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Fingerzeige für den Weltcup

Author: Gastauthor Saturday, November 1st, 2008 No Commented Under: Eisschnelllauf
DESGphoto Robert Lehmann DESGphoto / L. Hagen

Ein Hagel an persönlichen Bestzeiten, ein stattliches Medien-Aufkommen (inklusive ARD und ZDF) – und ein hoffnungsvoller Auftakt im Hinblick auf den Weltcup nächste Woche an gleicher Stätte waren die Accessoires des zweiten Tages der „Deutschen“ in Hohenschönhausen. Kombiniert mit ordentlichen Zeiten, dem gewohnt guten Eis sowieso. Aber kein Grund, in Euphorie zu verfallen. Verbandscoach Stephan Gneupel gegenüber TV-Interviewer Hermann Valkyser: „Das ist hier das Vorgeplänkel. Wirklich ernst wird es beim Weltcup. Dort werden wir international gemessen.“

Draußen ein bisschen wärmende Früh-November-Sonne, drinnen eiskalte Überraschungen. Zum Beispiel, dass Tobias Schneider über 1500 Meter den den Titel holte. Und strahlte. „Jetzt bin ich richtig angekommen.“ Verflogen sind Verletzungen und manches Malheur der letzten Saison. Nun will sich der Berliner, dessen Studium sich vorläufig auf einige Online-Sessions reduziert, voll reinhängen. Die nächsten Stationen sollen weniger ergebnis-orientiert als wettkampf-bezogen verlaufen. „Denn die Highlights des Winters kommen erst. „Und dort muss man auf den Punkt fit sein.“ Hamar (Mehrkampf) und Vancouver (Einzelstrecken-WM) liegen an der Strecke von Schneiders Winter-Route. Aber mit einer (nationalen) Goldmedaille im Gepäck lässt sich zuversichtlicher planen. Und auf dem Treppchen ganz oben zu stehen, dokumentiert, das Tobias wieder nach höheren Zielen Ausschau halten kann.

Robert Lehmann fiel ganz offensichtlich ein Stein vom Herzen nach seinem zweiten Platz über 1500 m. „Das war ganz wichtig“, meinte der 24-Jährige, der im Sommer am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankte. „Acht Wochen lang musste ich die Beine hochlegen, die Leber- und Milzwerte waren im Keller. Aber unser Ärzteteam mit Frau Dr. Neuendorf und Herr Dr. Lutz haben mich aufgerichtet – nicht nur körperlich.“ Die Krankheit, meint der Erfurter, habe ihn gelehrt, das Gleichgewicht von Belastung und Entlastung zu finden. Gefunden hat Robert auch reichlich Zuversicht für den Weltcupbeginn. „Nächste Woche kann ich nun befreit laufen. Ich glaube, dass es dort noch viel schneller geht.“ Vielleicht mit drei Lehmann-Auftritten. Er bereitet sich auf 5000, 1500 m und Team Pursuit vor.

Daniela Anschütz-Thoms, Deutsche Meisterin 1500 m: DESGphoto Daniela Anschütz-Thoms DESGphoto / L. Hagen

„Es fiel mir im Frühjahr ziemlich schwer, den inneren Schweinehund zu überwinden. Im Juni aber war das alles weg. Dieser 1500-m-Sieg war eine gute Vorbereitung auf den Weltcup, dort will ich noch ein Stück schneller laufen. Ich

bin sehr zuversichtlich und es wäre schön zu sehen, dass ich mich in meinem Alter noch weiter steigern kann. Schlauer bin ich aber erst in ein paar Tagen. Grönewold und Sablikowa scheinen stark zu sein, über die Kanadierinnen weiß ich noch nichts. Eine Top-6-Platzierung beim Weltcupstart wäre ein guter Einstieg.“

Monique Angermüller (Strahlefrau in Hohenschönhausen), Platz 2 über 1500 Meter:

„Natürlich wollte ich noch einen Tick schneller laufen, aber das war in etwa die Zeit von der WM in Nagano (Anm.: 2:01,09) – und das zum Saisonstart… Ich profitiere von einer gesundheitlichen Verbesserung nach meiner Mandel-OP. Die Dinger mussten unbedingt raus, das waren tickende Zeitbomben. Dann kam der Bundeswehr-Lehrgang, der auch fein verlief, weil ich meinen Freund Thomas kennenlernte. Der ist Anschieber im Bob von Matthias Höpfner (Anm.: WM-Dritter) und hat auch große Ziele im Winter. Ich hoffe auf Top-Ten-Resultate im Weltcup – aber eigentlich gelte ich ja als Spätstarterin. Wichtig ist, im März 2009 in Vancouver am schnellsten zu sein.“

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