Éric Bédard mit flammendem Plädoyer für Shorttrack
Mit einem flammenden Plädoyer für seine Sportart, in der einst selbst Olympiasieger und Medaillengewinner war, warb Bundestrainer Éric Bédard für das Finale des Samsung-ISUWeltcups in Dresden: „Die Weltspitze kommt nach Dresden, das übertrifft alles, was man jemals in Deutschland vom Shorttrack gesehen hat. Jeder der kommt, wird es nicht bereuen“, so der 32-jährige Kanadier, „Shorttrack bietet so viel Spannung, spektakuläre Überholmanöver,
überraschende Antritte, knappe Einläufe. Immer passiert etwas, man muss das gesehen haben. Und ich hoffe sehr, die Fans werden einen Versuch wagen.“
Befürchtungen, dass die entscheidenden Rennen am 14. und 15. Februar in der Dresdner Freiberger-Arena ohne deutsche Beteiligung stattfinden, traten er und seine Sportler mit Leidenschaft entgegen. „Wir haben sehr starke Läufer, die das Zeug haben, ins Viertel- und Halbfinale zu laufen“, so Bédard, „sie fürchten selbst chinesische Läufer nicht. Mit etwas Glück ist sogar das Finale möglich, zum Beispiel mit der Staffel.“ Paul Herrmann (Dresden) sprang seinem Trainer gleich zur Seite: „Ich stand im Weltcup dieses Jahr schon dreimal im Halbfinale, es soll nicht das letzte Mal gewesen sein, zumal daheim.“
Tyson Heung zurück im deutschen Team
Vorige Woche stieß Tyson Heung (Dresden) wieder zum deutschen Team. Der Deutschkanadier, der 2007 den 500-m-Weltcup gewonnen hatte, gehört bei den Weltcups in Sofia (6. bis 8. Februar) und Dresden (13. bis 15. Februar) zum DESG-Team. Trainer Éric Bédard erwartet viel von dem 29-Jährigen. „Er hat in den letzten beiden Monaten in Montreal mit den besten kanadischen Shorttrackern trainiert und ist sehr guter Form“, sagte Bédard. Der studierte Lehrer Heung verbringt den vorolympischen Winter überwiegend in Kanada, da er dort eine Lehrverpflichtung an einem Gymnasium eingegangen ist. Bédard: „Im Olympiawinter wird er aber komplett in Deutschland sein. Das ist gut für die ganze Mannschaft!“
In Dresden geht’s um 180’000 US-Dollar Preisgeld
Da Dresden die Finalstation der Shorttrack-Weltcupserie „Samsung ISU World Cup Short Track“ ist, geht es dort auch um viel Geld. Insgesamt 180’000 US-Dollar schüttet der Weltverband ISU an Preisgeldern aus, allerdings nicht für Sieger in einzelnen Rennen, sondern für die Bestplatzierten im Gesamt-Weltcup. Auf allen sechs Einzelstrecken – 500, 1000 und 1500 Meter der Damen und Herren – bekommt der Sieger 5000 Dollar, der Zweitplatzierte 4000 und der Drittplatzierte 3000 Dollar. Die Prämierung reicht bis Platz zehn (1000 USD). Im Staffellauf der Damen und Herren gibt es je 6000 US-Dollar für das siegreiche Team.
Weltcup-Format garantiert Spannung für die Zuschauer
Bei früheren Weltcups war das Zuschauern zuweilen eine Folter: Die Wettkämpfe begannen am Vormittag und endeten erst am Abend, weil alle Runden von den Vorläufen bis zu den Finals einer Strecke hintereinander ausgetragen wurden. 2006 wurde das Regelement reformiert, und seitdem gibt es separate Finalveranstaltungen, in denen tatsächlich nur die besten Shorttracker dabei sind und spannende Rennen garantiert sind. Das ist beim Publikum bisher sehr gut angekommen.
