Daniela Anschütz-Thoms
Zurück in der Erfolgsspur / Neue Töne im Training
Erfurt (mao). “Sanjawschaja wtoroje mjesto Daniela Anschütz-Thoms”, verkündete der Hallensprecher in Moskau-Krylatskoje ” zweiter Platz für die Erfurterin über 5000 Meter. Und tags darauf fügte sie der kleinen Weltcup-Silbermedaille noch eine bronzene über 1500 Meter hinzu. Der Knoten ist offenbar geplatzt, nachdem “Schützi” seit fast zwei jahren nicht mehr in einem Weltcup-Einzelrennen auf dem Treppchen gestanden hatte. Dafür um so öfter knapp daneben, allein in den zwei Wochen zuvor hatte sie zweimal Platz vier und einmal Platz fünf belegt.
“Es war sehr hart, aber ich bin auch sehr froh, dass ich die Serie der ,Holzmedaillen’ endlich durchbrechen konnte”, freute sich Anschütz-Thoms, “das Eis war sehr schwer, nicht so gleitfähig, und nach dem ersten Weltcupblock bin ich auch ziemlich wettkampfmüde, hinten raus ging es doch sehr, sehr schwer.” Dennoch wäre fast sogar noch mehr drin gewesen: Über 5000 m fehlten an Claudia Pechsteins Siegerzeit ganze vier Zehntel ” nicht viel über diese Distanz.
Zwar ist die Thüringer Mannschafts-Olympiasiegerin seit gestern wieder aus Moskau zurück, russisch wird sie aber auch in den kommenden Wochen im Training vernehmen, von ihren Trainingspartnern wie auch von ihrem Trainer Stephan Gneupel. Anschütz”: “Jetzt folgt erst einmal eine Trainingsphase für einen neuen Formaufbau. In Erfurt trainiere ich im Dezember zusammen mit kasachischen Männern.”
Für diese Partnerschaft, für die sich auch der Olympiastützpunkt Thüringen und der Eissport-Landesverband ins Zeug gelegt haben, kramt Stephan Gneupel gerade seine Russischkenntnisse hervor. “Einiges ist schon noch da”, sagt Gneupel, “aber die Jungs haben mir auch versprochen, im Gegenzug etwas deutsch zu lernen.” Die Jungs ” das sind drei kasachische Eisschnellläufer, darunter mit Dmitri Obaturow und Georgi Smirnow zwei weltcuperfahrene Mehrkämpfer. Gneupel: “Das gemeinsam Training ist vorerst für drei Wochen vereinbart, wenn es sich bewährt, ist eine Fortsetzung der Zusammenarbeit denkbar.”
Dass diese Zusammenarbeit für beide Seiten fruchtbar ist, glaubt Danielas Ehemann und Manager Marian Thoms: “Derzeit wird die kasachische Bahn in Medeo rekonstruiert und überdacht, da sind diese Läufer froh, erst einmal so ein gutes Trainingsumfeld zu finden, das in Erfurt ja optimal ist”, so Thoms, “zudem glaube ich, dass nicht nur Daniela vom Training mit den Männern profitiert, sondern auch die Männer vom Training mit einer Olympiasiegerin und einem so erfolgreichen Fachmann wie Stephan Gneupel.”