz anders die Stimmungslage beim Sechsten Sverre Lunde Pedersen. Der 18jährige Junior lief über 10000 Meter eine neue persönliche Bestzeit und schob sich bei seinem ersten großen Titelkampf sofort in die Spitze.

Der Italiener Enrico Fabris trat zum 10000 Meter Rennen nicht mehr an, so wollte er einen zusätzlichen Startplatz für die WM ergattern. Das ging daneben, die Jury untersagte dem Italiener Stefani den Start (wir berichteten).

Für die Deutschen hatte Robert Lehmann auf Platz 14 einen Startplatz für die WM erkämpft.

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