Stimmen zum »Fall Éric Bédard« (Teil 2)
(Quelle: Maos Heatbox) Die Nicht-Weiterbeschäftigung von Éric Bédard hat viele überrascht. Eigentlich fast alle, die sich in den zurückliegenden Jahren näher mit Shorttrack beschäftigt haben. Unter seiner Regie haben die deutschen Shorttracker einen Schritt nach vorn gemacht. Und wollten eigentlich noch weiter schreiten … »Maos Heatbox« hat weitere Stimmen und Meinungen eingeholt.
Gerd Heinze, Präsident der DESG: Wir wissen um die Auswirkungen des Ausscheidens von Éric Bédard für den Shorttrack in der DESG, für Dresden und besonders für die Aktiven und bedauern das vorliegende Resultat. Seid über einen halben Jahr haben wir mit Bedard über die Weiterführung seines Vertrages verhandelt. In mehren Gesprächen wurde um ein beiderseitig tragfähiges Ergebnis gerungen und dem Bundestrainer Éric Bédard wurde immer erklärt, dass wir seine Arbeit hoch bewerten und mit Ihm den nächsten Olympiazyklus gestalten wollen. Seine Vorstellungen blieben jedoch bei einem Niveau, welches ungleich höher war als vergleichbare Verträge innerhalb der DESG. Ein weitere Tatsache war, das der neue Vertrag zunächst eine Laufzeit von einem Jahr zunächst betragen sollte, in dieser Zeit sollte ein mehrmonatlicher Aufenthalt in Kanada gewährleistet werden. Ohne hier auf weitere Details einzugehen, konnte die DESG in Übereinstimmung mit dem DOSB diesen Forderungen nicht folgen. Natürlich haben wir Verständnis, dass die Aktiven und zahlreiche Partner von Bédard über diese Tatsache nicht begeistert sind. Wir sind bis an die Grenzen unserer Möglichkeiten gegangen und haben es uns bei unserer Entscheidung nicht leicht gemacht.
Eckard Steckel, Shorttrack- und Eisschnellauftrainer in Dresden: Ich empfinde die Trennung von Éric Bédard als unheimlichen Verlust für den Shorttrack-Standort Dresden und für den deutschen Shorttrack. Ich habe ihn als einen Mann kennengelernt, der sich für seine Arbeit und die Sportler zerreißt und der überall versucht, das Beste für sie und die Sportart herauszuschlagen. In der Stadt Dresden hatte er einen guten Partner gefunden. Und ich schätze ihn auch als einen guten Freund. Ich bin nicht sicher, ob man so schnell einen gleichwertigen Ersatz findet.
Sebastian Praus, ehemaliger Shorttracker (Staffel-WM-Dritter 2010) und noch Athletensprecher: Es ist unheimlich schade, dass keine Lösung gefunden wurde, Éric Bédard in Deutschland gehalten. Ich schätze ihn als den besten Trainer, den ich in meiner langen Karriere gehabt habe.
Hinweis: Wir haben auch versucht, weitere Stimmen von unmitteklbar betroffenen deutschen Sportlern einzuholen. Die Sportler haben um Verständnis gebeten, dass sie sich so lange nicht öffentlich äußern wollten, wie sie noch intern um eine Lösung ringen.