Die je zwei Finalveranstaltungen pro Weltcup-Station umfassen vier Entscheidungen am Sonnabend (in Dresden: 500 und 1500 Meter Damen/Herren) sowie sechs Entscheidungen am Sonntag (in Dresden nochmals 500 m sowie 1000 m und Staffellauf Damen/Herren). Dabei werden nahezu nonstop alle Läufe ab dem Viertelfinale (über 1500 m: ab dem Halbfinale) ausgetragen. Dabei qualifizieren sich bei den Vorläufen am Freitag jeweils 14 Läufer
(über 1500 m 16 Läufer) direkt für die Entscheidungen. Zwei Plätze bleiben offen, um die alle in den Vorläufen ausgeschiedenen Läufer in den Hoffnungsläufen am Vormittag der Entscheidungstage kämpfen. Beim Weltcup in Dresden beginnen die maßgeblichen Wettbewerbe am Sonnabend und Sonntag jeweils 14 Uhr. Bis 17 Uhr sollten alle Sieger feststehen.
Kartenverkauf läuft: Familienfreundliche Preise
Der Kartenvorverkauf für den Shorttrack-Weltcup am 14. und 15. Februar in der Freiberger-Arena in Dresden ist im Gange. Bestellungen gehen an den Sächsischen Eissport-Verband (Wittgensdorfer Straße 2a, 09114 Chemnitz. Tel. 0371-3304879) und können auch online auf der Weltcup-Homepage (www.worldcupshorttrack.de) abgeschickt werden. Eine Karte kostet 8 Euro (ermäßigt: 5 Euro) und ist an beiden Wettkampftagen gültig. Familienkarten
zum Preis von 20 Euro berechtigten zum Eintritt von zwei Erwachsenen und bis zu sechs minderjährigen Kindern.
Comeback und Premiere beim Weltcup-Finale
Anke HartmannDem Finale des „Samsung ISU World Cup Short Track“ am 14. bis 15. Februar in der Freiberger-Arena in Dresden fiebern zwei deutschen Shorttracker mit besonderer Spannung entgegen. Der Dresdner Robert Seifert wird wenige Tage nach seinem 21. Geburtstag (am 31. Januar) und mehr als 800 Tage nach seinem schweren Sturz beim Weltcup in Chicoutimi (Kanada) sein Comeback in der Weltspitze bestreiten. Ihren ersten Weltcup-Start im Shorttrack überhaupt erlebt die 28-jährige Anke Hartmann. Die für München startende gebürtige Erfurterin war vor anderthalb Jahren vom Eisschnelllauf zum Shorttrack gewechselt. „Beim Heim-Weltcup werden wir endlich das volle Kontingent von zwölf Starten, also je sechs Damen und Herren, ausschöpfen“, sagt Bundestrainer Éric Bédard, „bei Auslandsstarts war das aus Budgetgründen bisher leider nicht möglich.“
Seifert und Hartmann komplettieren in Dresden die Mannschaft, die bereits beim Weltcup in Sofia am Start ist – Damen: Susanne Rudolph (Grafing), Aika Klein (Rostock), Christin Priebst, Julia Riedel, Bianca Walter (alle Dresden). Herren: Sebastian Praus (Mainz), Paul Herrmann, Tyson Heung, Robert Becker, (alle Dresden), Torsten Kröger (Rostock).
Zeitplan des Samsung-ISU-Weltcups in Dresden
- Donnerstag (12. Februar): 19 Uhr Auslosung und Mannschaftsleitertreffen.
- Freitag (13. Februar): ca. ab 9 Uhr ganztägig Vorrunden (Quali für die Entscheidungen).
- Sonnabend (14. Februar): ca. ab 9 Uhr Hoffnungsläufe; 14 Uhr: Das Eis ist heiß – Teil 1 (Entscheidungen über 500 m und 1500 m Männer und Frauen, Staffel-Halbfinals)
- Sonntag (15. Februar): ca. ab 9 Uhr Hoffnungsläufe; 14 Uhr: Das Eis ist heiß – Teil 2 (Entscheidungen über 500 m und 1000 m Männer und Frauen, Staffel-Finals)