So kurz vor Weihnachten ist mal wieder etwas Zeit inne zu halten und einen Blick auf die Vergangenheit zu werfen. Am 10.November stellten wir in einem Artikel einige Quellen für Videos aus der Historie des Eisschnelllaufens vor.

An dieser Stelle einige weitere bemerkenswerte Videos aus der Geschichte des Eisschnelllaufens. Unter https://www.itnsource.com/shotlist/BHC_RTV/1928/01/01/BGT407130575/ sind Ausschnitte aus dem 1500 Meter Rennen zwischen Arthur Vollstedt (Bild) und Erhard Mayke bei den Deutschen Meisterschaften am 22.01.1928 auf dem Rießersee bei Garmisch zu finden. Es sind die ältesten uns bekannten Aufnahmen einer Deutschen Meisterschaft. Während die Eis-Qualität mit der heutigen Zeit nicht mithalten kann, ist das Panorama einzigartig. Einen ausführlicher Hintergrundbericht zu Vollstedt hatten wir bereits im Jahr 2003 veröffentlicht.

Noch älter sind die Aufnahmen des Rennens zwischen Oscar Mathisen und Bobby McLean anlässlich der Profi-WM 1920 im Frogner-Stadion in Oslo. McLean hatte 1917, gegen allerdings schwache Konkurrenz die Profi-WM gewonnen. In Oslo hatte er gegen die Legende Mathisen jedoch keine Chance. Der damals 31 Jahre alte Oscar Mathisen siegte bei seinem ersten Titelkampf als Profi und wahrte seinen Nimbus als bester Läufer der Welt. Obwohl die Starterfelder bei den Profis klein waren, sind die Zuschauermassen beeindruckend. Auch der norwegische König besuchte die Veranstaltung. Das Video ist unter https://www.itnsource.com/shotlist/BHC_RTV/1920/04/15/BGT407053495/ zu finden.

Der legendäre Clas Thunberg musste sich bei den Weltmeisterschaften 1927 in Tampere seinem norwegischen Konkurrenten Bernt Evensen geschlagen geben. Thunberg galt als bester Amateur der 20er Jahre. Er war je fünf Mal Olympiasieger und Weltmeister und wäre einer der großen Favoriten bei den Olympischen Spielen in Lake Placid gewesen. Doch die Amerikaner veranstalteten 1932 Massenstartläufe, so dass die besten Europäer nicht an den Start gingen. Ausführliche Informationen über diesen Skandal hatten wir ebenfalls bereits vor längerer Zeit veröffentlicht. Das Video mit Ausschnitten der WM ist unter https://www.itnsource.com/shotlist/BHC_RTV/1927/01/01/BGT407120828/ erreichbar.

Ein Zuschauermagnet ist das Eisschnelllaufen auch noch 1947. Im ausverkauften Osloer Bislettstadion sichert sich der Finne Lassi Parkkinen den Titel. Auf dem mit Ton hinterlegten Video ist der Gesamtneunte John D. Cronshey aus Großbrittanien zu sehen. Der Vizeweltmeister von 1951 startete später einige Zeit für Südafrika und ist dort noch immer Landesrekordhalter über 5000 Meter. Cronshey starb 2004 im englischen Axminster. Weltmeister Lauri Rikhard “Lassi” Parkkinen gewann 1948 bei den Olympischen Spielen die Goldmedaille über 10.000 Meter. Ausschnitte des Laufes von Cronshey sind unter https://www.itnsource.com/shotlist//BHC_RTV/1947/02/24/BGU410180030/ abrufbar.

Die Briten liefen ihre Rennen traditionell in den Fens nahe Cambridge. Schon Mitte des 19.Jahrunderts sorgte der als unschlagbar geltende William “Turkey” Smart für Begeisterung. Sein Neffe George “Fish” Smart siegte bei den weltweit ersten Nationalen Titelkämpfen im Eisschnelllaufen der Profis im Jahr 1878, 1880 war es dann F. Norman der die erste Nationale Meisterschaft der Amateure gewann. Auch 70 Jahre später fanden die britischen Rennen in den Fens statt. Ausschnitte von den Nationalen Meisterschaften von 1951 sind unter https://www.itnsource.com/shotlist//BHC_RTV/1951/01/04/BGU412040022/ zu finden. Der favorisierte Henry John Howes musste sich dabei beim Rennen über 1,5 Meilen dem Außenseiter Ryan Sheer geschlagen geben.

Wesentlich frischer sind die Erinnerungen an die Olympischen Spiele 1988. Auf dem Video werden Ausschnitte des 3000 Meter Laufes der Frauen, mit dem dramatischen Einbruch der Karin Kania und dem damals überraschenden Sieg der Yvonne van Gennip gezeigt. Es waren die ersten Olympischen Spiele die in einer Eishalle ausgetragen wurden, auch deshalb sind dies historische Aufnahmen. Das Video ist unter https://anderetijdensport.nos.nl/video/614872/os88-kania-ehrig-en-van-gennip- gespeichert.