Ohne Staffeln zur WM
Am ersten Wettkampftag des 5. Weltcups im Shorttrack wurden in Moskau die Vorläufe auf den vier Einzelstrecken sowie in den Staffeln ausgetragen. Beide deutschen Staffeln hoffen noch auf die Qualifikation für die Weltmeisterschaft in Sheffield. Dementsprechend stand der Focus auch auf diese Disziplin. Nach den bisherigen Saisonplatzierungen standen beide Staffeln in der Pflicht das Finale zu erreichen, ansonsten war das Ziel von der WM-Teilnahme schon fast nicht mehr erreichbar.
Der Traum für die deutschen Damen war dann schnell vorbei, denn bereits im Vorlauf kam das Aus. Gegen die derzeit übermächtigen Staffeln aus Kanada und den USA waren die Deutschen als Außenseiter mit dem Ziel gestartet mindestens den dritten Platz zu belegen und über die Zeitregel weiter zu kommen. Zwar gelang das Minimalziel Platz drei, aber nur auf Grund der Bestrafung der Amerikanerinnen. Die Ungarinnen konnten nicht wie erhofft gehalten werden. Zudem reichte es auch über die Zeitregel nicht. Mit diesem neunten Rang kann sich die Damenstaffel vom WM-Ziel verabschieden und nun alle Konzentration auf den Weltcup am kommenden Wochenende in Dresden legen.
Für die Herren stand im Vorlauf ebenfalls eine schwere Aufgabe auf dem Programm, denn gegen Kanada und Frankreich, ein direkter Konkurrent um einen WM-Platz, musste auf jeden Fall der zweite Platz her. Diesen hatte das Team auch nach 28 Runden inne, dann zogen die Franzosen vorbei und erhöhten das Tempo, nur zwei Runden später war dann für die DESG-Staffel alles vorbei. Ein Sturz, daraus resultierend ein Rundenrückstand, das ließen sich die Franzosen nicht mehr nehmen. Nur ein Sieg beim Heimweltcup in Dresden könnte der Herrenstaffel jetzt noch die Qualifikation bringen, damit ist aber eher nicht zu rechnen.
Zuvor hatten Paul Herrmann (1500 Meter) und Robert Seifert (500 Meter) die direkte Qualifikation für das Halbfinale über 1500 Meter bzw. das Viertelfinale über 500 Meter erreicht.
Paul Herrmann belegte in dem mit Abstand schnellsten Vorlauf in 2.16,878 min zwar nur den dritten Rang, kam aber als Zeitschnellster trotzdem direkt weiter. Gegen den Chinesen Liu und den Kanadier Gilday hatte der Dresdner keine Chance, ließ jedoch den Rest des Sechserfeldes deutlich hinter sich. Für Robert Becker sind die Aussichten für das Halbfinale dagegen nur noch gering. Nach dem vierten Platz in seinem Lauf trifft der Deutsche Meister in der Hoffnungsrunde unter anderem auf den Koreaner Ho-Suk Lee, dem Chinesen Quiang Ma und dem Italiener Nicola Rodigari.
Über die 1000 Meter überstanden Torsten Kröger und Robert Seifert, bei seinem Saisondebüt im Weltcup, die erste Runde. In den anschließenden Vorläufen mussten aber beide die Segel streichen. Der Rostocker Torsten Kröger traf gleich auf drei Mitfavoriten für den Streckensieg und war gegen Thibaut Fauconnet (FRA), Francois Hamelin (CAN) und Anthony Lobello (USA) machtlos. Der US-Amerikaner muss als Dritter ebenfalls seine Chance über die Hoffnungsläufe suchen. Dies hätte Robert Seifert durchaus vermeiden können, der Dresdner kämpfte bis zur Ziellinie um die direkte Qualifikation und lag am Ende nur hauchdünn hinter dem Israeli Bykanov. Da relativ viele Mitfavoriten den Weg über die Hoffnungsläufe suchen müssen, wird es für die beiden Deutschen am morgigen Vormittag sehr schwer.
Besser lief es für Robert Seifert über die 500 Meter. Zwar gab es auch hier den dritten Rang im Vorlauf, da aber auch die beiden Zeitschnellsten Dritten direkt ins Viertelfinale gesetzt werden, kann sich der frühere Junioren-Weltmeister den Umweg über die Hoffnungsläufe ersparen. Dagegen wird Torsten Kröger dort am Start stehen, nachdem er bereits in der 1.Runde ausschied. Auch über die 500 Meter müssen einige Prominente den Hoffnungslauf bestreiten, der Koreaner Ho-Suk Lee stürzte wie schon über die 1500 Meter und begleitet seinen Landsmann Si-Bak Sun in die Hoffnungsrunde.
Im zweiten 1000 Meter Rennen hatte Paul Herrmann nach einer guten Auslosung reele Chancen auf das Viertelfinale, konnte die Vorlage jedoch nicht nutzen. Auch für Robert Becker hat es nicht gereicht, als Dritter schied der Dresdner aus und muss ebenso wie Paul Herrmann in die Hoffnungsläufe.
Bei den Damen gab es für das DESG-Team keine direkte Qualifikation die Viertel- bzw. Halbfinals.
Über 1500 Meter belegten Christin Priebst und Julia Riedel jeweils Platz 5 in ihrem Vorlauf. Überraschungen blieben auf dieser Strecke gänzlich aus, so dass alle Favoritinnen bereits im Halbfinale stehen.
Über die 1000 Meter konnten Bianca Walter und Josephine Meschnik sich in der ersten Runde als Zweite bzw. Dritte ihres Laufes für die Vorläufe qualifizieren. Dort waren sie dann aber jeweils nur Außenseiter und schafften den Sprung ins Viertelfinale nicht. Bianca Walter musste sich Lana Gehring (USA) und Arianna Fontana (Ita) geschlagen geben. Josephine Meschnik scheiterte an Hyun-Sun Hwang (KOR) und Kexin Fan aus China. Auch die drittplatzierte Alex Whelbourne (GBR) muss ihre Chancen im Hoffnungslauf suchen. Auch auf dieser Strecke kamen alle Favoritinnen weiter, so dass in den Hoffnungsläufen durchaus noch der Viertelfinaleinzug für die beiden Deutschen machbar ist.
Über die 500 Meter hatten die beiden Dresdnerinnen dann aber nur einen Kurzeinsatz, denn bereits nach der ersten Runde war klar, dass Bianca Walter und Josephine Meschnik sich nur noch über die Hoffnungsläufe am Sonntag qualifizieren können. Wie schon auf den Strecken zuvor, kamen alle Sieganwärter souverän weiter.
Im abschließenden zweiten 1000 Meter Rennen blieben Überraschungen ebenfalls aus. Julia Riedel im Vorlauf und Christin Priebst (beide Dresden) in der 1.Runde müssen in den Hoffnungslauf, während sich die Favoriten wieder fast komplett für die Viertelfinals qualifizieren konnten.