Finale – Staffel kämpft um Sieg
Während in der Stadt eine Demo die andere jagte, schafften es cirka 1000 Zuschauer durch die Sperren zum Shorttrack-Weltcup in Dresden. Dieser begann bereits am Vormittag mit den Hoffnungsläufen und brachten dem deutschen Team noch eine gute Nachricht. Christin Priebst wurde Zweite im 1500 Meter Finale der Hoffnungsrunde und sorgten für den siebten Finalplatz der DESG-Starter. Erst im Finale der Hoffnungsrunde wurde Bianca Walter gestoppt.
Damit war über 500 Meter in der Nachmittagsentscheidung kein deutscher Athlet mehr vertreten. Dagegen hatten sich über 1500 Meter mit Julia Riedel, Christin Priebst und Robert Becker gleich drei DESG-Läufer für die Halbfinals qualifiziert. Den Anfang des Dresdner Trios machte Julia Riedel, die sich früh an die Spitze setzte, dann aber das Tempo der Schnellsten nicht ganz mitgehen konnte. Am Ende aber ein starker dritter Rang und damit erstmals in dieser Saison die Qualifikation für das B-Finale ein erfolgreicher Auftakt. Leider konnten dies Christin Priebst und Robert Becker nicht wiederholen. Beide gingen ebenfalls an die Spitze des Feldes, konnten sich aber nicht in vorderen Positionen halten. Immerhin jeweils Platz 17 für die beiden Deutschen in der Endabrechnung.
Im B-Finale musste Julia Riedel dann taktisches Lehrgeld zahlen, als das Rennen schnell wurde lag sie bereits an fünfter Stelle und musste sich am Ende mit dem sechsten Platz im B-Finale und dem 12.Rang insgesamt zufrieden geben. Zwar die beste Saisonplatzierung für die deutschen Damen, aber es war sogar noch mehr drin. Kurios der Start, denn Julia stürzte nach drei Schritten, rappelte sich wieder auf und lief am Feld vorbei kurzzeitig an die Spitze.
Im A-Finale kam die Favoritin Katherine Reutter zu Fall und musste sich mit dem fünften Platz zufrieden geben. Die US-Amerikanerin sicherte trotzdem den Gesamtsieg im Weltcup. Der Sieg in Dresden ging an Shin-Young Yang aus Südkorea vor Marie-Eve Drolet aus Kanada und Hyun-Sun Hwang aus Südkorea.
Im Gesamtweltcup siegte Katherine Reutter mit 4210 Punkten vor Yang Zhou aus China (3490) und Ha-Ri Cho (Südkorea) mit 2600 Punkten. Als beste Deutsche belegte Julia Riedel mit 200 Punkten den 33.Platz.
Weit weniger spannend machte es die überragende Kanadierin Marianne St.-Gelais, die alle Rennen über 500 Meter souverän von vorne gewann und auch im Finale ohne Probleme in 43,237 sec vor Qiuhong Liu aus China und Martina Valcepina aus Italien siegte.
Im Weltcup liegt Qiuhong Liu mit 4020 Punkten vor der Kanadierin St.-Gelais (4000) in Führung. Nannan Zhao aus China belegt mit 3840 Punkten auf dem dritten Rang. Bianca Walter hat auf Platz 19 138 Punkte auf dem Konto.
Spektakulär der Finaleinlauf der Herren über 500 Meter, der Franzose Thibaut Fauconnet siegte im Fallen vor dem ebenfalls stürzenden Simon Cho aus den USA und dem Südkoreaner Kim, der aber wenige Minuten später doch noch disqualifiziert wurde, so dass Travis Jayner aus den USA Dritter wurde. Kurios hier auch das Halbfinale, wo Mitfavorit Oliver Jean dem Feld hinterherlaufen musste, da er einen Fehlstart vermutet hatte. Damit lag der Kanadier durchaus richtig, der Starter ließ das Feld aber weiterlaufen und Jean schied aus.
Über 1500 Meter erwischte es Maxine Chataignier, der nach einer Behinderung zu Fall kam, am Ende seine Weltcupführung aber ins Ziel rettete. Es siegte der Chinese Xianwei Liu vor dem Koreaner Ho-Suk Lee und Michael Gilday (USA).
In der Weltcupwertung sicherte sich Maxine Chataignier mit 2405 Punkten den Sieg vor Liu (2358) und Gilday.
Zum Abschluss des ersten Wettkampftages fanden die Staffel Halbfinals statt. Das deutsche Team hat es geschafft und steht im Finale. “Wir sind zwar Außenseiter, aber wenn jemand patzt, dann sind wir da” sagte der Frontläufer Paul Herrmann vor den Mikrofonen. “Wir sind nicht mehr weit von den Besten weg, alles ist möglich.” So der Dresdener. Auf das Halbfinale angesprochen: “Wir hatten letztlich etwas Glück, die Abstimmung war nicht perfekt, wir werden uns im Finale steigern.”.
In der Tat, etwas Glück gehört dazu. Während der geneigte ARD-Zuschauer mit dem Glauben in den Abend entlassen wurde, dass deutsche Team sei ausgeschieden, kam zwei Minuten nach Zieleinlauf die erlösende Meldung. Erstmals in dieser Saison hat Deutschland das Finale erreicht, da die Franzosen wegen einer Behinderung der Russen disqualifiziert wurden.
Egal was im morgigen Finale passiert, wenn neben Südkorea nicht noch zwei weitere Teams unter dem Deutschen Rekord bleiben, dann hat die DESG in Sheffield bei der WM eine Staffel am Start.
Neben Südkorea und Deutschland konnten sich Kanada und China für das Finale qualifizieren.
Zuvor sicherten sich bei den Damen ebenfalls Südkorea, China und Kanada das Finalticket, hinzu kommt das Team der USA.
Am Sonntag beginnen die Hoffnungsläufe um 09.40 Uhr, die Finalrunden werden ab 14 Uhr in der EnergieVerbund Arena ausgetragen.
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